50 Gedanken

Gedanke 1 – die Leichtigkeit beim Bloggen

Ich habe gerade die neuste Folge Leitmotiv gehört. Nach neun Monaten hat Caspar Clemens Mierau endlich mal wieder eine Folge veröffentlicht. Ich merke jetzt erst, wie sehr ich seine Interviews vermisst habe.

Dieses Mal sprach er mit Kübra Gümüşay. Neben vielen anderen Themen ging es um die Leichtigkeit beim Bloggen und wie sie Kübra im Laufe der Jahre abhanden gekommen ist. Da fiel mir auf, dass das bei mir genauso ist. Früher habe ich aufgeschrieben, was mir durch den Kopf ging. Das konnte vom Elternsein genauso handeln, wie vom Sein-Sollen-Fehlschluss. Ich habe über Kassetentapes geschrieben oder über Überwachungsbefürworter. Es waren mal kurze, mal längere Stücke, die ich einfach so heruntergeschrieben habe.

Heute mache ich das gar nicht mehr. Heute verblogge ich wohldurchdachte, langgeplante Essays oder institutionalisierte Stücke. Aber einfach aufschreiben, was mir durch den Kopf geht …? Eigentlich ist das etwas sehr schönes und genau dafür ist doch so ein Blog (auch) da!

Zum Glück hatte Kübra Gümüşay auch gleich eine Abhilfe: Nur lose zusammenhängend zur Leichtigkeit beim Bloggen erzählte sie von einer Aktion, bei der sie mal 50 Gedanken in 50 Wochen verbloggte. Das möchte ich mir aneignen. Und ich will die Schlagzahl sogar noch erhöhen! 50 Gedanken bis Jahresende, das habe ich mir vorgenommen.

Ins Internet schreiben

Ich habe die Perspektiefe – den Blog der Privatsprache – hierhin ausgegliedert. Warum? Na ja, wie man leicht sieht, bin ich doch zu WordPress zurückgekehrt. Die Domain läuft mit typo3, doch nachdem ich in den vergangenen Wochen vergeblich daran gebastelt habe, die Kommentar-Funktion zum Laufen zu bringen, und obendrein steht mein E-Book-Blog im Suchmaschinenranking mittlerweile besser da als die Domain – was zwar einerseits am Thema aber andererseits sicher auch am saubereren Code liegt.

Dennoch bin ich nicht ganz bereit, mein typo3-Experiment aufzugeben, denn ich sehe durchaus, dass typo3 wesentlich leistungsfähiger ist als WordPress, wenn es nur nicht so kompliziert wäre…

2011 bin ich zu typo3 gekommen, wie das kam, möchte ich kurz berichten. 2005 zog ich in eine WG und konnte mir erstmals DSL leisten. Damals begann meine Textproduktion im Internet. Wir hatten im Freundeskreis ein erstes Blog bei Twoday. Das viel länger lief, als ich es in Erinnerung hatte, die letzten Posts sind von 2010. Allerdings war mir dieses Blog schnell zu unflexibel. Daraufhin landete ich zuerst in einer ganz anderen Ecke: ich trieb mich zwischen 2005 und 2008 sehr viel in Foren rum und schrieb dort meine Texte. Das war auch der Grund, warum ich lange keinen Zugang zu sozialen Netzwerken fand. Denn nachdem ich mich – wie alle – bei StudiVZ angemeldet hatte, fand ich das alles viel zu statisch. Es ging da nur um Selbstdarstellung und es fanden quasi keine Dialoge statt. Jeder aktualisierte nur seine Profile und gründete Gruppen mit doofen Namen, aber wenn ich mal versuchte, etwas in die Gruppen zu schreiben, blieb schlichtweg das Feedback aus. Während man in einem Forum auf eine einfache Frage binnen Minunten zwar keine Antwort aber mindestens fünf Beschimpfungen und 13 Spamkommentare erhielt.

2010 startete ich dann mein nächstes Blog-Experiment. Damals bereits unter dem Namen Perspektiefe. Ich plante über die kognitive Entwicklung von Kindern zu promovieren, weshalb ich diesen Themenkomplex aufgriff. Allerdings wollte ich auch so etwas wie ein Online-Enzyklopädie mit dem Timestream und dem p.Lex (mittlerweile offline; 28.11.13 -db) zum Thema schaffen und nicht „nur“ bloggen. Und für genau diesen Zweck war und ist mir WordPress nicht flexibel genug, das funktioniert mit typo3 einfach besser.

Jetzt hat sich meine „Karriere“ *hüstel* aber in eine andere Richtung entwickelt und ich bin – vorerst – etwas von der kindlichen Entwicklung abgekommen und schreibe wieder vermehrt einfach meine Gedanken in dieses Internet, und das will ich schnell und ohne hohe technische Hürden machen. Daher bin ich wieder hier. Mit WordPress.

 

Ich bin raus.