Hallo Facebook, das ist Flattr!

Hallo Facebook-Community, ich möchte euch heute mal erklären, was Flattr ist und warum ihr es benutzen solltet. Mir ist nämlich aufgefallen, dass Flattr zwar bei dieser sogenannten Netzgemeinde, die sich auf Twitter und/oder App.net rumtreibt, einigermaßen verbreitet ist. Aber ihr, liebe Facebook-Comunity, scheint Flattr überhaupt nicht zu nutzen. Und ich möchte euch mal kurz erklären, warum Flattr gut und wichtig ist und warum ihr es benutzen solltet.

Das ist Flattr:

Flattr this

Warum ist dieses Internet eigentlich so knorke?

Die erste Frage, die ihr euch stellen solltet, lautet: Warum ist dieses Internet eigentlich so knorke? Ich für meinen Teil beantworte die Frage gerne mit: Weil Jede alles zu jeder Zeit und auch noch umsonst finden kann. Und zwar wirklich alles! Willst du zum Beispiel die Information, was eigentlich die Postmoderne ist, schaust du kurz in die Wikipedia und – BAM! – schon weißt du es. Willst du wissen, warum Karla Kolumna keine gute Reporterin ist, schaust du kurz bei juna im netz vorbei und – Zack! – schon weißt du es. Willst du wissen, wie das Ohr aufgebaut ist, dann hörst du mal eben ™ den vier Stunden langen Podcast CRE206 und – BUMM! – schon weißt du es! Oder willst du einfach nur eine Katze einen Backflip machen sehen, dann schaust du dieses Video

und -SCHWUPP! – schon … äh … na, ja, hast du es halt gesehen…

Pöse, pöse Kostenloskultur!

Nun gibt es aber Menschen, die wollen das Internet, so wie es ist, kaputt machen. Sie wollen (auch hierzulande) die Netzneutralität kaputt machen,

Sie wollen Urheberrechtsverletzungen mittels Deep Packet Inspections auf die Spur kommen, sie wollen das Streamen von Serien und Spielfilmen verbieten und sie wollen Suchmaschinen mit einem Leistungsschutzrecht für Suchtreffer bezahlen lassen. All diese Maßnahmen begründen sie oft mit einem Kampfbegriff: Kostenloskultur.

Im Internet herrsche eine Kostenloskultur, jammern sie, eben weil jede alles zu jeder Zeit und auch noch umsonst finden kann. Und das müsse geändert werden. Daher soll der Zugang zu Informationen und Unterhaltung stärker reguliert werden und natürlich auch kostenpflichtig werden.

Flattr ist eine Antwort auf den Kampfbegriff der Kostenloskultur

Und jetzt komme ich endlich zu Flattr. Flattr ist eine Antwort auf den Kampfbegriff der Kostenloskultur. Denn Flattr beweist, dass wir hier im Internet keine egoistischen Arschlöcher sind, sondern dass wir es ernst meinen, wenn wir sagen, dass sie die alten Geschäftsmodelle der Musikindustrie, der Filmindustrie und der Verlage überholt haben. Denn Flattr ist eine Form von Micropayment, wie ihr es vielleicht aus euren Spiele-Apps kennt, wo ihr für 99 Cent oder so euch kleine Boni kaufen könnt. Aber Flattr ist noch besser! Denn weiterhin kann jede alles zu jeder Zeit und auch noch umsonst finden. Aber wenn euch etwas richtig gut gefällt, dann macht ihr das, was ihr schon von Facebook kennt. Ihr klickt auf einen Like-Button.

Flattr this

Nur dass dieser Button nicht blau ist, sondern grün. Und dass damit eine kleine Spende an den Verfasser des Blogposts, die YouTuberin, den Podcaster oder die Freundin auf Facebook fließt.

Dafür zahlt ihr einen kleinen Betrag auf euer Flattrkonto. Und zwar wirklich wenig! Das Mindestbudget liegt bei 2 Euro im Monat, das ist eine kleine Limo in der Kneipe. Ihr könnt also für den Preis einer kleinen Limo in der Kneipe dem ganzen Internet „Danke“ sagen!

Squirrel Lemonade ;)) 2013-04-24 13-26
Von User:Squirrelsuper (Eigenes Werk) Lizenz: CC-BY-SA-3.0, via Wikimedia Commons

Übrigens ist Flattr auch kein Abo. Ihr bestimmt jerderzeit, ob ihr euer Konto auffüllen wollt oder nicht. Die 2 Euro werden dann auf alle eure Flattr-Klicks in dem Monat verteilt. Wenn ihr also zweimal flattrt, dann bekommen die Geflattrten entsprechend jeweils 1 Euro und wenn ihr 10 Mal flattrt, bekommt halt jede 20 Cent. Und wisst ihr was? Das ist total egal. Denn es geht erst einmal nicht so sehr um den Betrag, sondern um die Geste! Ihr zeigt einem Beitrag im Internet, dass er euch etwas wert ist. Der Flattr-Button ist dann quasi der Platin-Facebook-Daumen. Und wenn 10 Millionen Menschen diesen beiden charmanten jungen „Künstlern“ 10 Cent geflattrt hätten, dann wären sie jetzt Millionäre.

Eines noch zum Abschluss: Flattr ist nicht DIE EINE Lösung für das durchaus bestehende Problem, dass Bezahlung im Internet noch nicht so richtig funktioniert, aber zusammen mit Crowdfunding, Premiumaccounts, Micropayment, etc. kann sich eines Tages ein Regenbogen an Maßnahmen ergeben, der den Feinden des Internets den Wind aus den Segeln nimmt…

TAADAA!
Quelle: http://www.reactiongifs.com/. Lizenz: fragwürdig.

 

Also: Meldet euch doch gleich mal an

Der Kater

Meine Tochter (5) bat mich, mal was über den Kater in dieses Internet zu schreiben. Also tue ich ihr doch diesen Gefallen und liefere hier mal etwas von dem berühmt-berüchtigten Cat-Content.

Beute gemacht. Foto von Daniel Brockmeier. Lizenz: CC0.
Beute gemacht. Foto von Daniel Brockmeier. Lizenz: CC0.

Gewiss, das ist leichter gesagt als getan. Denn um der Wahrheit die Ehre zu geben: der Kater ist unglaublich langweilig. Er ist weder ein süßes kleines Kätzchen noch in irgendeinem Sinne eine Lolcat.

Laut der Papiere aus dem Tierheim soll er jetzt neun Jahre alt sein. Meine Schwester, ihres Zeichens Tierärztin, schätzt ihn hingegen auf mindestens 25 3/4. Das Bemerkenswerteste am Kater ist wahrscheinlich seine Bodenhaftung. Als er 2010 zu uns kam, baute die Dame ihm eine fantastische Kletterwelt. Diese bestückten wir mit Leckerlis, damit er auch initiales Interesse zeigen würde. Er tat dies nicht. Er schaute den Kletterbaum nicht mit dem Arsch an. Genausowenig interessiert ihn irgendein Möbelstück unserer Wohnung außer Bett und Sofa.

Ich habe vor dem Kater schon vier Katzen besessen (nicht gleichzeitig zum Glück) und jede sprang wenigstens gelegentlich mal irgendwo drauf, um zu checken, was da so zu sehen ist. Der Kater nicht. Er steht, er geht, er sitzt (im Winter vorzugsweise mit dem Gesicht direkt vor dem Heizkörper) hauptsächlich liegt er, aber wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, springt er nicht. Sogar die dicke Katze meiner Eltern, die im Winter nicht vier Pfotenspuren im Schnee hinterließ sondern die Schleifspur ihres Bauches, sprang von Zeit zu Zeit auf ein Möbelstück, etwa um die Butter oder das Spanferkel zu fressen. Der Kater nicht. Nie.

Das Leben des Katers ist hauptsächlich geprägt durch schlafen. Und er schnarcht. Er schnarcht so laut, dass ich den Fernseher lauter stellen muss, um Dialoge zu verstehen. Allerdings hat er eine geheime Superkraft. Der Kater kann laut schnarchend auf dem Sofa im Wohnzimmer liegen, wenn ich die Küche betrete, wird er automatisch neben seinen Futternapf gebeamt und fängt an zu plärren. Und das ist die einzig wahre Bezeichnung dafür. Der Kater macht nicht „Miau“, nicht „Mauz“ sondern „Pläääääääär!“. Dieses Verhalten: Herrchen betritt die Küche, Kater muss also um Fressen betteln, hat er so verinnerlicht, dass er gelegentlich sogar plärrt, obwohl sein Napf gefüllt ist.

Manchmal, aber nur ganz manchmal packt ihn morgens um fünf – und dies kann ausschließlich morgens um fünf passieren – der Rappel, die Erinnerung an eine lang vergangene Jugend, und er fängt an 13,5 Minuten lang durch die Wohnung zu sprinten und dabei zu grölen, als wäre er ein Hells Angel der die Route 66 befährt. Anschließend legt er sich wieder zu uns in Bett und schnarcht. Bis mein Wecker klingelt und ich die Küche betrete…