Der Mai ist gekommen und hier kommen 12 Bilder vom 12. meines Monats.
Die Ruhe vor der Sturm
Der Tag begann mit Malen. „Aber, Tochter (2), möchtest du nicht lieber ein großes Blatt Papier?“ „Nein, auf kleines ‚pier malen!“ Danach ging es ins Bad …
Bitte bewundern Sie, dass ich meine Tochter (2) komplett in olivgrün gekleidet habe. Es war zwar nicht ganz einfach, das als „Elsa-Kleid“ bei ihr durchzukriegen, aber beim Zähneputzen willst du schließlich gut getarnt sein.
Wetter und so …
Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Fünf Mal in der Woche, sechs Kilometer hin und wieder zurück. Da aber vier Kilometer dieser Strecke am Main entlangführen, ist das normalerweise eine sehr schöne Sache. Auch das Wetter war in diesem Jahr sehr gnädig mit mir. Dann kam der Mai. Ich glaube, schon jetzt, beendete ich im Mai diesen Weg häufiger durchnässt als in den vier Monaten zuvor zusammen.
Allerdings kam zur Mittagspause die Sonne raus. Wann immer es irgend möglich ist, verbringe ich meine Arbeitsunterbrechung auf diesem kleinen Platz am Frankfurter Osthafen. Im Frühling war ich meist alleine, doch jetzt kommen langsam die Temperaturen, in denen es hier sehr voll werden kann. Denn die Lagerhäuser und Umschlagplätze sind im Frankfurter Osten weitgehend schicken Werbeagenturen gewichen, deren Mitarbeiter/innen hier gerne ihre kalorienreduzierten Mittagssnacks zu sich nehmen.
Nach ein bisschen Sonne tanken, ging es wieder zur Arbeit.
Doch nicht mehr lange, dann fuhr ich hinaus ins Wochenende!
Kinder- und Elternessen
Der Opa hatte uns am Sonntag zuvor selbstgemachtes rotes Pesto mitgebracht! Besonders die Zwergin der Familie genoss das sehr. Hier sehen Sie, wie sie einen Nachschlag nimmt. Meine Tochter (9) ist hingegen noch immer in einer Entwicklungsphase, die eine strenge „Pfannkuchen und Butterbrot“-Diät verlangt und weigerte sich daher das Pesto zu probieren. Die Dame und ich gönnten uns eine kleine Portion, denn wir hatten noch Pläne.
Die Babysitterin kam und wir gingen. Beziehungsweise fuhren mit der Tram ins Bahnhofsviertel.
Denn eine Kollegin hatte der Dame ein Sushi-Restaurant empfohlen. Der Laden hatte zwar eine merkwürdige 80er-Mosaik-Kachel-Wandbekleidung. Aber dafür auch ein stilechtes Sushi-Karussel. Die Reisröllchen waren gut, aber nicht außergewöhnlich und die Bedienung war freundlich. Es war ein teurer Spaß, aber das muss auch mal sein, nicht wahr?
Anschließend gingen wir direkt nach Hause, um unseren Geldbeutel nicht auch noch mit zu hohen Kosten für die Babysitterin zu belasten. Die Dame fühlt sich überhaupt nicht wohl im Bahnhofsviertel. Ich kann das nachvollziehen, schließlich gibt es hier eine eigentümliche Mischung aus Rotlichtmilieu, Drogenszene, Bars, Clubs, Hipstern, Bankern und Touristen. Aber irgendwie mag ich das. Es ist einer der am authentischsten Großstadt-Orte in Frankfurt. Ich fühle mich auch nicht unsicher. Klar, ich habe da den entscheidenden Vorteil, ein Typ zu sein. Aber auf mich wirkt das hier immer so, als würden die verschiedenen Milieus sich um ihren eigenen Kram kümmern und gegenseitig gepflegt ignorieren. Verglichen damit sind mir die Jungesellen-Abschiede und aggressiven Komasäufer im Partyviertel Alt-Sachsenhausen wesentlich unangenehmer …
Der Abend geht zur Neige
Der Abend war mild, daher gönnten wir uns noch ein Bier und Gespräch auf dem Balkon – das erste des Jahres. Der Mai ist eben auch nicht ganz schlecht.
Doch mein Sushi-Bauch wollte hochgestreckt werden. Daher trollte ich mich bald darauf ins Bett und sah als Schlummertrunk für meine Augen noch eine Folge „Master of None“. Es war die erste der dritten Staffel und sie war eine ganz großartige Hommage an den italienischen Neorealismus – allem voran an Fahrraddiebe. Unbedingte Sehempfehlung. Gute Nacht.
Schöne Fotos!
Danke!