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Tagebuch der schönen Gedanken: Warum ist das Erzähl-Motiv der Frau, die sich in ein Monster verliebt, so populär?
Heute spreche ich über das Motiv der Monsterliebe, das seit der Antike die Menschen in seinen Bann zieht. In vielen Geschichten verlieben sich Frauen in monströse Wesen. Ein verbreitetes Erzählmuster dahinter ist „I can fix him“, ein weiteres das des Outcasts. Ich stelle die Frage, warum so viele enttäuscht sind, wenn das Monster am Ende in einen Prinzen verwandelt wird. Widme mich weiter der erotischen Kombination von Sex und Gefahr und der Gemütlichkeit durch Fiktion.
Das Zitat von Josh Gressel stammt aus diesem Artikel.
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Hallo Daniel! Ich glaube, ein weiteres Motiv für die Bevorzugung des Monsters ggü. des perfekten Prinzen gibt es noch: die Monsterform suggeriert charakterliche Tiefe, die der perfekte Prinz nicht besitzt. Das Monster, das zum Einen von sich selbst gequält ist und zum Anderen von der Welt abgelehnt wird, ist charakterlich vermeintlich interessanter als der perfekte Prinz und kann als Verbündeter angesehen werden, wenn man – gerade als Teenagerin – Gefühle des Ausgestoßenseins kennt. Die Prinzen-Inkarnation ist dann wiederum eine Verkörperung der Anderen, zu denen man sich nicht zugehörig fühlt. Menschen, denen es gut geht, die schön sind, die keine negativen Erfahrungen machen und daher auch, so der Gedanke, keine tieferen Gefühle entwickeln können. Dass das Monster und der Prinz letztlich dieselbe Person sind und das Monster weiterhin im Prinzen steckt, ist zwar irgendwie Fakt, aber nicht greifbar.