12 von 12 im Februar 2016

Es ist schon wieder ein Monat um und es ist Zeit für 12 von 12. Das war mein Tag am 12 Februar 2016:

Morgens geht meine Tochter (8) als erste aus dem Haus, um in die Schule zu kommen. Ja, obwohl wir in der großen, bösen Stadt Frankfurt wohnen, kann meine Tochter alleine zur Schule gehen … Hier habe ich schon einmal einen (wie ich finde) sehr differenzierten Beitrag zu diesem Dauerbrenner der Kindererziehung verfasst. Jedenfalls haben die Dame, meine Tochter (1) und ich dann immer noch eine kleine Ruhepause, bevor auch wir das Haus verlassen um zur Arbeit und zur Krippe zu kommen. Die nutze ich zwischen Vorlesen oder Ballspielen für einen Kaffee.

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Auf dem Weg zur Krippe. Diese Leihfahrräder der Deutschen Bahn sind so nervig wie eine Wunde an der Lippe, an der du nicht aufhören kannst, mit der Zunge herumzuspielen. Dadurch, dass die Leiher/innen sie nur in einem ungefähren Bereich abstellen müssen, stehen sie immer im Weg. Dann passiert regelmäßig so etwas nettes und rücksichtsvolles wie hier.

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Auf dem Heimweg fand ich den neuesten Kandidaten für meine kleine Instagramsammlung „Aschenputtel war hier„. Mir ist vor geraumer Zeit mal aufgefallen, wie oft Menschen Schuhe im öffentlichen Raum verlieren oder zurücklassen. Das ist mir ein absolutes Rätsel, weil ich noch nie einen Schuh verloren habe. Klar, wenn es ein Kinderschuh ist, wie hier, kann ich das erklären. Aber auch Erwachsene scheinen regelmäßig einschuhig nach Hause zu gehen …

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Nachdem ich den Krümel zu einem Vormittag voller Spiel und Spaß abgegeben habe, setze ich mich zu Hause an meinen Computer um zu schreiben. Ich habe mit meiner Platon-Staffel auf YouTube angefangen und neben anderen Texten noch einmal am Skript für die zweite Folge gefeilt. Ich bin noch immer arbeitslos. 🙁 Allerdings stehen die Vorzeichen gut, dass sich das bald ändern könnte. 🙂 Mehr sage ich nicht, auch wenn ich nicht abergläubisch bin. Man weiß ja nie, wer alles mitliest, besonders, wenn man in Digitalien arbeiten will.

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Arbeitslos zu sein hat zumindest den Vorteil, dass ich zwischendurch meine Capoeira-Hausaufgaben machen kann. Wir arbeiten zurzeit an unserer Ginga (das ist der Grundschritt in der Capoeira) und diese Woche ging es um Selbstanalyse: Was ist gut an meiner Ginga, was schlecht. Welche Variationen fallen mir leicht, welche schwer. Außerdem sollten wir uns ein Vorbild auf YouTube suchen und uns daran orientieren. Mir gefällt sehr der Stil von Mestre Kibe. Hier könnt ihr ihn euch ansehen.

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Dann geht es auch schon wieder los, um meine Tocher (1) von der Krippe abzuholen. Gegenüber unseres Hauses ist ein kompletter Häuserblock hochgezogen worden. Mit dem Rohbau sind sie nun fast fertig, sodass der erste Kran mit Hilfe eines noch größeren mobilen Krans abgebaut wurde. Meine Tochter (1) hat ihn leider verpasst, obwohl sie doch „Totos“ (Autos) so gerne mag …

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Dann ging es endlich ins Wochenende! Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Laut Google sind es immerhin 850 Meter von der Krippe nach Hause und der Krümel ist sie zum ersten Mal komplett gelaufen. Sie fand es auch gar nicht gut, wenn ich bei Straßenübergängen darauf bestand, sie an die Hand zu nehmen.

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Zuhause erwartete uns schon eine Deckenhöhle im Schlafzimmer. Leider gab es später zwischen meiner Tochter (8) und mir einen ziemlich großen Streit um die Frage, wer dafür verwantwortlich ist, diese Höhle wieder abzureißen und aufzuräumen.

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Man hat es eben nicht leicht mit diesen Kindern …

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Doch ein leckerer Kaffee beruhigt die Nerven und hält an einem langen Abend wach.

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Denn an diesem Abend nahmen die Dame und ich noch die neueste Folge unseres Podcasts Spätfilm auf. Wir sprachen über Hitchcocks Das Fenster zum Hof*, ein extrem guter Film. Wir bewerten in jeder Folge den besprochenen Film, erstellen daraus unsere eigenen Filmcharts und Rear Window ist ein ganz heißer Kandidat für die neue Spitzenposition. Zu hören gibt es das in Kürze, wenn ich die Folge geschnitten und durch Auphonic gejagt habe.

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Dann ging es ins Bett. Wie ich letzten Monat schrieb, versuche ich immer noch ein paar Seiten zu lesen. Mittlerweile lese ich Unendlicher Spaß* von David Foster Wallace und werde wohl noch eine Weile an dem Schinken sitzen, denn er hat 1600 Seiten und ungefähr Schriftgröße 2. Das Buch ist … schwierig. Nach 150 Seiten ist es noch immer nicht über die Vorstellung eines komplexen Geflechts von Protagonisten herausgekommen. Einige der Kapitel waren großartig, andere zäh. Mal sehen, wie es sich entwickelt. Ich werde sicher noch eine Weile daran sitzen und kann dann hier ja berichten.

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*Hinterhältiger Affili-Link: Wenn ihr das Buch oder den Film kauft, bekomme ich eine winzige Provision und freue mich.

Die Geschichte der Philosophie auf den Punkt gebracht

Neulich stieß ich dank @fxneumann auf diese wunderbare Übersicht über die Geschichte der Philosophie, komprimiert aufs Wesentliche. So toll das ist, so muss ich doch sagen, dass ich für mich einige andere Erkenntnisse aus meinem Philosophiestudium gezogen habe. Daher meine Zusammenfassung der Philosophiegeschichte:

Thales von Milet (624-546 v.Chr.): Die ganze Welt besteht nur aus Wasser!
Anaximenes (585-524 v. Chr.): Luft!
Pythagoras (570-510 v. Chr.): Zahlen!
Heraklit (520-460 v. Chr.): Stimmt nicht: Feuer!
Parmenides (520-455 v. Chr.): Überhaupt habt ihr euch alle nur einen Trip gefahren, denn es gibt keine Veränderung.
Protagoras (490-411 v. Chr.): Nur ich habe recht.
Gorgias: (480–380 v. Chr.): Nichts existiert!
Sokrates (469-399 v. Chr.): Ich weiß von nichts.
Platon (427-347 v. Chr.): Das ist doch logisch. Und im Übrigen suckt die Demokratie gewaltig!
Aristoteles (384-322 v. Chr.): Egal was, nimm immer die Mitte. Und wie hieß noch gleich das Buch im Regal hinter der Physik?
Epikur (341-270 v. Chr.): Ficken! Aber in Maßen…
Augustinus (354-430): Aristoteles hat Recht, also reden wir über Gott. Ach ja, übrigens kann ich mich daran erinnern, wie ich das Sprechen gelernt habe.
Thomas von Aquin (1225-1274): Reden wir noch immer über Gott?
William of Ockham (1288-1347): Wo ist mein Rasiermesser?
Niccolo Macchiavelli (1469-1527): Herr Fürst, Moral ist scheiße!
René Descartes (1596-1650): Der Dämon, von dem ich besessen bin, hat mir gesagt, dass ich existiere.
Thomas Hobbes (1588-1679): Eigentlich sind wir alle Wölfe.
John Locke (1632-1704): Menschen sind von Natur aus brutale Arschlöcher, daher müssen wir ihre Gewalt teilen.
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716): Unsere Welt ist viel cooler als all die anderen.
George Berkeley (1685-1753): Ich habe hier einen Topf mit heißem Wasser und einen mit kaltem und da stecken wir jetzt unsere Hände rein!
David Hume (1711-1776): Woher soll ich denn wissen, ob morgen die Sonne aufgeht?
Jean-Jacques Rousseau (1712-1778): Lasst uns die Gewalt weiter teilen!
Adam Smith (1723-1790): Die unsichtbare Hand kümmert sich schon darum…
Immanuel Kant (1724-1804): An sich gibt es Dinge, aber ich kann euch nichts darüber sagen. Außerdem darfst du jeden Blödsinn machen, solange du es gut gemeint hast.
Johann Gottfried Herder (1744-1803): Wie sind alle solche Loser. Aber immerhin können wir sprechen.
Jeremy Bentham (1748-1832): Wenn ihr zu dritt in einem Boot sitzt, ist es total okay, wenn zwei den dritten aufessen…
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831): Ich habe den Weltgeist jetzt wirklich lange genug herumgeschleppt, nimm du ihn mal.
Arthur Schopenhauer (1788-1860): Ey Hegel, dein Geist ist eigentlich ein Wille!
Charles Sanders Peirce (1839-1914): Wenn wir nur lange genug laufen, kommen wir zur letzten Meinung.
Friedrich Nietzsche (1844-1900): Der Stärkste hat Recht!
Gottlob Frege (1848-1925): Der Morgenstern und der Abendstern haben die gleiche Bedeutung aber nicht den gleichen Sinn.
Max Weber (1864-1920): Politik ist vom Teufel besessen.
Bertrand Russell (1872-1970): Es ist mit Sicherheit kein Elefant im Zimmer!
George Edward Moore (1873-1958): Hier ist eine Hand und hier ist eine andere.
Ludwig Wittgenstein (1889-1951): Vom Philosophieren ist mein Käfer schon ganz verbeult.
Martin Heidegger (1889-1976): Das Nichts nichtet!
Erich Fromm (1900-1980): Früher war alles besser.
Hans-Georg Gadamer (1900-2002): Lasst uns im Kreis drehen, bis wir schlauer sind.
Karl Popper (1902-1994): Solange mir keiner das Gegenteil beweist, kann ich aus der Geschichte nichts lernen.
Theodor W. Adorno (1903-1969): Die Aufklärung ist schuld!
Jean-Paul Sartre (1905-1980): Es gibt weder Gott noch Außerirdische.
Hannah Arendt (1906-1975): Die amerikanische Revolution war viel cooler als die französische.
Nelson Goodman (1906-1998): Bilder sind zwar manchmal traurig aber nie ähnlich.
Willard Van Orman Quine (1908-2000): Man kann sich nie sicher sein, was diese Ureinwohner jetzt schon wieder meinen…
John Langshaw Austin (1911-1960): Ich rede am Grab schlecht über den Verstorbenen und ich taufe Pinguine.
John Rawls (1921-2002): Mit kollektiver Amnesie wären wir alle viel nettere Menschen.
Paul Watzlawick (1921-2007): Ich wünschte, ihr würdet wenigstens einmal die Fresse halten!
Karl Otto Apel (1922): Und wenn wir dann alles wissen, werden wir wie Engel.
Michel Foucault (1926-1984): Ficken ist Macht.
Noam Chomsky (1928): Wir haben alle ein Wörterbuch und eine Grammatik im Kopf. Außerdem weigere ich mich Steuern zu zahlen.
Jürgen Habermas (1929): Herrschaften, wir können doch über alles reden!
Jacques Derrida (1930-2004): Versucht bloß nicht, mich zu verstehen…
Richard Rorty (1931-2007): Die Philosophie ist tot.

Das ist die ultimative Erkenntnis, die man aus einem Philosophiestudium ziehen kann. Natürlich könnt ihr zu anderer Erkenntnis gelangt sein, aber dann irrt ihr euch eben…