Leben ist mehr wert als Arbeit

50 Gedanken – Gedanke 2

Ich verblogge 50 Gedanken, dies ist der zweite. Dieser Gedanke ist sicher nicht neu und ich maße mir nicht an, ihn als erstes gedacht zu haben. Alles, was ich bescheiden zur Diskussion stellen möchte, ist, dass er wahr ist.

Im Diesel-Skandal werde in der öffentlichen Diskussion viele verschiedene Aspekte in die Waagschale gelegt, um zu entscheiden, wie weiter vorgegangen werden soll. Doch die Hauptkonfliktlinie ist die Frage, wer die Kosten tragen soll für den Skandal. Die eine Seite sagt, dass die Autofahrerinnen nicht belastet werden dürfen, denn sie sind nicht schuld an der Misere. Auf der anderen Seite wird argumentiert, dass der Industrie nicht zu hohe Kosten aufgetragen werden dürfen, denn das gefährde Arbeitsplätze.

Ich nehme mal für einen Augenblick an, dass die Industrie nicht kompletten Kokolores verzapft (was sie tut), dann hat sie ein gar nicht mal so schlechtes Argument: Während die Dieselwagenfahrer eine sicherlich harte finanzielle Belastung erfahren, weil sie ihr Auto aufgeben oder es für viel Geld umrüsten müssten, wäre der Verlust der Arbeit der Angestellten in der Autoindustrie tatsächlich das höhere Gut. Nicht nur finanziell wäre die Einbuße höher als der Gegenwert eines Autos. Hinzu käme auch noch der Verlust der sozialen Dimension von Arbeit, die wir nicht unterschätzen dürfen. Wie gesagt, ich glaube, die Industrie erzählt hier kompletten Bullshit und jede/r weiß es. Aber ich spiele das Spiel der Politik mal kurz mit und behandle das als valides Argument.

Denn der Punkt, auf den ich hinaus möchte, ist folgender: Dies ist bloßes Schattenboxen. Hier geht es gar nicht um die Verhandlung der Werte Autos vs. Arbeit. Es ist eine Nebelkerze, die von der eigentlichen Verhandlung ablenken soll: Arbeit vs. Leben. Denn, was ist denn der eigentliche Dieselskandal? Doch nicht irgendwelche abstrakten Grenzwerte auf irgendwelchen Prüfstationen für Autos. Sondern, dass die Luft in unseren Städten so scheiße ist, dass Menschen krank werden und früher sterben. Und obgleich Arbeit in unserer Gesellschaft ein hoher Wert ist, ist das Leben ein ungleich höherer. Daher kann die einzige moralisch vernünftige Forderung nur heißen: Fahrverbot für alle Dieselfahrzeuge bis zu einer effektiven Umrüstung – wer auch immer die bezahlt.

12 von 12 im September 2017

Das war mein 12. September 2017.

Morgentrunk

Um 6:30 ging es los. Während die Dame im Bad ist, gibt es für meine Tochter (3) Milch und für mich Kaffee. Das hat den schönen Vorteil, dasss das Erwachen ganz friedlich ist. Während „aufstehen!“ zu apokalyptischen Wutausbrüchen führen kann, führt „Millch!“ nur dazu, dass sich die Körperposition der Kleinen um 90° ändert. Am Ende der Flasche sind ihre Augen dann auch weit genug geöffnet, sodass sie den Tag beginnen und ich ihre große Schwester wecken kann.

Frühmorgens am Main

Ja, wie solll ich euch das schonend beibringen? Der Sommer ist vorbei.

Am 12. September war es aber zumindest morgens noch trocken und da die kühlen Temperaturen die Fahrradtouristen verscheuchen, war es am Main nicht nur schön sondern auch schön leer.

Frühschicht

Ich mache beruflich „was mit Social Media“. Und einer aus unserem Team fängt immer schon um 8 Uhr an, zu arbeiten, um die Lage vor allem auf Facebook zu checken und den Hof zu fegen. Damit der Rest des Teams um 9 Uhr ohne böse Überraschungen mit seiner Arbeit anfangen kann. Wir nennen das etwas staatstragend „Frühschicht“. Gestern hatte ich die Frühschicht inne.

Mittagspause

Auf dem Weg zu dem Platz am Osthafen, auf dem ich meine Pausen verbringe, solange es das Wetter noch zulässt, kam ich an den Überresten dieser ehemaligen Industriearchitektur vorbei.

Noch 24 Tage

… Dann findet das diesjährige Capoeira-Event von meiner Gruppe Aruanda Frankfurt statt. Um in Form zu kommen und die Vorfreude zu steigern, haben wir die Challenge #tododia gegründet. Es gilt, jeden Tag Capoeira zu trainieren, immmer drei Bewegungen. Diese Woche waren es Ginga, Role und Au. Diesen Handstand (Bananeira) habe ich nur für die Show noch dazugepackt. 😉

Feierabend

Früh mit der Arbeit anfangen, heißt auch: Früh Feierabend.

Einkaufen

Die Kleinste und ich gingen dann noch zum Supermarkt, um den Wocheneinkauf zu erledigen.

Als wir wieder auskamen wurden wir von einem Regenschauer überrascht, der seinesgleichen sucht …

Tja, der Sommer ist vorbei. Ich sag es ja. Es wird Herbst.

Podcasten

Als die Kinder im Bett lagen, haben die Dame und ich die neueste Folge des Spätfilms aufgenommen. Es ging um Notorious von Alfred Hitchcock. Merlin hat uns dazu einen  Einspieler vorbereitet, auf den ihr euch freuen könnt, sobald ich die Folge fertig geschnitten habe.

Schlafenszeit

Kurz hatte ich noch überlegt, eine Folge Last Week Tonight zu sehen. Für die fünf unter euch, die die Show noch nicht kennen: Es ist eine tolle Kombination aus Comedy und politischem Magazin. Absolute Sehempfehlung. Aber gestern nicht mehr für mich: Der Schlaf übermannte mich.

12 von 12 im August 2016

Ehrlich? Schon wieder ein Monat vorbei? Als die Erinnerung auf meinem Handy aufploppte, war ich doch ziemlich überrascht. Daher weiß ich nicht, ob das hier besonders lesenwert wird. Na ja, schauen wir mal. Wir waren gerade erst im Urlaub, den habt ihr verpasst. Tja. Warum heißt diese Aktion auch nicht 5von5 …?

Spätschicht

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Seit dieser Woche ist bei uns also wieder der Alltag eingekehrt. Dazu gehört natürlich auch die Grundimmunisierung meiner Tochter (1). Genau drei Tage war sie in der Grippe. Am Tag Nummer 4 kam dann wieder der Anruf der Erzieherinnen. Die Dame erklärte sich bereit, zum Arzt zu fahren und der entdeckte einen derart roten Hals und rote Ohren, dass er gleich beschloss, mit einem Antibiotikum draufzuschießen.

Glück im Unglück war, dass ich heute „Spät“ hatte. Ich arbeite bei einer Agentur und wir betreuen die Social-Media-Kanäle einer großen Firma. Da auf der Facebookseite des Kunden offiziell verkündet wird, dass wir bis 19:00 Uhr auf Fragen antworten, muss immer eine/r aus dem Team bis dann bleiben, braucht aber auch erst um 10:00 Uhr zu kommen. Heute war ich dran. Da die Dame und beide Töchter nicht früh raus mussten, haben wir also schön unsere Wecker ausgeschaltet. Dachten wir zumindest …

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Die Dame hat ein neues Handy und um 6:30 Uhr hörte ich dann das alte klingeln. Da sie nachts viel am Bett des fiebrigen Kindes gesessen hatte, stand ich auf, löschte den Alarm, kochte Kaffee und setzte mich aufs Sofa, um die Shownotes für unsere letzte Podcastfolge zu Reservoir Dogs zu schreiben. Als die beiden Kinder dann wach waren, gab es Frühstück. Aber … Bieberkacke! Ich hatte dann doch zu sehr getrödelt und musste mich sputen, noch rechtzeitig zur Arbeit zu kommen.

Arbeit

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Von wegen Social-Media! Ich saß heute fast den ganzen Tag an einem internen Newsletter für unseren Kunden. Da der Kollege, der die Endredaktion machte, mit meinen Inhalten lange nicht zufrieden war, konnte ich erst auf „Abschicken“ klicken, als die anderen sich schon alle ins Wochenende verabschiedet hatten.

Pokestop

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Zwischendurch gab es aber auch die Mittagspause. Die verbrachte ich natürlich wieder auf „meinem“ Platz am Frankfurter Osthafen. Hauptsächlich lesend. Aber diese Woche habe ich entdeckt, dass sich auf dem Platz gleich drei Pokestops befinden. Ich spiele Pokemon Go nicht wirklich aktiv, sondern nur von Zeit zu Zeit, um zu sehen, „was die Jugend von heute bewegt“. Aber jetzt hole ich immer mal wieder mein Handy raus und sammle Pokebälle ein. Kann ich die Unmengen irgendwo verkaufen?

Kranballett

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Da die Agentur mir noch keine eigene Kopie der Creative Suite gegönnt hat, musste ich zum Setzen des Newsletters in InDesign rüber in das Büro von ein paar Kolleginnen. Da die Grafikdesignerin in diesem Team halbtags arbeitet, kann ich am Nachmittag dort den Newsletter setzen. Die Aussicht ist spektakulär aber laut.

Hören

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Let’s talk about Podcasts! Ich mache nicht nur einen Podcast, ich höre sie auch total gerne: Auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkaufen, beim Wäscheaufhängen und bei allen Tätigkeiten, die mein Großhirn nicht sonderlich beschäftigen, sind sie ein toller Begleiter. Und man baut sich einen enormen Wissensschatz auf! Ich habe derzeit über 100 – mehr oder weniger aktive – Podcasts abonniert. Hauptsächlich deutschsprachige Indie-Produktionen, wenige öffentlich-rechtliche und britisch/amerikanische Podcasts. Podcasts gibt es buchstäblich zu jedem Thema und neben Büchern gibt es kein weiteres Medium, das so tief über die jeweilige Materie berichtet. Da ich selbst einen Filmpodcast mache, höre ich die natürlich sehr gern. Einen guten Einstieg bildet hier die Second Unit, eher unbekannt unter den Filmpodcasts ist der Flachbereich, den ich aber immer mehr ins Herz schließe. Ausführliche Interviews zu wissenschaftlichen Themen liefert Forschergeist, eher Newscharakter zur Wissenschaft hat KonScience. In der Podcastszene ist die Qualität von sogenannten Laberpodcasts umstritten, ich halte das für eine hohe Kunst, die zum Beispiel [Der Weisheit] beherrrscht. Kurze prägnante Casts bilden das Gegenteil, meine Empfehlung ist hier Anerzählt, der in unter 10 Minuten jeden Tag etwas zu einer Zahl zu berichten weiß. Literatur & Kunst findet man im E&U-Gespräch, Geschichte bei Zeitsprung und Fernsehserien bei zwanzichfuffzehn. Diese Liste könnte ich fast ewig so fortsetzen. Wenn ihr noch mehr Empfehlungen wünscht, dann fragt in den Kommentaren! =)

Der Sessel

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Meine Tochter (9) hat heute entdeckt, dass man bei unserem großen Ohrensessel eine Liegeposition einstellen kann. Ich musste lange diskutieren, bis ich sie davon abgebracht hatte, auf dem Sessel die Nacht zu verbringen. Der Sessel stammt noch aus meinem Elternhaus. Damals hatte er einen braunen Bezug und war von mehreren Katzen- und Kindergenerationen enorm abgewetzt. Mein großartiger Papa hat ihn vor einigen Jahren neu beziehen lassen und dann mir geschenkt. Ein Geschenk, über das ich mich noch immer jeden Tag freue!

Vorlesen

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Meine Aufgabe war es heute, meine Tochter (9) ins Bett zu bringen. Dazu gehört traditionell das Vorlesen. Wir stecken mitten in Cornelia Funkes Tintenblut, dem zweiten Teil der Tintenwelt-Trilogie. Er gefällt mir besser als der erste Band, ist aber auch düsterer. Ein Kind sollte schon eine gewisse Reife und Erfahrung mit dramatischen Themen haben, bevor es sich an dieses Buch wagt. Über Kinderliteratur, Kinderfilme, Vorlesen und gemeinsam gucken wurde ich übrigens neulich in der schon erwähnten Second Unit interviewt.

Sicario

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Da die Dame noch etwas erledigen musste, fing ich an, Sicario zu gucken. Sie war dann aber doch schnell fertig, weshalb ich den Film unterbrach. Das ist der Grund. Nicht böse sein, Mojo! 😉

Modern Family

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Stattdessen sahen wir dann die Sitcom Modern Family. Leichte Kost, keine große Kunst, aber ich war auch platt vom Tag und der ersten Arbeitswoche nach drei Wochen Ferien. Dazu gab es das eine oder andere Bier …

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… bevor ich dann ins Bett krabbelte. Ich lese noch immer Unendlicher Spaß von David Foster Wallace, wie gesagt: 1.600 Seiten. Aber ich habe es mir noch einmal für den Kindle gekauft. So kann ich den Schinken besser mitnehmen und auch in der Mittagspause lesen. Ich werde zunehmend in Wallaces dunkle und zugleich skurril-satirische Welt gesogen.

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Bis nächsten Monat!