Wir hatten uns am Wochenende ein Auto ausgeliehen, um mit Sack und Pack die Verwandtschaft zu besuchen. Das klappte auch erstaunlich gut. Meine Tochter (7) schaute auf der Hinfahrt „Frozen“ und auf der Rückfahrt „Ice Age“, meine Tochter (0) amüsierte sich erst köstlich, ob der neuen Lebenssituation im Babysafe, schlief dann schön und erst nach drei Stunden wurde sie motzig. Die Dame, die noch vor Fahrtantritt hoffte, dass wir keinen Mercedes bekommen, erfreute sich am Fahrkomfort der B-Klasse und will sie jetzt – falls wir unerwartet zu einer Geldschwämme kommen sollten – sofort kaufen. Sonntagabend haben wir Kinder und Gepäck schnell ausgeladen, bevor ich zur Tanke und dann zur Rückgabe fuhr. Zumindest war das der Plan …
Die Tankstelle ist brechend voll und als ich schließlich an eine Säule rollen darf, stelle ich fest, dass der Dieselzapfhahn defekt ist. Da die Tanke aber keine Möglichkeit bietet, dass ich wende, um mich wieder hinten anzustellen, muss ich folgendes Fahrmanöver anstellen, UM ZU TANKEN:
Nun gut, nachdem ich das endlich geschafft hatte, konnte ich das Auto endlich zur Vermietung zurückbringen. Ich also Auto da abgestellt, ganz fachmännisch noch alle Fächer kontrolliert, auch unter die Sitze geguckt und dann den Schlüssel in den dafür vorgesehenen Briefkasten geworfen.
Als ich fünf Minuten später wieder zuhause ankomme, durchsuche ich meine Taschen vergeblich nach meinem Schlüssel. Schlüssel! Ja, Pustekuchen, wie Tekla sagen würde. Anscheinend habe ich den in der Wohnung liegen lassen, als ich vorhin das Gepäck hochgetragen habe. Also klingel ich und die Dame fragt mich an der Gegensprechanlage, warum ich denn schellen muss.
Ich so: „Ich habe meinen Schlüssel vergessen.“
Die Dame so: „Ja, Pustekuchen, wie Tekla sagen würde, dein Schlüssel hängt nicht am Brett.“
Nach einer geschickten Verhandlung bringe ich die Dame schließlich dazu, gnädigerweise auf den Summer zu drücken und mich einzulassen. Oben kontrolliere ich dann alle Orte, an denen ich gewöhnlich meinen Schlüsselbund ablege: auf dem Küchentisch, Couchtisch, Schreibtisch, Schuhschrank, im Kühlschrank, unter der Fußmatte, an der Türklinke und im Windeleimer. Aber: Ja, Pustekuchen, wie Tekla sagen würde.
Anscheinend habe ich trotz fachmännischer Kontrolle, den Schlüssel ganz fachmännisch im Leihwagen vergessen. Nun ist es so, dass ich normalerweise und in 90% aller Fälle, die Sache einfach auf sich hätte beruhen lassen. Ich hätte mich aufs Sofa geflackt, die Timeline gecheckt, eine Folge 30 Rock gesehen und wäre am Montag nach der Arbeit zur Autovermietung, um mich dort nach meinem Schlüssel zu erkundigen.
Aber an nämlichen Sonntag ließ mir das dann doch keine Ruhe. Ich also wieder zurückgetigert zur Autovermietung und nach einem fachmännischen Blick durchs Fenster des Autos sehe ich meinen Schlüsselbund auf dem Beifahrersitz liegen. Und nach einem zweiten fachmännischen Blick sehe ich, dass ich Vollprofi den Leihwagen ganz fachmännisch NICHT ABGESCHLOSSEN HABE, bevor ich den Schlüssel in den dafür vorgesehenen Briefkasten warf. -.-
Ich habe dann alle Knöpfe an den Türen runtergedrückt, um diese zu verriegeln und den restlichen Sonntag über inbrünstig dafür gebetet, dass kein Spaßvogel aus Spaß mal versucht, ob sich der Kofferraum des Leihwagens öffnen lässt und ob er oder sie nicht dadurch in den Wagen einsteigen und den Bordcomputer klauen kann.
Heute ist Dienstag, bislang habe ich noch keinen Beschwerdeanruf von der Autovermietung bekommen. Ich warte … Aber zumindest habe ich meine Schlüssel wieder.