12 von 12 im Mai 2017

Der Mai ist gekommen und hier kommen 12 Bilder vom 12. meines Monats.

Die Ruhe vor der Sturm

Der Tag begann mit Malen. „Aber, Tochter (2), möchtest du nicht lieber ein großes Blatt Papier?“ „Nein, auf kleines ‚pier malen!“ Danach ging es ins Bad …

Bitte bewundern Sie, dass ich meine Tochter (2) komplett in olivgrün gekleidet habe. Es war zwar nicht ganz einfach, das als „Elsa-Kleid“ bei ihr durchzukriegen, aber beim Zähneputzen willst du schließlich gut getarnt sein.

Wetter und so …

Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Fünf Mal in der Woche, sechs Kilometer hin und wieder zurück. Da aber vier Kilometer dieser Strecke am Main entlangführen, ist das normalerweise eine sehr schöne Sache. Auch das Wetter war in diesem Jahr sehr gnädig mit mir. Dann kam der Mai. Ich glaube, schon jetzt, beendete ich im Mai diesen Weg häufiger durchnässt als in den vier Monaten zuvor zusammen.

Allerdings kam zur Mittagspause die Sonne raus. Wann immer es irgend möglich ist, verbringe ich meine Arbeitsunterbrechung auf diesem kleinen Platz am Frankfurter Osthafen. Im Frühling war ich meist alleine, doch jetzt kommen langsam die Temperaturen, in denen es hier sehr voll werden kann. Denn die Lagerhäuser und Umschlagplätze sind im Frankfurter Osten weitgehend schicken Werbeagenturen gewichen, deren Mitarbeiter/innen hier gerne ihre kalorienreduzierten Mittagssnacks zu sich nehmen.

Nach ein bisschen Sonne tanken, ging es wieder zur Arbeit.

Doch nicht mehr lange, dann fuhr ich hinaus ins Wochenende!

Kinder- und Elternessen

Der Opa hatte uns am Sonntag zuvor selbstgemachtes rotes Pesto mitgebracht! Besonders die Zwergin der Familie genoss das sehr. Hier sehen Sie, wie sie einen Nachschlag nimmt. Meine Tochter (9) ist hingegen noch immer in einer Entwicklungsphase, die eine strenge „Pfannkuchen und Butterbrot“-Diät verlangt und weigerte sich daher das Pesto zu probieren. Die Dame und ich gönnten uns eine kleine Portion, denn wir hatten noch Pläne.

Die Babysitterin kam und wir gingen. Beziehungsweise fuhren mit der Tram ins Bahnhofsviertel.

Denn eine Kollegin hatte der Dame ein Sushi-Restaurant empfohlen. Der Laden hatte zwar eine merkwürdige 80er-Mosaik-Kachel-Wandbekleidung. Aber dafür auch ein stilechtes Sushi-Karussel. Die Reisröllchen waren gut, aber nicht außergewöhnlich und die Bedienung war freundlich. Es war ein teurer Spaß, aber das muss auch mal sein, nicht wahr?

Anschließend gingen wir direkt nach Hause, um unseren Geldbeutel nicht auch noch mit zu hohen Kosten für die Babysitterin zu belasten. Die Dame fühlt sich überhaupt nicht wohl im Bahnhofsviertel. Ich kann das nachvollziehen, schließlich gibt es hier eine eigentümliche Mischung aus Rotlichtmilieu, Drogenszene, Bars, Clubs, Hipstern, Bankern und Touristen. Aber irgendwie mag ich das. Es ist einer der am authentischsten Großstadt-Orte in Frankfurt. Ich fühle mich auch nicht unsicher. Klar, ich habe da den entscheidenden Vorteil, ein Typ zu sein. Aber auf mich wirkt das hier immer so, als würden die verschiedenen Milieus sich um ihren eigenen Kram kümmern und gegenseitig gepflegt ignorieren. Verglichen damit sind mir die Jungesellen-Abschiede und aggressiven Komasäufer im Partyviertel Alt-Sachsenhausen wesentlich unangenehmer …

Der Abend geht zur Neige

Der Abend war mild, daher gönnten wir uns noch ein Bier und Gespräch auf dem Balkon – das erste des Jahres. Der Mai ist eben auch nicht ganz schlecht.

Doch mein Sushi-Bauch wollte hochgestreckt werden. Daher trollte ich mich bald darauf ins Bett und sah als Schlummertrunk für meine Augen noch eine Folge „Master of None“. Es war die erste der dritten Staffel und sie war eine ganz großartige Hommage an den italienischen Neorealismus – allem voran an Fahrraddiebe. Unbedingte Sehempfehlung. Gute Nacht.

Dies ist keine Tragödie

Wenn du Kinder hast, dann bekommt Ostern selbst in einem postreligiösen Lebensentwurf wieder eine Bedeutung. Das Feierwochenende wird durch den Nachwuchs dem Großelternbesuch geweiht.

Haus, ohne Fachwerk und Ordnung
Haus, ohne Fachwerk und Ordnung

Entsprechend zog es auch uns mit Kind und Kegel raus aus den versmogten Hochhausschluchten. Wir fuhren zur Osterfrische dorthin, wo statt Straßenbahnen getunte Mercedes mit Freiwildaufklebern rumtuckern: Aufs Land. Wir fuhren nach Schwabenland – wo die Menschen Schrebergärten haben, deren Lauben Solarzellen tragen. In eine Kleinstadt mit vielen Fachwerkhäusern und noch mehr Ordnung. Ins Ländle – dieser eigenartige Kombination aus geradezu italienisch anmutender Landschaft mit nicht mehr ganz sanften Hügeln und Weinreben auf der einen Seite und Menschen, die deutscher nicht sein könnten auf der anderen.

Viel ist schon gesagt worden über Ostern: Vom Tanzverbot bis zur Wiederauferstehung, von der Doppelidentität von Hasen bis zum Fernsehprogramm mit Charlton Heston und Mel Gibson. Doch ich möchte diesen Text dem vernachlässigten, wohlstandsverwarlosten Samstag widmen. Er ist weder ganz Kar- noch vollends Oster-. Eingequetscht zwischen dem ruhiggestellten Freitag und dem schokoladenkomatösen Sonntag steht er da, hibbelig in seiner Ecke wie der vom Lehrer gemaßregelte Klassenclown kurz vor der großen Pause.

Weil unsere Menschen-Beine am Freitag böswillig vom Tanzen abgehalten wurden, strebten sie am Samstag zwangsläufig gen Freiheit! Doch wohin sollten sie sich wenden? Sollten sie dem Ruf von Ginger Rogers und  Fred Astaire folgen? Sollten sie sich mit Stollen bewehren und gegen das runde Leder treten? Nein, für unsere Lauffortsätze konnte es nur ein Ziel am Zwischensamstag geben: Den Einkauf. Ein Urinstinkt trieb unsere Beine und mit ihnen den Rest von uns an: Da auf den Unsamstag zwei Tage folgen, an denen wir dazu verdammt sind, nicht zu konsumieren, haben wir Menschen zwangsläufig den Drang, am Nachkarvorostersamstag Vorräte für zwei Wochen anzulegen. Ja, der Einkauf an jenem Tag ähnelt in deutschen Innenstädten daher der Belagerung Wiens durch das osmanische Reich nur mit weniger Kaffee – schon ausverkauft.

Wie die Langobarden nach Italien zog es uns mit vielen anderen in jenen autobefreiten Teil der Stadt, den Victor Gruen einst versehentlich dem Konsum gewidmet hatte. Die in den kommenden Tagen vor uns liegenden Gelage fest im Blick, wanderten wir auf den Wochenmarkt. Der Opa vorneweg, zielstrebig einen Stand nach dem anderen ansteuernd. Meine Töchter motiviert hintendrein, bereit zum Aufbruch in neue Welten. Die Dame tastete sich zögerlich voran, auf der Hut vor Geistern der Vergangenheit. Ganz hinten trottete mein Körper. Doch mein Geist war währenddessen auf einem Roadtrip mit David Foster Wallace – Although Of Course You End Up Becoming Yourself. Seit Wochen befand ich mich schon im Kaninchenbau der Gedanken dieses Autors. Hatte eine geistige Affäre mit Wallace. Rauchte Zigaretten, kaute Tabak: „I mean, most of the word surrealism is realism, you know?“. Und so schob ich auch an jenem Samstag den meist leeren Buggy über den schwäbischen Markt. Suchte Gelegenheiten das zu große Buch aus der Tasche meines abgetragenen Parkas zu ziehen, zu entknicken und Worte Welten werden zu lassen.

An einem Brunnen standen zwei Männer, die rhythmisch mit Kleingelddosen schüttelnd für den Erhalt ebenjenes Wasserspiels sammelten. Ihr Gruß war aggressiv fordernd, ihr Blick vorwurfsvoll, als ich vorbeiging, den meinen gesenkt. Die Scham über meinen eigenen Geiz schwelte ein wenig in meiner Brust. Doch ich wollte nichts geben, es ist nicht mein Brunnen. Schließlich kenne ihn nicht, weiß gar nicht ob er sympathisch ist. Vielleicht ist es ein extremistischer Brunnen. Weiß ich, ob er AfD wählt? Ob er „nichtschwäbische Brunnen raus!“ fordert? Wie kann ich so unverantwortlich für einen Brunnen spenden, der ein Arschloch sein könnte?

Doch das schlechte Gewissen quälte mich wie der Geist der zukünftigen Weihnacht. Während ich halb lesend halb schiebend voranschritt, hatte ich ständig das Gefühl etwas falsch zu machen. Von links und rechts schrie es mir unentwegt „Halloo!“ entgegen. Ich stand unentwegt im Weg. Ausweglos wegversperrend auf diesem verwegenen Wochenmarkt. „Tschuldigung“ murmelnd schob ich ein ums andere Mal weiter, nur um den nächsten „Halloo!“-Ruf zu vernehmen. Viel zu spät für das Käppsele, für das ich mich halte, wurde mir bewusst, dass ich mitnichten auf Fehler aufmerksam gemacht wurde, sondern ein Opfer des lokalen Dialekts geworden war. Vielleicht sogar ein Täter meiner eigenen Ignoranz. Was ich als Vorwurf vernommen hatte, waren nicht die Ermahnungen des aggressiven Bruders vom Meister Eder an seinen Kobold gewesen, sondern schlichtweg landesübliche Begrüßungen. Schwäbisch klingt wie Schimpfen.

Durch des Frühlings holden, belebenden Blick wurden meine Tochter (2) und ich schließlich auf ein pathetisch-kleines Hubschrauberimitat vor einem abgekürzten Wortspiel-Drogeriemarkt aufmerksam, dessen Daseinsberechtigung darin bestand, sich zu heben und wieder zu senken, sobald einer oder eine einen Euro zu entbehren wagte. Meine Tochter stand mit ehrfürchtig staunenden Augen vor dem Maschinchen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie Kinder die Orte und Dinge auf Anhieb erkennen, die für sie geschaffen wurden. Beziehungsweise deren Zweck es ist, den Eltern einen Euro zu entlocken. Nachdem frühaufgestandenere Kinder den Minihubschrauber  freigegeben hatten, erklomm mein Minimensch den faszinierenden Apparat mit so viel Mühe, als handele es sich um einen Mil Mi-26. Nachdem sie standesgemäß im Cockpit platzgenommen hatte – Amelia Earhart hätte es nicht besser machen können – warf ich das Kupfernickel-Scheibchen mit dem Nickelmessing-Ring in den Automaten.

Mit mechanischem Brausen und Brummen, mit unheilvollem Knacken und einer blechernen Melodie, die nicht minder gespenstig klang als jene vom Eiswagen, der an Sommertagen durchs Frankfurter Ostend irrlichtert, begann das mitleiderregende Helikopterimitat sich zu heben und zu senken. Jeder Durchgang ein blechernes Ächzen ob der Sinnlosigkeit seiner Existenz. Geradezu tragisch war, dass die einzige Daseinsberechtigung des Lumpenhubschrauberle sich in dieser, unserer Geschichte in ihr Gegenteil verkehrte.

Was war denn seine Daseinsberechtigung?
Na, Spaß machen!
Wem den?
Na, meiner Tochter (2).

Denn das kleine Wunder, an dessen Erschaffung ich nicht ganz unbeteiligt war, begann zu weinen. Das ganze Auf und Ab, das Ächzen und Brausen und Brummen, das Knacken und die Geistermelodie waren schließlich doch zu viel für die kleinen, frischen Sinne, die es noch verstehen, sich schon an einer Ameise zu erfreuen. Das Mädchen streckte die kleinen Ärmchen aus in jener unmissverständlichen universalen Geste, auf die alle Menschen mit elterlichen Neuronen nicht anders können, als dem stummen Wunsch zu folgen und dem Minimensch einen Safespace auf dem Arm zu gewähren.

In den blinkenden Scheinwerferaugen des Blechbrummers stand indes ohne Frage der stumme suizidale Vorwurf: „Seht mich an. Ein Hirn von der Größe einer SD-Karte und man lässt mich einsam auf und ab steigen. Nennt man das vielleicht berufliche Erfüllung? Also ich nicht.“ Erneut ergriff mich die Scham, sprach der traurige Blick des verhinderten Freudespenders  doch meine tiefste Unsicherheit an. Hatte ich – nun vielleicht keinen Menschen – aber doch ein Ding unglücklich gemacht? Panisch blickte ich mich um auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Dilemma.

Keine Sorge: Dies ist keine Tragödie. Als mein Blick wirrend suchte, bemerkte ich, dass mittlerweile Scharen von Kindern uns umgaben, als wäre ich ein Rattenfänger und die Helikopterdepression meine Flöte. Einer Mutter, die mit zwei Kindern am nächsten stand, bot ich also den freigewordenen Platz an und die beiden Wachstumsphasen auf vier Beinen konnten ihr Glück nicht fassen. Sie eilten, sprangen, flogen in den Hubschrauber. Der alte Blechgesell dankte mir stumm mit einem fraternisierenden Blinken seiner Lampenaugen.

Aber als ich schon bereit war, dem Sonnenuntergang entgegenzureiten, fiel mein Blick auf zwei andere Kinder: ein Mädel und ein Bub. Auf ihren trauervollen Mienen stand der stumme Wunsch geschrieben, auch einmal mechanisch gen Himmel gehoben zu werden. Was oder genauer wer es ihnen versagte, war ein alter Mann, von dem ich einmal hoffen will, dass es ihr Opa war. Dieser hielt die Kleinen mit seinem Krückstock zurück während er in einer Zunge auf sie einsprach, die sich verdächtig nach Parsel anhörte. Wahrscheinlich handelte es sich aber eher um die Vorgenerationenvariante der natürlichen Sprache von Einwohnern des lokalen Habitats.

Mein Herz rutschte mir erneut in meine abgewetzten Jeans. Doch nicht lange da nahm das Schicksal die nächste Wendung, da kamen die Schiffe den Anduin hinaufgefahren. Der Vater der Balgen nahte! Meine Hoffnung teilend wand sich sogleich auch das Mädchen an ihren Erzeuger und wie sich bald herausstellen sollte Ernährer: „Babah, Babah, dr Fluhg koschtet nur oin Euro!“ Glücklich lächelnd konnte ich das stumm nickend abseits stehend bestätigen. Doch mein Lächeln gefror, als ich die Entgegnung des Vaters hörte: „Woisch, wie lang ma für oin Euro arbeide muss?“. Der Junge, älter und schon auf die richtige Antwort konditioniert, als wäre er der treue Gesell Pawlows, kannte die erwünschte Antwort: „Sehr lang“. Als ich diese Worte vernahm, schüttete meine Nebenschilddrüse Apfelweinfässer von Parathyrin aus. Ich wollte den Kleinen einen Euro in die Hand drücken. So wie es eigentlich die Pflicht von Omas und Opas ist: Vermeintlich unauffällig in einem nicht gekonnten Kleindealerhandschlag: „Hier. Ich muss nicht so lange dafür arbeiten. Und manchmal muss man auch einfach mal einen Euro ausgeben, damit sich der Hubschrauber hebt.“ Aber ich traute mich nicht. Denn hinter Mädchen und Junge stand der Opa, leise Parsel murmelnd, den Stock bereithaltend. Dies ließ nur die Konklusion zu, dass er seinen Zauberstab genauso aufbewahrte wie Lucius Malfoy.

Daher nahm ich meinen Wonneproppen bei der Hand und ging, ein wenig traurig, doch um eine Erfahrung reicher davon. Dem sonntäglichen Festgelage entgegen und bald darauf auch wieder zurück in meine Heimat, wo die Häuser höher sind als die Bäume und die Menschen zwar ein bisschen schlechtgelaunt und schnodderig wirken, aber zumindest einen Euro für ihr Herzblatt übrighaben.

Fettige Haare

In der Bahn. Meine Tochter (2) zieht den Kopfüberzug ihres Sitzes ab. Ich befestige ihn wieder.

Ich so: „Mach das bitte nicht.“
Meine Tochter (2): „Warum?“
„Weil das dranbleiben soll.“
„Warum?“
„Dann muss die Bahn nicht den ganzen Sitz putzen, sondern kann nur diesen Überzug waschen. Der wird dreckig von den Köpfen.“
„Warum?“
„Weil Haare fettig sind.“
„Warum?“
„Die Talgdrüsen in deiner Kopfhaut produzieren den fetthaltigen Talg, er ist wasserabstoßend und hält deine Haare geschmeidig und glänzend. Die Haartalgdrüseneinheit sorgt zudem für einen sauren ph-Wert zum Schutz gegen Krankheitserreger.“

Meine Tochter (2): „Ah. Okay.“

12 von 12 im April 2017

Es war der Mittwoch vor Ostern im Jahre 2017 des Herrn, als es sich begab, dass ich meinen Tag in 12 Bildern zu dokumentieren suchte. Ich hoffe, ihr findet diesen biblischen Einstieg genauso angemessen, wie ich.

Der Tag begann unbiblisch-profan mit Routine: Aufstehen, …

Kinder wecken, …

Kaffee kochen und Milch trinken, …

Anziehen, …

Frühstücken.

Das erste wirklich spannende Foto ist dieses: Meine Tochter (9) verlässt das Haus, um zu den Ferienspielen in den Hort zu gehen. Heute ist Skating-Tag.

Ich muss euch warnen, es folgt nun ein „Sie werden so schnell groß“-Erinnerungsklischee. Aber sie werden so schnell groß! Komischerweise denke ich immer an Kinderkrankheiten, wenn ich mich zurückerinnere, wie sehr meine Tochter (9) schon gewachsen. Vielleicht, weil sie in jenen Phasen am verletzlichsten war. Wenn ich dieses toughe Mädchen mit seinem Skateboard sehe, dann sehe ich in Gedanken den Wurm, dessen Krankheitsverlauf ich mit einer Fieberkurve dokumentierte – immer zweifelnd, ob hier noch ein Fiebersenker angemessen ist oder ob wir nicht doch lieber gleich ins Krankenhaus fahren sollten. Ach, irgendwie lesen sich diese Zeilen unangenehm. Schließlich habe ich auch schöne Erinnerungen. Daher lieber gleich weiter zum nächsten Foto.

Das entstand in unserem Keller, wo mein Fahrrad steht. Ich glaube, ich habe in dieser Reihe schon darüber geschrieben, dass mir in meinem Leben bereits drei Fahrräder gestohlen wurden.  Daher übernachtet der Drahtesel hinter drei verschlossenen Türen und ist zusätzlich an ein Regal gekettet.

Nun begann mein Arbeitstag. Mein Teamleiter hat darum gebeten, dass wir nicht mehr während der Arbeit instagrammen. Ich arbeite in einer Agentur, die Social Media für einen sehr großen Kunden macht und der „soll nicht denken, dass wir nicht ausgelastet sind“ – so mein Chef. Na, diesen Gefallen kann ich ihm tun. Schließlich habe ich wahrlich genug Arbeit. Daher unterbreche ich meine 12 von 12 an dieser Tür.

Allerdings endete mein Arbeitstag an jenem Mittwoch schon nach vier Stunden. Ich hatte noch einen Termin. Dieser ging schon wieder mit dem Thema „sie werden ja so schnell groß“ einher. Denn meine Tochter (2) kommt im Sommer in den Kindergarten. Dafür unterschrieben wir am Mittwoch den Betreuungsvertrag. Wir waren schon sehr nervös.

In Frankfurt erfolgt die Kindergartenplatzvergabe seit einem Jahr online über ein zentrales Portal. Die Idee dahinter ist gut: So sollen Doppeltanmeldungen vermieden werden und jedes Kind soll schneller und sicherer einen Platz bekommen. Aus Elternsicht war der Prozess aber nervenaufreibend, da das System eine Blackbox ist. Wenn du einmal die Daten in die Maske eingetippt hast, fehlt dir jeder Einblick darüber, an welchem Punkt im Vergabeprozess du dich befindest. Wie viele Mitbewerber gibt es? An welchem Platz der Warteliste stehen wir? Wurde schon entschieden?

Wir meldeten uns bei den Kitas im Viertel an, die wir gut fanden und von diesem Moment an hieß es warten. Ohne eine Info. Im Februar bekamen wir eine Zusage. Leider war sie von dem Kindergarten, den wir von den sechs oder sieben ausgewählten am wenigsten mochten. Am liebsten wäre uns gewesen, dass unsere Tochter in den Garten gekommen wäre, in dessen Krippe sie schon geht. Daher lehnten wir das Angebot im Februar ab. Mit Magengrummeln. Dann kam der März und mit ihm die offizielle Deadline für die Vergabe. Das bekamen wir vor allem dadurch zu spüren, dass unsere Krippe uns absagte – wir hatten keinen der begehrten Plätze bekommen.

Der März ging und keine weitere Zusage kam. Wir schliefen immer schlechter. Was sollten wir tun, wenn wir auch im April nichts bekommen? Unsere Krippe bot uns an, dass die kleine noch ein halbes Jahr über den dritten Geburtstag hinaus bleiben darf. Sollten wir auch Kindergärten außerhalb unseres Viertels mit in die Auswahl nehmen? Abgesehen davon, dass die Kleine dann aus ihrem sozialen Umfeld gerissen würde, sind wir schon einmal mit der Großen ein halbes Jahr zum Kindergarten mit der S-Bahn gependelt, weil wir innerhalb Frankfurts umgezogen waren. Das war eine sehr stressige Zeit für die ganze Familie. Daher fiel sowohl der Dame als auch mir ein riesiger Stein vom Herzen, als vor einer Woche die E-Mail ankam: „Es liegt ein Betreuungsangebot vor“. Ich habe so laut aufgeatmet, dass sich gleich mehrere Kollegen in meinem Büro umdrehten und sich erkundigten, was los war.

Die Dame hatte in der Nacht noch Albträume gehabt, dass auf den letzten Drücker uns etwas im Betreuungskonzept der Kita in die Augen springt, weswegen wir doch wieder absagen müssen. Aber letzten Endes war alles im grünen Bereich und unsere Tochter (2) ließ sich nur mit Mühe und Not von der Rutsche  ablösen und aus ihrem zukünftigen Kindergarten fortlocken. Da hatten wir uns wirklich ein Eis verdient! Für mich das erste des Jahres. Es war kalt, aber lecker.

Dann ging es nach Hause …

… und erschöpft, wie wir waren, gingen wir auch bald ins Bett. Bis nächsten Monat!

Iste lieb?

Meine Tochter (2): “ Vorlesen?“
Ich: „Nur wenn du lieb bist.“
Sie schmeißt den Zahnputzbecher runter: „Iste lieb?“
Das erste Mal keimt mir der Verdacht, dass sie nicht weiß, was das Wort bedeutet: „Nein, so bekommst du nichts vorgelesen.“
Schnell hebt sie den Becher auf und spült sich den Mund aus: „Vorlesen?“
„Nur wenn du lieb bist.“
Sie rennt davon.
Okay, das war ein veritables Indiz. Wir reden eindeutig aneinander vorbei. Als ich sie wieder eingefangen und zur Wickelkommode verfrachtet habe, fragt sie erneut: „Vorlesen?“
„Nur wenn du lieb bist.“
Sie beginnt Taschentücher aus dem Spender zu reißen, bis das Kinderzimmer wie eine Winterlandschaft mit geringem Budget aussieht.
„Iste lieb?“
„Tochter (2), mich dünkt, du weißt nicht, was ‚lieb‘ bedeutet!“
„Lieb?“
„Ja ‚lieb‘. Nenn mir bitte mal eine Sache, die du zu machen bereit bist und die unter den Weisen gemeinhin als lieb angesehen wird?“
„Vorlesen?“

Diese Diskussion hat sie mit einem knappen Netzball nochmal gerade so gewonnen.

12 von 12 im März 2017

Nachdem ich im letzten Monat nicht dazu kam, sind hier wieder 12 Bilder von meiner 12. des Monats!

Erstmal einen Kaffee

Um sieben Uhr begann der Tag. Meine Tochter (2) war schon am Abend zuvor in unser Bett gekrochen – sie sieht zurzeit nicht ein, allein in ihrem kalten Bett zu pennen, wo es bei Mama und Papa doch viel schöner ist! Um 6 Uhr kam dann auch die Neunjährige und kuschelte sich zu uns, woraufhin es doch recht eng wurde. Daher meine Bettflucht.

Aber mit dem Kaffee kehrte ich dann aber noch einmal zurück.

Die Dame ging joggen und anschließend frühstückten wir. Beziehungsweise die anderen drei – ich versuche noch immer ein paar Weihnachtsplätzchen wieder loszuwerden und verzichtete daher auf Frühstück. Gut, zwei angefangene Joghurts wollten die kleinen Feinschmeckerinnen nicht aufessen, weswegen ich mich erbarmte. So ging ich dann doch nicht ganz leer aus.

Putzen und Waschen

Ganz unchristlich machte der Agnostiker, der ich bin, dann erst einmal den Haushalt an einem Sonntag. Die Dame war gestern den ganzen Tag mit Freundinnen unterwegs, weswegen ich mit den Töchtern das schöne Wetter nutzte und auf den Spielplatz am Hafenpark an der EZB ging – auf jeden Fall eine Empfehlung.

Da die Dame und ich aber beide berufstätig sind, blieb mir nichts anderes übrig, als meine liegengebliebenen Haushaltspflichten am heiligen Sonntag zu erledigen!

Mittagsschlaf

Meine Tochter (2) hat eigentlich gerade eine absolute Mama-Phase: Wickeln, am Tisch neben ihr sitzen oder zu Bett bringen – alles soll die Mama machen. Aber das kommt bei uns nicht in die Tüte. Die Dame und ich wechseln uns ab, ob das der Kleinen gefällt oder nicht, so lautet nun einmal unser Familienvertrag. Nach anfänglichen verhaltenen Protesten ging dann der Mittagsschlaf auch ganz easy.

Die Dame ging mit unserer Tochter (9) ins Kino – es gab den Lego-Batman-Film. Er war wohl ganz lustig. Ich nutzte die Kinderpause hingegen, um eine Podcastfolge vorzubereiten. Ausnahmensweise war es keine Spätfilm-Folge. Ich bespreche mit Christian von der Second Unit alle Harry-Potter-Filme. Das machen wir in seinem Podcast. Angelangt sind wir beim fünften Film: Der Orden des Phoenix (Link zu meiner Besprechung des Buchs).

Irgendwann entschloss sich meine Tochter dann aufzustehen … nur um noch ein zweites Nickerchen auf meinem Schoß einzulegen.

Eiszeit und Badezeit

Aber früher oder später ist auch der längste Mittagsschlaf vorbei. Für mich gab es Kaffee und …

… die anderen Drei aßen Eis. Mit Waffel! Das war meiner Tochter (2) ganz wichtig. Ich verzichtete – ihr wisst schon: die Weihnachtsplätzchen.

So ein Kleinkind ist so ein Eis ja nicht nur mit dem Mund sondern mit Leib und Seele. Daher war es nach dem Eis an der Zeit für eine Ganzkörperreinigung. Auch wenn die Kleine natürlich nach der Mama verlangte, übernahm ich den Job. Das Waschen der Kinder erst kürzlich in meinen Haushaltsaufgabenkatalog eingetragen worden. Außerdem lässt die Kleine sich von mir die Haare waschen, ohne zu schreien. Normalerweise … Nach ihr ließ ich mir selbst noch ein Bad ein und las Neil Gaimans siebten Sandman-Band „Brief Lives“ zu Ende – neben dem vierten Teil der bislang beste.

Netflix and chill

 

Nach dem Abendessen brachte die Dame ihre Tochter (2) ins Bett, während ich die Zeit, die meine Tochter (9) im Bad brauchte, nutzte, um eine Folge der Serie Love auf Netflix zu gucken. Die Serie ist ganz nett, aber nicht überragend. Wie es der Titel schon verrät, geht es um die Liebe und ihre Tücken jenseits der ausgetretenen Rom-Com-Pfade: Alles ist etwas komplizierter und weniger perfekt. Das mag ich.

Wir lesen uns hoffentlich nächsten Monat wieder.

12 von 12 im Januar 2017

Im Dezember musste ich meine 12 von ausfallen lassen, da ich zu sehr im Vorweihnachtsstress steckte. Aber jetzt sind sie wieder da – mit etwas Verspätung.

Aufstehen

Tja, ja, so ist das: Nachts will meine Tochter (2) nicht schlafen. Es sei denn, sie darf ins Bett von Mama und Papa kommen. Aber wenn wir morgens um 6:45 Uhr dann aufstehen müssen, ja, dann schläft sie wie ein Murmeltier!

Sofa

 

Unser altes Sofa war durch. Am Lattenrost waren zwei Latten gebrochen, die Polster waren durchgesessen und die ehemalige Farbe nur noch zu erahnen. Daher haben wir den Plan gefasst, dass wir am Samstag O.o zum berühmten nordeuropäischen Möbelhaus fahren und ein neues Sofa bestellen. Der Sperrmüll wurde aber bereits vorgestern abgeholt, daher haben wir nun diese improvisierte „Simplify Your Life“ Variante im Wohnzimmer. Sie hat ja was … aber es ist nicht unbedingt Komfort.

Kaffee

… ist morgens überlebensnotwendig. Nicht zuletzt weil auch meine Tochter (9) in letzter Zeit an starker Morgenmuffeligkeit leidet und auf das Wecken nicht sooooo freudig reagiert, wie ich mir das wünschen würde.

Fahrradpendler

Auf geht’s zur Arbeit! Am besten komme ich dahin mit dem Fahrrad. Im Winter hat mein Arbeitsweg dafür dann die erhöhten Schwierigkeitsgrade Kälte und Nässe. Aber mit der richtigen Kleidung geht alles!

Der Weg zur Arbeit

Aber dafür werde ich jeden Tag mit diesem Anblick belohnt! Ich kann mir kaum einen schöneren Arbeitsweg in Frankfurt vorstellen, als morgens am Main entlangzuradeln.

Schlucht

Hier parke ich mein Fahrrad übrigens. Auch nicht schlecht, oder?

Mittagspause

Mittags gehe ich selbst beim Schmuddelwetter der letzten Tage mal kurz raus, einen Salat im Supermarkt kaufen, ein bisschen Pokemon spielen und frische Luft schnappen. Gestern hatte ich Glück: Die Sonne kam raus und am Wasser war es kurz sehr schön …

… Doch dann ging es zurück ins Warme. Ich lese noch immer „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace. Das hat aber auch 1.600 Seiten und ist nicht unbedingt leichte Kost. Seit 2003 notiere ich mir alle Bücher, die ich gelesen habe. Seitdem ich ein Smartphone besitze, wurden die jährlichen Leselisten immer kürzer. Ich habe zwar effektiv mehr gelesen als früher. Aber eben hauptsächlich Online-Publikationen. Doch Ende 2014 beschloss ich, dass ich das nicht möchte. Das Lesen von Büchern ist eine Kulturtechnik, die ich gerne weiterhin praktizieren möchte. Online-Texte benötigen selten mehr als eine halbe Stunde zum Lesen. Ein Buch verlangt wochen- oder monatelange Aufmerksamkeit. Die aufrechtzuerhalten möchte ich nicht verlernen. Mein Plan ging auch auf: Meine jährlichen Listen wurden wieder länger.

Feierabend

Noch ein bisschen arbeiten, dann hatte ich auch schon Feierabend …

… Das Wetter hielt und so glitzerte Frankfurt in der Nacht.

Aber eigentlich hatte ich noch gar nicht Feierabend. Ihr kennt das: Zuhause warteten zwei kleine Mädchen, deren Bäuche gefüllt werden mussten und die anschließend ins Bett gehörten. Anschließend schrieben die Dame und ich noch einen Text für eine Filmzeitschrift. Dazu wurden wir eingeladen und die Deadline rückt näher. Doch dann hatten wir endlich Elternfeierabend!

Schlafenszeit

Dann rief auch uns das Bett. Ich schaute noch ein paar Minuten von Fahrraddiebe  von Vittorio De Sica – Ich versuche mich einmal von hinten nach vorne durch die Filmgeschichte zu gucken und bin mittlerweile im Jahr 1948 angekommen. Fahrraddiebe kann ich sehr empfehlen (hier meine Kurzrezension auf Letterboxd): Der Film ist zurückhaltend inszeniert aber sehr dramatisch. Stark!

Die 16 besten Meine-Tochter-Tweets 2016

Ich habe noch einen Jahresrückblick nachzureichen … Ich mache jedes Jahr für meine Mutter einen Kalender mit Bildern und Sprüchen ihrer Eneklinnen. Die Sprüche sammele ich das Jahr über auf Twitter. Und dort – auf Twitter – habt ihr auch immer eure Favoriten. Die ich euch hier und jetzt präsentieren kann:

Auf Platz 16: Krokotil

Auf Platz 15: Der Mond

Auf Platz 14: Achtung!

Auf Platz 13: Zauberzucker

Auf Platz 12: Meine Gene

Auf Platz 11: CDs brennen

Auf Platz 10: Der Museumsbesuch

Auf Platz 9: Da! Ein dreiköpfiger Affe!

Auf Platz 8: Guten Morgen!

Auf Platz 7: Die Pubertät

Auf Platz 6: Kulturpessimismus

Auf Platz 5: Gähnen

Auf Platz 4: Der Negativ-Hamster

Auf Platz 3: Goethe

Auf Platz 2: Das Mittelalter

And the Winner is …

Auf Platz 1: Darth Vader

12 von 12 im November 2016

Jubiläum! seit einem Jahr mache ich jetzt bei diesem monatlichen Stelldichein der Bloggerinnen mit, die einmal im Monat mit 12 Bildern einen Tag aus ihrem Leben beschreiben. So verlief mein 12. November:

Früh aufstehen!

img_4598

Meine Tochter (2) weckte mich früh. Viel zu früh. Wir haben die Dame noch schlafen lassen, da es bei ihr und mir am Abend zuvor sehr spät wurde. Wir hatten einen Gast in unserem Podcast und die Sendung zog sich in die Länge, weil wir technische Probleme hatten UND weil ein gewisses kleines Mädchen nicht schlafen wollte.

Frühstück

img_4600

Die Tochter (9) ließ auch nicht lange sich warten und wir stürzten uns zu dritt in die Kälte, um Brötchen zu holen. Die Kleine war immer eine große Läuferin, doch derzeit hat sie eine sehr lauffaule Phase, weswegen hauptsächlich vier Beine liefen, während das dritte Paar von meinen Schultern baumelte. Dafür sang die Kleine um so leidenschaftlicher „Laterne, Laterne“. Denn sie hat das Singen für sich entdeckt. Die Dame war mittlerweile auch aufgestanden und dann gab es Frühstück!

Kurt

img_4602

Die Dame hat eine leichte aber nicht ignorierbare Arachnophobie. Daher müssen alle Spinnen unser Domizil umgehend verlassen. Sagte ich „alle Spinnen“? Das stimmt nicht ganz. Wenn das Exemplar klein genug ist und ich glaubhaft darlegen kann, dass der Winter eine unzumutbare Härte für den Achtbeiner darstellt, dann und nur dann gibt es eine Ausnahme von der Regel: Die Spinne darf bleiben, muss aber getauft werden. Entsprechend präsentiere ich: Kurt!

Schneiden

img_4604

Wann immer ich eine Viertelstunde Zeit fand, schnitt ich die bereits erwähnte Podcast-Folge. Wir sprachen über Quentin Tarantinos Jackie Brown und sind zusammen mit unserem Gast Dennis vom Lichtspielcast ziemlich ins Schwärmen geraten. Davor musste Dennis, weil er zum ersten Mal im Spätfilm war, sich durch den Proustfragebogen kämpfen, was aber sehr lustig, aufschlussreich und hoffentlich auch hörenswert war.

Großeinkauf

img_4606

Meine Tochter (9) war sauer, dass wir alle Bananen aufgegessen hatten, denn sie wollte „Bananengeister“ machen. Allerdings noch nicht gestern. Denn da war sie ersteinmal auf einer Geburtstagsparty eingeladen. Ich brachte sie dort hin, wo wir wenig charmant vom Geburtstagskind begrüßt wurden: „Ach du bist es, hatte ganz vergessen, dass du auch noch kommst“. Na, vielen Dank! Die Party war dann aber wohl doch sehr schön. Auf dem Heimweg habe ich dann noch Bananen besorgt. Wo mir einfällt: Wir haben heute noch immer keine Bananengeister gemacht!

November

img_4608

Auf dem Heimweg herbstete es sehr …

Malermeisterin

img_4610

Da die Große weg war, bekam die Kleine ausnahmensweise die doppelte Elterndosis. Wir malten und …

img_4612

…kochten und knuddelten beim Kochen.

img_4614

Schlafenszeit

img_4618

Neben Laufen ist Schlafen und insbesondere Einschlafen das zweite Thema, das derzeit bei der Kleinen nicht so angesagt ist. Ich brauchte bis 21:30 Uhr bis ich sie endlich davon überzeugt hatte, endlich die Augen zu schließen.

Weihnachtsfilm

img_4620

Na, wer errät, um welchen Film es sich handelt? Kleiner Tipp: Es ist ein Weihnachtsfilm. Wir hatten Hausaufgaben für unseren Podcast gemacht. Wenn ihr den Film erratet, wisst ihr auch schon, was unser diesjähriges Weihnachtsspecial wird. Aber wir haben den Film nicht durchgestanden. Die Müdigkeit trieb uns ins Bett, sodass wir ihn heute noch zu Ende gucken müssen.

Nachtlektüre

img_4622

Die Dame hat mir den neuesten Harry-Potter-Band geschenkt. Das Drama, das demnächst in London auf die Bühne kommt. Ich stecke mittendrin und bin hin- und hergerissen: Einerseits gibt es klassische Fortsetzungsprobleme. Will ich wirklich wissen, wie es nach dem Happy End weitergeht? Warum greift Rowling diesen oder jenen abgehalfterten Punkt wieder auf ,um ihn noch ein weiteres Mal durchs Dorf zu treiben? Aber andererseits: Es ist alles auch irgendwie gar nicht mal so schlecht. Ich werde berichten: Spätestens, wenn ich mit Tochter (9) den Band gelesen habe.

Das war’s von mir. Wir sehen uns spätestens nächsten Monat!

#TeamGrundschullehrer

Der Klassenlehrer meiner Tochter (9) sah sich genötigt, einen Brief an die Eltern zu schreiben, in dem er klar macht, dass es in der Grundschule vor allem darum geht, den Kindern Spaß am Lernen zu vermitteln. Manche Eltern hatten sich beschwert, dass die Klasse „zu langsam vorankommt“.

Der Brief las sich wie ein Pamphlet gegen den beschissenen Leistungsdruck, den sich offensichtlich manche Eltern schon in der dritten Klasse wünschen. Ich wollte nach jedem Satz „Fuck, ja!“ schreien.

„Beispiel Deutsch: Das wichtige Ziel des flüssigen uns sinnentnehmenden Lesens wurde für fast alle Kinder erreicht, einige gehen darüber hinaus, lesen freiwillig, leihen Bücher aus etc. Hier Druck auszuüber wäre völlig kontraproduktiv.“

Fuck, ja! Diese Beschwerde von manchen Eltern ist doch die gleiche beschissene Denkfigur, die schon dahinter steht, Kinder bereits im Mutterleib mit Fremdsprachen zu beschallen und in 25 Babykurse am Tag zu schleppen. Seit meine Tochter auf der Welt ist, musste ich immer wieder Gespräche führen, ob sie schon krabbelt, läuft, spricht, fahrradfährt, schwimmt etc. Weil der kleine Ewald-Rüdiger, der kann das schon alles!

Hinter dieser Elternbeschwerde steckt der gleiche Gedanke wie hinter Hartz 4: Wir müssen 50 Jährigen arbeitslosen Stahlarbeiterinnen nur genug Druck machen, dann finden sie schon wieder einen Job! Kinder zum lernen zu zwingen, weil die aus der anderen Grundschule im Viertel immer den ganzen Tag mit Hausaufgaben verbringen statt auf den Spielplatz zu gehen, ist gaaaaanz wichtig, um auf dem Weltmarkt zu bestehen!

Ich bin in dieser Sache voll und ganz #TeamGrundschullehrer