Aristoteles – Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten und das logische Quadrat

avatar
Daniel
schließt das Dritte aus

Aristoteles – Der Logiker – Folge 7

Heute geht es um Logik – I f*cking love logic! Ich lege den Satz vom ausgeschlossenen Dritten dar und was er bedeutet. Anschließend quadrieren wir die Logik indem ich mit euch im Detail Kontradiktionen, konträre Gegenteile und den ganzen Kladderadatsch durchgehe. Wie gewohnt habt ihr die Wahl zwischen Video, Podcast oder Text.

Wie kann ein Quadrat logisch sein?

So langsam nähern wir uns der Logik von Aristoteles. Und das machen wir über das sogenannte logische Quadrat. Logisches Quadrat? Das klingt für mich ein bisschen wie ein Spiel in Squid Game. Allerdings steht der Name „logisches Quadrat“ für mehrere logisch-semantische Beziehungen und der Name stammt gar nicht von Aristoteles. Wer genau erstmals auf die quadratische Darstellung kam, ist unklar. Die älteste uns bekannte Erwähnung stammt von Apuleius von Madauros aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, also gut 400 Jahre nach Aris Tod.

Aber bevor ich länger kryptisch von irgendwelchen Quadraten und wer sie erfunden hat spreche, als wäre ich in einem Tarantino-Film, sollte ich erst einmal klarmachen, worum es wirklich geht. Aristoteles beschreibt  in der De Interpretatione zwei semantische Beziehungen, die wir dringend brauchen, bevor wir anfangen können, logische Schlüsse zu fällen: konträr und kontradiktorisch.

Nein, ich merke gerade, ich war zu voreilig – ganz wie die BBC, als sie bereits 2016 die 100 besten Filme des 21. Jahrhunderts kürte. Hmmm. Daher muss ich noch einen Schritt zurückgehen. Denn bevor wir uns mit Kontradiktionen und konträren Gegenteilen beschäftigen, müssen wir mit den beiden grundlegendsten Begriffen der Logik anfangen: Ich spreche von den kleinen Begriffen „wahr“ und „falsch“.

Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten

Ari formuliert in De Interpretatione einen der wichtigsten Sätze der Logik überhaupt. Wichtiger noch als „Aus großer Macht folgt große Verantwortung“ oder „Möge die Macht mit dir sein“: Den Satz vom ausgeschlossenen Dritten. Demnach kann etwas nur wahr oder falsch sein. Aber nichts dazwischen und nicht beides.

Wenn ihr euch für Politik interessiert, euch schon mal mit euren Eltern gestritten habt oder von irgendjemanden den Satz gehört habt: „Man muss Butter unter Nutella schmieren“, dann habt ihr eben bestimmt zischend die Luft zwischen den Zähnen eingesogen und ich werde gleich weiter auf Probleme und Einschränkungen des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten eingehen. Aber folgen wir zunächst einmal Aristoteles, bevor wir anfangen ihn zu kritisieren und schauen was er macht. Denn der Satz vom ausgeschlossenen Dritten ist keine ganz dumme Idee.

In der formalen Logik können wir das durch eine einfache Formalisierung verdeutlichen. Nehmen wir dafür den Satz: „Ein Film der sowohl lustige als auch traurige Anteile hat, ist eine Dramödie“. Diesen Satz formalisieren wir mit der Variable P. Es gibt jetzt nur P oder -P, aber nichts anderes. Es kann kein halbes Minus vor P geben. Gut, in diesem Fall gibt es sogar nur -P und alles andere ist falsch, liebe Kulturpessimist*innen.

Bevor jetzt der eine Logik-Nerd da hinten rechts aufschreit, dass meine Erklärung verkürzt war, hier einmal die richtige formallogische Notation für den Satz vom ausgeschlossenen Dritten:

¬(P∧¬P)

So, jetzt habt ihr das einmal gesehen/gehört und wir können mit dem wichtigen Kram weitermachen!

Einschränkungen des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten

Wichtig sind jetzt schon die Einschränkungen. Wenn du den Satzes vom ausgeschlossen Dritten verstehen willst, musst du wissen, dass Aristoteles von der Satzebene ausgeht. In meiner Formalisierung eben stand P genau für einen Satz. Nicht für mehr und nicht für weniger. Wir sahen bereits in der Folge über die Kategorien, dass es eine wichtige Erkenntnis von Ari war, festzustellen, dass wahr oder falsch nicht einzelne Worte sind, sondern Sätze.

Er schränkt das aber sogar noch weiter ein, denn nicht alle Sätze kommen in Frage, wenn wir sie auf Wahrheit hin prüfen. Genau wie nicht alle Twitter*innen lustig sind. Ja, Ulf, ich meine dich! Deine Tweets sind nicht lustig! Wahr oder falsch können nur faktische, konstatierende Sätzen sein. Zudem müssen wir noch Ceteris paribus beachten. Okay, okay, das hier wird jetzt eine Orgie von Technobabble – ganz als würden Data und Geordi miteinander Smalltalken. Ich mache euch wieder an Beispielen deutlich, was ich meine:

„Auf YouTube gibt es Videos zu Philosophie“. Dieser Satz ist wahr oder falsch, aber nichts drittes. Rosenkohl ist lecker – wahr oder falsch. Nichts drittes. Na gut, manche von euch schreien jetzt vielleicht als hätte Edvard Munch euch gemalt, dass Rosenkohl auch ein bisschen lecker sein kann. Denn hier beim letzten Satz hat sich schon wieder eine Wertung eingeschlichen, es ist kein faktischer Satz. Lasst mich daher mit einem ganz berühmten Beispiel von G. E. Moore, das ihr auch bei Wittgenstein wiederfindet, aufzeigen, welche Art von Sätzen wir auf Wahrheit prüfen können.

Wenn wir einen Satz betrachten, der eine Tatsache über die Welt aussagt, dann ist dieser wahr oder falsch und nichts dazwischen. „Hier ist eine Hand.“ kann wahr oder falsch sein. Aber es kann hier nicht nur ein bisschen eine Hand sein und ein bisschen nicht. „Hier ist eine Hand“ ist ein konstatierender Satz, denn er macht eine Aussage über die Welt. Er stellt etwas fest. Würde unser Satz lauten „Ist hier eine Hand?“, dann könnten wir ihn nicht auf Wahrheit prüfen. Klar, oder?

Erst als ich jetzt die Stelle in De Interpretatione las, in der sich Ari fragt, welche Art von Sätzen wahr oder falsch sein können, fiel es mir wie Gurkenscheiben von den Augen in den Gin, dass John L. Austin sich auf diese Stelle in seiner Theorie der Sprechakte bezieht.

Austin schreibt am Anfang der Theorie der Sprechakte, dass die Performativa (wie er sie nennt), also Sprechakte, mit denen man Handlungen vollzieht, wie Fragen, Bitten und so, zwar schon anderen aufgefallen sind, ihnen aber nicht die angemessene Beachtung geschenkt wurde. Ich zitiere:

„Die Erscheinung, um die es geht, ist sehr weit verbreitet und liegt offen zutage; hier und da müssen sie andere bemerkt haben. Aber ich habe noch niemanden gefunden, der sich richtig darum gekümmert hätte.“

John L. Austin: Zur Theorie der Sprechakte*

Das bezieht sich, wenn man Austins subtilen Humor kennt, klar auf Aristoteles, der in De Interpretatione schreibt, dass beispielsweise Bitten keinen Wahrheitswert haben, das jetzt aber nichts zur Sache tue, er sich nicht darum kümmern werde und sich stattdessen nur auf Aussagen konzentrieren werde. Halten wir also fest: Wahr oder falsch sein, können also nur Aussagesätze oder Konstativa, wie Austin sie nennt. Sätze, die eine Tatsache konstatieren.

Ferner können (mehr oder weniger) nur faktische Sätze wahr oder falsch sein. Ein faktischer Satz sagt aus, dass etwas ist. Würden wir nur die Möglichkeit formulieren: „Hier könnte eine Hand sein.“, würde es mit der Wahrheitsprüfung schon schwieriger werden. Nicht unmöglich, aber komplizierter.

Zu guter Letzt müssen wir auch noch dieses komische Ceteris paribus beachten. Ceteris paribus klingt wie ein Zauberspruch bei Harry Potter, ist aber überraschenderweise Latein und bedeutet „unter sonst gleichen Bedingungen“. Es darf also keine Faktoren geben, die unmöglich machen „Hier ist eine Hand“ auf Wahrheit zu prüfen. Wenn ich beispielsweise das Licht ausschalte und dann sage „Hier ist eine Hand“, lässt sich nicht prüfen, ob der Satz wahr oder falsch ist.

Funfact: diesen kleinen logischen Zauberspruch habe ich auch erst vor kurzem gelernt zu benennen, als meine Haus- und Hof-Psychologin ihrer Disziplin untreu wurde, als wäre die Psychologie Mr. Chow und mir Searles Versuch vortrug, aus einem Sein auf ein Sollen zu schließen. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten ist jedenfalls eine der wichtigsten und grundlegendsten Wahrheiten, die wir kennen. Habermas spricht ein paar Jahrtausende später vom zwanglosen Zwang des besseren Arguments, das Vernunft und kommunikatives Handeln überhaupt erst ermöglicht. Wenn wir nicht akzeptieren, dass Sätze entweder wahr oder falsch sind, dann verliert das bessere Argument seinen zwanglosen Zwang. Konzepte wie Fakenews, „Alternative Facts“ und Verschwörungsmythen versuchen den Satz vom ausgeschlossenen Dritten aufzuweichen, indem sie behaupten, es gäbe nicht bloß bei Wert- und Geschmacksurteilen mehr als eine wahre Meinung, sondern auch bei Fakten. Aber das ist, wie wir bei Aristoteles lernen, falsch.

Werturteile und Geschmacksurteile

Unsicher erscheint uns der Satz vom ausgeschlossenen Dritten nämlich nur dann, wenn wir  Wert- oder Geschmacksurteile äußern. „Bibi und Tina ist eine schlechte Fernsehsendung“ ist fraglos wahr, aber irgendwie nicht auf die gleiche Weise wie „Hier ist eine Hand“. Der Grund dafür ist, dass dieser Satz extrem voraussetzungsreich ist. Extrem viele andere Sätze muss ich als gegeben annehmen, um diesen einen Satz auf seine Wahrheit hin zu prüfen. Zum Beispiel: Es gibt objektiv ästhetisch Gutes. Oder: Die unkritische Darstellung von Klassenunterschieden als unhinterfragte Normalität ist schlecht. Es ist eben kompliziert.

Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass es höherwertige Logiken gibt, in denen der Satz vom ausgeschlossenen Dritten vertrackter wird als Aristoteles sich das dachte. Die Fuzzy Logic zum Beispiel beschäftigt sich mit Problemen wie diesem: An Straßen finden sich oft Schilder, die aussagen: Bei Nässe darf nur 80 km/h gefahren werden. Die Frage hier ist: Wie nass muss die  Straße sein, damit die Regel gilt? Gilt sie schon, wenn nur ein einziger Tropfen auf den Asphalt fällt? Wann ist eine Straße eigentlich nass? Die Fuzzy Logic löst diese Art von Problemen so, dass sie nicht nur die Wahrheitswerte 1 = wahr und 0 = falsch annimmt, sondern mit graduellen Abstufungen arbeitet. Dann kann eine Straße eben zu 0,7 nass sein. Aber das ist auch eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Die Existenzbedingung

Kehren wir zu Ari zurück, denn der macht eine weitere wichtige Regel auf: Um zu beurteilen, ob ein Satz wahr oder falsch ist, muss das Subjekt existieren. „Sören Eddie Johanna von und zu Bibiundtinaingen ist 1,80 Meter groß.“ lässt sich nur auf Wahrheit hin prüfen, wenn ein Ding namens Sören Eddie Johanna von und zu Bibiundtinaingen existiert. Erneut lässt sich das formalisieren (was Ari allerdings noch nicht macht):

Es existiert ein x

Für x gilt: Es ist Sören Eddie Johanna von und zu Bibiundtinaingen und es ist 1,80m groß

∃x

x (Sören Eddie Johanna von und zu Bibiundtinaingen) ∧ (1,80m groß)

Das stellt uns natürlich vor das Problem, ob wir sagen können, dass der Satz „Einhörner haben genau ein Horn“ wahr ist. Er scheint wahr zu sein, aber nach Ari lässt er sich nicht auf Wahrheit hin prüfen, da Einhörner nicht existieren. Ja, ich weiß, das ist ein Schock. Aber irgendjemand musste es mal sagen. Dass ich Einhörnern Eigenschaften zuschreiben kann, diese aber logisch nicht auf Wahrheit prüfen, sollte sehr viel später Willard Van Orman Quine viele Kopfschmerzen bereiten. Da soll noch einmal jemand sagen, Philosophie habe keinen praktischen Nutzen! Eine von Robert Brandom inspirierte Auflösung könnte übrigens sein, dass sich die Wahrheit von „Einhörner haben genau ein Horn“ aus unserem Sprachgebrauch ergibt, indem wir uns nicht auf ein Ding in der Welt beziehen, sondern auf das, was wir aus Literatur gelernt haben. Aber das ist jetzt wirklich eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Die Kontradiktion

Unser nächster Abschnitt führt uns nun endlich zum angekündigten logischen Quadrat: Ari stellt fest, dass alles, was sich bejahen lässt auch verneinen lässt. Es gibt also zu jeder Aussage genau eine Negation dieser Aussage. Das folgt aus dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten. Ich kann jeden Satz durch „nicht“ in seine Negation umwandeln:

„Es macht mehr Mühe eine Knoblauchpresse zu reinigen, als es Mühe macht, den Knoblauch gleich mit einem Messer zu hacken“. Lässt sich in „Es macht nicht mehr Mühe eine Knoblauchpresse zu reinigen, als es Mühe macht, den Knoblauch gleich mit einem Messer zu hacken“ umwandeln.

Die Aussage und ihre Negation schließen sich gegenseitig aus. Marlene Dietrich war entweder die Hauptdarstellerin in ‚Der Blaue Engel‘ oder sie war es nicht. Beides gleichzeitig ist nicht möglich. Wir sagen dazu: Die Negation einer Aussage ist ihre Kontradiktion. Nachdem wir nun „kontradiktorisch“ abgehakt haben, können wir uns „konträr“ widmen.

Das konträre Gegenteil

Denn die Kontradiktion scheint zu implizieren, dass es keine zwei verschiedenen Negationen zu einer Aussage geben kann. Klar, oder? Aber was ist mit: „Alle Menschen in Filmen sind Schauspieler*innen“. Diesen Satz kann ich doch auf zwei Arten verneinen: „Nicht alle Menschen in Filmen sind Schauspieler*innen“ und „Kein Mensch ins Filmen ist Schauspieler*in“. Da nenn mich einer 1 Pimmel! Haben wir etwa gerade den Satz vom ausgeschlossenen Dritten widerlegt?

Aristoteles sagt dazu, dass wir unterscheiden müssen zwischen Aussagen über Individuen, etwa Marlene Dietrich im Beispiel eben, und allgemeinen Aussagen. Etwa: Alle Schauspielerinnen. Später wurde diese Unterscheidung in der Logik noch weiter präzisiert. Demnach gibt es Existenzaussagen oder auch Partikularaussagen.

Es gibt ein X, dieses X ist Marlene Dietrich und dieses X ist die Schauspielerin in „Der blaue Engel. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Allaussagen: Für alle x gilt, wenn sie in Filmen mitspielen, dann sind sie Schauspieler*innen.

Und beim letzten Fall können wir einerseits die Allaussage negieren. Also sagen, dass das Prädikat zwar ganz knorke ist, aber eben nicht auf alle X zutrifft, so wie das Metaverse möglicherweise eine gute Idee ist, aber äh … Nein, sorry, mir fällt kein Fall ein, indem Marcs  – Oh, hi Marc – Metaverse eine Gute Idee ist …

Hingegen können wir durchaus zu dem Schluss kommen, dass nicht alle X in Filmen Schauspieler*innen sind. Andererseits können wir aber auch sagen, „wenn X in Filmen mitspielen, dann sind sie keine Schauspieler*innen.  In diesem Fall sprechen wir noch immer über alle X, sagen aber diesmal, dass das Prädikat diesen X niemals nicht zugesprochen werden kann. Aristoteles nennt diesen letzten Fall das konträre Gegenteil.

Eine kleine Nebenbemerkung noch an dieser Stelle, um noch einmal die Metaphysik anzuteasern … Denn hier steckt noch ein weiterer Unterschied drin, der uns dann in der Metaphysik noch viele Schwierigkeiten machen wird: „Marlene Dietrich“ gehört zur Kategorie der Substanzen und sie ist ein Individuum. „Schauspielerin“ gehört ebenfalls zur Kategorie der Substanzen, aber es ist ein Gattungsbegriff in Aris Terminologie. Der Begriff bezeichnet also eine Gruppe von Individuen. Behaltet diese Unterscheidung schon einmal im Hinterkopf, denn sie wird noch sehr wichtig werden.

Halten wir für die Logik fest: Allaussagen oder allgemeine Aussagen in der Terminologie Aristoteles‘ haben sowohl ein konträres Gegenteil. Das konträre Gegenteil von „Mark Forster macht immer gute Musik“ – was offensichtlich falsch ist – ist: „Mark Forster macht nie gute Musik“

Diese Sätze haben aber auch eine Kontradiktion: Mark Forster macht nicht immer aber manchmal gute Musik. Nein, dieses Beispiel ist selbst den Philosoph*innen zu unrealistisch. Nehmen wir lieber:

Alle Menschen in Filmen sind Schauspieler*innen.

Und

Nicht alle Menschen in Filmen sind Schauspieler*innen.

Ein wichtiger Unterschied zwischen einer kontradiktorischen Beziehung und einer konträren ist, dass bei der Kontradiktion immer genau ein Satz wahr und ein Satz falsch sein muss. Während bei konträren Aussagen zwar nicht beide Sätze wahr sein können, wohl aber beide falsch. Um euch mit einem Standard-Beispiel der Philosophie zu quälen: Sowohl „Alle Schwäne sind weiß“, als auch „Kein Schwan ist weiß“ sind falsch, denn wahr ist „Einige Schwäne sind weiß“. Es müssen aber auch nicht beide Sätze falsch sein, wie das Mark-Forster-Beispiel gezeigt hast.

Allaussagen und Partikularaussagen

Schauen wir, was es noch für logische Relationen in diesem Quadrat gibt: Die Kontradiktion einer Allaussage ist immer die Negation einer Partikularaussage. Denn wenn es nur einen Menschen in Filmen gibt, der nicht Schauspieler ist, dann kann die Allaussage nicht wahr sein. Entsprechend ist die Kontradiktion zu:

Kein Mensch in Filmen ist Schauspieler*in.

(Mindestens) Ein Mensch in Filmen ist Schauspieler*in.

Denn ein einziger Mensch reicht, damit die Aussage nicht wahr sein kann. Wie sieht es aus mit einer Partikularaussage und ihrer Negation? Da wir schon gelernt haben, dass es genau eine Kontradiktion gibt, können die beiden sich nicht ausschließen. Die Negation der Allaussage ist ja bereits die Kontradiktion der Partikularaussagen. Und genauso ist es auch! Beide sind wahr:

Einige Menschen sind  Schauspieler*in.

Einige Menschen sind nicht  Schauspieler*in.

Die beiden Sätze sind kein Widerspruch, sie können sich ja auf verschiedene Menschen beziehen. Man nennt dieses Verhältnis auch subkonträr.

Hier sehen wir übrigens wieder diesen Unterschied bei den Substanzen, den ich nicht aufhöre, anzuteasern. Denn „Mensch“ war ja eine Substanz genau wie „Marlene Dietrich“. Aber Wir können nicht sagen, dass auch diese beiden Sätze wahr sind:

Marlene Dietrich ist Schauspielerin.

Marlene Dietrich ist nicht Schauspielerin.

Es scheint also innerhalb von Substanzen einen großen Unterschied zu geben. So groß, dass wir uns fragen müssen, ob wirklich beide Kategorien der gleichen Art sin. Ich denke, wir sind hier etwas Großem auf der Spur … Grund genug also, um diese Spur fallen zu lassen und stattdessen zur Logik zurückzukehren. Und ich weiß, dass wird langsam so ermüdend wie ein Film von Terrence Malick. Aber Systematik war eben Aris ganz persönlicher Kink und Logik ohne Systematik ist Schmutz, also lasst es uns nach Hause bringen.

Das logische Quadrat

Das Ganze lässt sich jetzt in unser Quadrat packen, wie ich bereits in der Einleitung anteaserte, falls ihr euch noch daran erinnern könnt.  Meine Folgen haben bald so viele Teaser wie der Abspann eines Marvel-Films. Falls ihr euch nicht mehr an das logische Quadrat erinnern könnt, kann ich es euch nicht verübeln, denn mir raucht auch der Kopf. Aber bleibt noch kurz dran, dann haben wir es geschafft: Wir haben Allaussagen und Partikularaussagen. Diese können wir bejahen oder verneinen.

A sind unsere Allaussagen

I sind Partikularaussagen

E sind die Negation der Allaussagen

Und O die Negation der Partikularaussagen
Das logische Quadrat

Konträr sind Allaussagen A und ihre Negation E:

Alle Tiktoker*innen sind laut und aufgekratzt.

Kein*e Tiktoker*in ist laut und aufgekratzt.

Kontradiktorisch verhalten sich Allaussagen A und die Negation von Partikularaussagen O:

 Alle Tiktoker*innen sind laut und aufgekratzt.

Einige Tiktoker*innen sind nicht laut und aufgekratzt.

Sowie die Negation der Allaussagen E und die Partikularaussagen I:

Kein*e Tiktoker*in ist laut und aufgekratzt.

Einige Tiktoker*innen sind laut und aufgekratzt.

Subkonträr sind Partikularaussagen I und ihre Negation O:

Einige Tiktoker*innen sind laut und aufgekratzt.

Einige Tiktoker*innen sind nicht laut und aufgekratzt.

Schließlich gibt es noch das Verhältnis Subaltern (das ich bislang noch unerwähnt ließ). Das bedeutet, dass ein Satz einen anderen impliziert. Das also ein Satz schon in einem anderen steckt:

Alle Tiktoker*innen sind laut und aufgekratzt.

Einige Tiktoker*innen sind laut und aufgekratzt.

Wenn die Allaussage wahr ist, dann ist notwendig auch die Partikularaussage wahr. Genauso verhält es sich mit der Negation:

Kein*e Tiktoker*in ist laut und aufgekratzt.

Einige Tiktoker*innen sind nicht laut und aufgekratzt.

Beide sind wahr. Alter! Was für ein Hazzle. Ich wünschte ich könnte sagen, das war es jetzt mit dem Stress. Allein: This is just the beginning. Wir stehen erst ganz am Anfang der Logik! Doch damit machen wir beim nächsten Mal weiter. Jetzt haben wir uns erstmal ein Bier verdient! Das ist mal wieder so eine Folge bei der ich mich wundere, ob Leute bis zum Ende aufgepasst haben. Philosophie ist eben nicht immer fluffig und leicht, sondern kann auch anstrengend sein. Wenn ihr es also bis hier hin geschafft habt, dann postet doch mal ohne weitere Erklärung „Marlene Dietrich ist Tiktokerin“ in die Kommentare, damit wir die Crowd da draußen verwirren können …

Ich in den sozialen Medien

Philosophie-Videos

Zur weiteren Recherche über Aristoteles

Aristoteles – Die Kategorien *
Aristoteles – De Interpretatione *
Bertrand Russell – Die Philosophie des Abendlandes *
Christof Rapp – Aristoteles *
Otfried Höffe – Aristoteles: Die Hauptwerke *
Eduard Zeller – Die Philosophie der Griechen: Zweiter Teil: Sokrates, Plato, Aristoteles *
*Das ist ein Affiliate-Link: Wenn ihr das Buch kauft, bekomme ich eine winzige Provision und freue mich.

Wenn Philosophen wie Nerds wären…

Neulich in einem Epistemologie-Support-Forum …

WillardvOQ: „Hallo Leute, ich habe da ein Problem mit der Sprache, ich wollte mal fragen, ob wir überhaupt sicher sein können, Bedeutungen richtig zu erfassen, wenn von einer Sprache in die andere übersetzen.“

Post-Structure-Jacques: „Alter, Forensuche benutzen!“

Pythgoras hates beans: „Google ist dein Freund!“

Whitehead: „Read the fucking Platon!!!!“

Höhlenmensch: „Hat jemand meinen Namen gesagt? @WillardvOQ Interessante Frage. Vorher sollten wir aber klären, ob Sprache natürlich oder konventionell ist.“

Cunt: „Welche Version benutzt ihr denn? und welches OS? Wenn ihr das nicht sagt, dann kann man euch schon mal gleich gar nicht helfen!“

Betrand, König von Frankreich:@Cunt: Yo Alter, was ist das denn für eine bekloppte Frage? Es gibt nur eine Version: Formale Logik. Und nur ein OS: Idealsprache. Alles andere kannst du in die Tonne kloppen!“

Ludwig schweigt: „Quatsch Betrand. Normalsprache, von allem anderen holst du dir Beulen!“

GEM: „Ludwig hat Recht!“

Austin (not Texas): „Jep…“

Hidagger: „Die Sprache ist das Haus des Seins.“

TheodorFrankfurt1903: „@Hidagger: Du bist wie Hitler!“

Ari [Moderator]: „Leute, bitte mäßigt euch etwas, sonst muss ich hier ein paar Forumssperren verteilen. Vielleicht könnt ihr euch in der Mitte treffen?“

WillardvOQ: „Ja, vielleicht könnten wir zu meiner Frage zurückkehren? @Cunt: Ich benutze Formale Logik, spiele aber auch oft mal mit normaler Sprache rum.“

Übermensch: „Not my Department! Wahrheit ist eh nur ein bewegliches Heer aus Metaphern!“

Noam: „Alter, du hast eine Universalgrammatik im Kopf, du kannst alles übersetzen!“

Höhlenmensch: „Sehe ich ähnlich.“

Michel Fuckold: „Ficken!“

Ari [Moderator]: „DAS REICHT @Michel Fuckold, DU TROLL!!! Das war schon das dritte Mal in dieser Woche, dein Account ist bist zum nächsten Ersten gesperrt!“

JürgenHabermas123:@ARI: Ich finde, du solltest mit @Michel Fuckold in eine Metadiskurs über eure Kommunikationsbedingungen eintreten.“

R0R7Y:@WillardvOQ: Du kannst dir eh nicht sicher sein, ob deine Worte noch die gleiche Bedeutung wie etwa die von Ari haben.“

Hidagger: „Ich schon, von Etymologie verstehe ich was.“

Post-Structure-Jacques: „ROFL!“

Ari [Moderator]: „So Leute, ich mach hier mal dicht. Doppelter Thread! Wie @Whitehead schon sagte, drüben im Sub-Forum vom Höhlenmensch finden sich schon alle Antworten auf die Fragen hier… CLOSED!“

digital und analog

Ich habe eine neue Podcastempfehlung für Sie, werte Leser: n00bcore. Dort geht Fiona, als eine, die keine Ahnung hat, der Frage nach, was eigentlich ein Computer ist und wie er funktioniert. Als einer, der keine Ahnung hat, macht mir das sehr viel Spaß anzuhören. In der letzten Folge interviewte sie beispielsweise Tim Pritlove zur Frage, was „analog“ und „digital“ bedeutet.

Nun trifft es sich zufällig, dass ich selbst dann doch ein bisschen Ahnung habe, was analog und was digital ist. Und so muss ich hier mal ein wenig klugscheißen, wie die beiden schon ganz richtig prognostiziert haben. Aber Sie, werte Leserinnen, kennen meinen Stil und wissen, dass ich diese Einleitung – im Stile der Simpsons – nutzen werde, um auf etwas anderes abzuschweifen. Ich will jetzt nicht bei jedem Satz des erwähnten Podcasts den Finger in die Wunde legen und schreien: „Ätsch, stimmt nicht!“, sondern die Philosophie von Nelson Goodman hier vorstellen.

Denn, wann immer in diesem Internet die Rede vom Digitalen ist, wundert es mich ein wenig, dass niemand Goodman ins Spiel bringt. Aber eigentlich wundert es mich nicht sonderlich, denn ich kenne die mutmaßliche Antwort. Dass Goodman nicht den Ruhm im Digitalen erhält, der ihm gebührt, liegt sicherlich an dreierlei:

Erstens ist Goodman hierzulande nicht sonderlich bekannt. Sage ich „Russell“ oder „Quine“, dürfte ein wissendes Nicken durch die Reihen meiner Leserinnen gehen, sage ich hingegen „Goodman“, ist die Reaktion wohl eher: Dafuq?

Zweitens ist Goodman nicht leicht zu lesen, sondern gehört in die Königsklasse der Philosophie. Zwar sind seine Texte sprachlich ein Genuss, aber inhaltlich eben eine harte Nuss. Ich hatte das Glück, seine Texte im Sprachwissenschaftsstudium seziert zu bekommen umd werde wohl dennoch die eine oder andere Definition für diesen Post nachschlagen müssen. (Musste ich dann doch nicht. Yeah!)

Drittens macht Goodmans Hauptwerk nicht den Eindruck, als hätte es viel mit Computern und Digitalität zu tun, denn es heißt: Sprachen der Kunst.*

Nichtsdestotrotz ist Goodmans Philosophie fantastisch geeignet, zu erklären, was analog und digital bedeutet, denn er liefert eine Definition, die mir absolut wasserdicht zu sein scheint.

Weisen der Welterschließung

Die Frage, die sich zuerst stellt, lautet: was kann denn eigentlich analog respektive digital sein? Die Antwort: Ein Symbolschema oder ein Symbolsystem. Die Welt selbst ist weder digital noch analog. Die Welt ist einfach. Wir Menschen erschießen sie uns aber auf bestimmte Arten und Weisen. Wittgensteins Diktum „Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“ würde Goodman umformulieren in „Die Grenzen meiner Symbolsysteme sind die Grenzen meiner Welt“, denn die Sprache ist nur eines (wenngleich ein sehr wichtiges) von vielen Symbolsystemen, die wir benutzen um uns die Welt zu erklären. Was ist ein Symbolsystem? Ganz einfach: Ein Symbolschema mit Semantik. Ein Symbolschema wiederum ist ein ein Symbol, das eine interne Struktur hat: eine Syntax. Zum Beispiel ist dieser Blogpost zunächst einmal ein Symbolschema: Er hat eine interne Struktur. Buchstaben sind zu Worten geformt, die (mehr oder weniger) nach den Regeln der deutschen Grammatik zu Sätzen geformt sind.

Aber auch ein Gemälde, zum Beispiel, ist ein Symbolschema. Wenngleich bei diesem die Sache mit der internen Struktur etwas tückischer ist (Kleiner Spoiler: das hat etwas mit dem Thema dieses Textes zu tun), aber Sie werden mir sicher zustimmen, dass man etwa beim „Mädchen mit dem Perlenohrring“ den Perlenohrring mehr oder weniger als ein Element des Gesamtgemäldes ausmachen kann.
Mädchen mit dem Perlenohrring

Johannes Vermeer: Mädchen mit Perlenohrring. Quelle: Wikimedia Commons. Lizenz: gemeinfrei.

Um ein Symbolsystem zu werden braucht so ein Symbolschema jetzt noch Bedeutung. Die erhält es, indem wir es auf etwas beziehen. Etwa beziehen wir uns in sehr vielen Fällen mit Sprache auf die Welt. Aber das ist nicht die einzige Form der Bezugnahme. Eine Note bezieht sich beispielsweise auf einen bestimmten Ton, dieser Ton gibt ihr die Bedeutung und die HTML-Auszeichnung „img“ bezieht sich auf ein Bild. Das Bild verleiht dem Schema seine Bedeutung.

Vertrackte Definitionen von digital und analog

So, jetzt haben wir geklärt, was ein Symbolschema und das dazu gehörende System sind. Und diese beiden können nun also analog oder digital sein. Wobei analog und digital keine Dichotomie bilden, sondern die Endpunkte eines Spektrums sind. Denn nun kommen wir zu diesen vertrackten Definitionen.

Goodman sagt, dass ein Symbolsystem dann digital ist, wenn es syntaktisch und semantisch durchgängig disjunkt und effektiv differenziert ist. Analog hingegen ist ein Symbolsystem wenn es semantisch und syntaktisch durchgängig dicht ist.

Puh, jetzt ist es raus, aber was bedeutet das?

Disjunkt

Die Wikipedia bringt das ganz gut auf den Punkt:

„In der Mengenlehre heißen zwei Mengen A und B disjunkt (lateinisch disiunctum ‚getrennt‘), elementfremd oder durchschnittsfremd, wenn sie kein gemeinsames Element besitzen.

Das Beispiel hierfür ist idealerweise der Computer. Der kennt nur 1 und 0. Es gibt für den Computer keine Zwischenzustände. Entweder ist etwas 1 oder es ist 0. Das Gegenbeispiel verhandeln wir gerade mit dem Tod. Der Tod ist nicht disjunkt, denn es gibt eine Zwischenphase im Übergang zwischen Leben und Tod, die wir begrifflich nicht richtig fassen können und die uns deshalb so viele ethische Probleme auferlegt.

Effektiv differenziert

Mit der effektiven Differenziertheit hat Goodman ein pragmatisches Kriterium in seine Theorie mit aufgenommen. Denn bloße Disjunktheit reicht nicht aus, um Digitalität zu gewährleisten. Es muss auch immer praktisch möglich sein, diese festzustellen. So könnten wir uns beispielsweise ein disjunktes Balkendiagramm vorstellen, das aber nicht effektiv differenziert ist. Das Diagramm hätte dann keine zwei Balken, die exakt gleich lang sind, aber die Längenunterschiede wären teilweise so minimal, dass man nicht mehr in der Lage ist, zu sagen, welcher Balken länger ist. Bei aller Disjunktheit wäre diese Diagramm dann trotzdem nicht digital, da es sich praktisch nicht anwenden lässt.

Durchgängig

Das Kriterium der Durchgängigkeit ist nun das nächste, dem wir uns widmen müssen. Denn ein Symbolsystem kann an einer Stelle disjunkt und differenziert sein, an einer anderen Stelle aber nicht. Das Beispiel hierfür sind Noten und das Klavier. Auf dem Klavier wird bei Fis und Ges die gleiche Taste gedrückt (im Gegensatz zu Streichinstrumenten). An dieser Stelle ist das Notensystem für Klavier nicht disjunkt, somit nicht digital.

Syntax und Semantik

Das ganze muss jetzt sowohl syntaktisch, als auch semantisch zutreffen. Das Paradebeispiel ist der Code. Ein Code ist eine eineindeutige Zuordnungsvorschrift. Beispielsweise ist die Syntax von „01000001“ eindeutig digital. Jedes Element ist entweder 1 oder 0 und ich kann das gut unterscheiden. Aber auch die Semantik von „01000001 = A“ ist digital, denn im Binärcode (ich vereinfache bewusst) wird 01000001 immer A ergeben und A immer 01000001 ergeben. Demgegenüber ist die Sprache (genauer gesagt die Schriftsprache) zwar syntaktisch digital aber nicht semantisch. Buchstaben sind alle disjunkt und Sie können in diesem Text alle Buchstaben gut unterscheiden. Aber in der Semantik ist das schon nicht mehr der Fall. Wir alle kennen „Teekesselchen“. Aber auch, wenn diese sich meist aus dem Kontext ergeben, macht die einfache Zuordnungsprobe, die wir eben auf den Code angewendet haben, klar, dass Sprache semantisch nicht digital ist: Das Wort „Ast“ bezeichnet das Ding /Ast/. Wenn es jetzt aber ein dünner Ast ist, kann jemand auf die Frage, was das ist, auch mit „Zweig“ antworten und schon ist unser Symbolsystem semantisch nicht mehr disjunkt.

Dichte

Das Gegenteil von disjunkt ist jetzt dicht. Ein Symbolsystem ist dann dicht, wenn ich nicht unterscheiden kann, welche Elemente bedeutungstragend sind und welche nicht. Beispielsweise ist es für Schrift so egal wie für die NSA die Unschuldsvermutung, ob sie Serifen hat oder nicht. Serifen sind nicht bedeutungstragend. Und die Gegenprobe stellt nun – wie vorhin angedeutet – das Gemälde dar. Wenn wir uns noch einmal das Mädchen mit seinem Ohrring anschauen, dann können wir einerseits von keinem Element in dem Bild sagen, dass es nicht bedeutungstragend ist. Aber die Dichte geht sogar noch weiter. Wenn wir uns den Ohrring angucken, können wir nicht einmal genau sagen, wo dieser endet. Wir können zwar sagen wo er eindeutig ist und wo er eindeutig nicht ist, aber es gibt einen Bereich, von dem wir nicht sagen können, ob dies nun Ohrring ist oder nicht.

Ein Spektrum mit ausgefranster Mitte

Wenn wir uns jetzt die Beispiele angucken, die ich hier aufgeführt habe, so können wir sie in ein Spektrum packen, in dem sich alle unsere Symbolsysteme wiederfinden:

An einem Ende ist unser Spektrum digital, dort finden wir alle Arten von Codes. Fast durchgängig digital sind Noten. Sprache bildet die goldene Mitte mit digitaler Syntax und analoger Semantik. Unsere Balkendiagramme, die so schwer zu unterscheiden waren, stehen der Analogizität noch näher. Und das Gemälde befindet sich ganz am anderen Ende: Es ist komplett analog.

So können wir am Ende auch das Phänomen der Analoguhr fassen, mit dem sich Fiona und Tim herumplagten. Denn diese ist zwar nicht digital, aber wenigstens ein Element, die Unruhe, ist effektiv differenziert. Dennoch ist eine Analoguhr ohne Stunden- oder gar Minutenstriche schon ziemlich nah am analogen Ende des Spektrums einzuordnen, hingegen trägt die Digitaluhr ihren Namen zurecht, denn zu jedem Zeitpunkt kann ich exakt sagen, welche Uhrzeit angezeigt wird.

Sprache

Es spricht übrigens einiges dafür, dass die Stellung der Sprache in diesem Spektrum, sie so besonders macht. Digitale Syntax und analoge Semantik scheinen ziemlich effektiv zu sein und haben wohl guten Dienst in der Evolution der Menschheit geleistet, weil sie zum Beispiel Logik ermöglichen. Aber dazu mehr ein anderes Mal.

Ich bin raus.

Literatur

Nelson Goodman: Sprachen der Kunst*

Nelson Goodman: Weisen der Welterzeugung*

Nelson Goodman und Catherine Z. Elgin: Revisionen*

Ludwig Wittgenstein: Tractatus-logico-hilosophicus*

*Hinterhältiger Affili-Link

Die Geschichte der Philosophie auf den Punkt gebracht

Neulich stieß ich dank @fxneumann auf diese wunderbare Übersicht über die Geschichte der Philosophie, komprimiert aufs Wesentliche. So toll das ist, so muss ich doch sagen, dass ich für mich einige andere Erkenntnisse aus meinem Philosophiestudium gezogen habe. Daher meine Zusammenfassung der Philosophiegeschichte:

Thales von Milet (624-546 v.Chr.): Die ganze Welt besteht nur aus Wasser!
Anaximenes (585-524 v. Chr.): Luft!
Pythagoras (570-510 v. Chr.): Zahlen!
Heraklit (520-460 v. Chr.): Stimmt nicht: Feuer!
Parmenides (520-455 v. Chr.): Überhaupt habt ihr euch alle nur einen Trip gefahren, denn es gibt keine Veränderung.
Protagoras (490-411 v. Chr.): Nur ich habe recht.
Gorgias: (480–380 v. Chr.): Nichts existiert!
Sokrates (469-399 v. Chr.): Ich weiß von nichts.
Platon (427-347 v. Chr.): Das ist doch logisch. Und im Übrigen suckt die Demokratie gewaltig!
Aristoteles (384-322 v. Chr.): Egal was, nimm immer die Mitte. Und wie hieß noch gleich das Buch im Regal hinter der Physik?
Epikur (341-270 v. Chr.): Ficken! Aber in Maßen…
Augustinus (354-430): Aristoteles hat Recht, also reden wir über Gott. Ach ja, übrigens kann ich mich daran erinnern, wie ich das Sprechen gelernt habe.
Thomas von Aquin (1225-1274): Reden wir noch immer über Gott?
William of Ockham (1288-1347): Wo ist mein Rasiermesser?
Niccolo Macchiavelli (1469-1527): Herr Fürst, Moral ist scheiße!
René Descartes (1596-1650): Der Dämon, von dem ich besessen bin, hat mir gesagt, dass ich existiere.
Thomas Hobbes (1588-1679): Eigentlich sind wir alle Wölfe.
John Locke (1632-1704): Menschen sind von Natur aus brutale Arschlöcher, daher müssen wir ihre Gewalt teilen.
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716): Unsere Welt ist viel cooler als all die anderen.
George Berkeley (1685-1753): Ich habe hier einen Topf mit heißem Wasser und einen mit kaltem und da stecken wir jetzt unsere Hände rein!
David Hume (1711-1776): Woher soll ich denn wissen, ob morgen die Sonne aufgeht?
Jean-Jacques Rousseau (1712-1778): Lasst uns die Gewalt weiter teilen!
Adam Smith (1723-1790): Die unsichtbare Hand kümmert sich schon darum…
Immanuel Kant (1724-1804): An sich gibt es Dinge, aber ich kann euch nichts darüber sagen. Außerdem darfst du jeden Blödsinn machen, solange du es gut gemeint hast.
Johann Gottfried Herder (1744-1803): Wie sind alle solche Loser. Aber immerhin können wir sprechen.
Jeremy Bentham (1748-1832): Wenn ihr zu dritt in einem Boot sitzt, ist es total okay, wenn zwei den dritten aufessen…
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831): Ich habe den Weltgeist jetzt wirklich lange genug herumgeschleppt, nimm du ihn mal.
Arthur Schopenhauer (1788-1860): Ey Hegel, dein Geist ist eigentlich ein Wille!
Charles Sanders Peirce (1839-1914): Wenn wir nur lange genug laufen, kommen wir zur letzten Meinung.
Friedrich Nietzsche (1844-1900): Der Stärkste hat Recht!
Gottlob Frege (1848-1925): Der Morgenstern und der Abendstern haben die gleiche Bedeutung aber nicht den gleichen Sinn.
Max Weber (1864-1920): Politik ist vom Teufel besessen.
Bertrand Russell (1872-1970): Es ist mit Sicherheit kein Elefant im Zimmer!
George Edward Moore (1873-1958): Hier ist eine Hand und hier ist eine andere.
Ludwig Wittgenstein (1889-1951): Vom Philosophieren ist mein Käfer schon ganz verbeult.
Martin Heidegger (1889-1976): Das Nichts nichtet!
Erich Fromm (1900-1980): Früher war alles besser.
Hans-Georg Gadamer (1900-2002): Lasst uns im Kreis drehen, bis wir schlauer sind.
Karl Popper (1902-1994): Solange mir keiner das Gegenteil beweist, kann ich aus der Geschichte nichts lernen.
Theodor W. Adorno (1903-1969): Die Aufklärung ist schuld!
Jean-Paul Sartre (1905-1980): Es gibt weder Gott noch Außerirdische.
Hannah Arendt (1906-1975): Die amerikanische Revolution war viel cooler als die französische.
Nelson Goodman (1906-1998): Bilder sind zwar manchmal traurig aber nie ähnlich.
Willard Van Orman Quine (1908-2000): Man kann sich nie sicher sein, was diese Ureinwohner jetzt schon wieder meinen…
John Langshaw Austin (1911-1960): Ich rede am Grab schlecht über den Verstorbenen und ich taufe Pinguine.
John Rawls (1921-2002): Mit kollektiver Amnesie wären wir alle viel nettere Menschen.
Paul Watzlawick (1921-2007): Ich wünschte, ihr würdet wenigstens einmal die Fresse halten!
Karl Otto Apel (1922): Und wenn wir dann alles wissen, werden wir wie Engel.
Michel Foucault (1926-1984): Ficken ist Macht.
Noam Chomsky (1928): Wir haben alle ein Wörterbuch und eine Grammatik im Kopf. Außerdem weigere ich mich Steuern zu zahlen.
Jürgen Habermas (1929): Herrschaften, wir können doch über alles reden!
Jacques Derrida (1930-2004): Versucht bloß nicht, mich zu verstehen…
Richard Rorty (1931-2007): Die Philosophie ist tot.

Das ist die ultimative Erkenntnis, die man aus einem Philosophiestudium ziehen kann. Natürlich könnt ihr zu anderer Erkenntnis gelangt sein, aber dann irrt ihr euch eben…

„Die Beschreibung des Unsichtbaren“ – Eine Rezension

Ein gewisser Reinhard Blew schrieb mich unvermittelt auf Facebook an, ich sei doch an Sprache interessiert, da solle ich mal sein Buch lesen:

„Die Beschreibung des Unsichtbaren
Über die Grenzen empirischer Forschung“

Ich antwortete Blew, dass ich sein Buch bespreche, wenn er mir ein kostenloses Rezensionsexemplar zukommen ließe. Das will ich hiermit einlösen. Und da so eine Rezension eine ernste und seriöse Angelegenheit ist, möchte ich auf das übliche „du“ verzichten und Sie diesmal Siezen, werte Leser…

Zunächst möchte ich mich aber an Sie direkt wenden, Herr Blew. Dies wird keine positive Besprechung werden. Ich weiß, Sie haben sich etwas anderes erhofft und ich weiß auch wie sehr Kritik an etwas, das einem am Herzen liegt, schmerzt. Ich bin sehr geschmeichelt, dass Sie mich als Rezensenten auserkoren haben, aber ich bin zunächst einmal meinen Lesern „verpflichtet“ und vielleicht sollten Sie einfach in Betracht ziehen, noch etwas länger über die Sache nachzudenken, über die Sie hier schreiben.

Die Form

Los geht’s! Zunächst etwas zur Form: Blew bietet sein Buch im Grin-Verlag an, der besonders für seine Seite Hausarbeiten.de bekannt ist. Das ist nichts ehrenrühriges und ausgerechnet ich werde bestimmt keine Kritik an unkonventionellen Formen des Publizierens äußern. Hingegen muss ich Kritik am Preis äußern: 9,99€ sind für knapp 30 Seiten ein stolzer Preis. Aber auch das ist nicht Blews Fehler, ich verdiene selbst mit einer Hand voll alter Hausarbeiten ein paar Euro über den Grin-Verlag und weiß daher, dass der Verlag den Preis nach eigenem Ermessen festlegt.

Was allerdings Blews Fehler ist, ist das Layout des Textes. Blew versteigt sich geradezu in Absatzorgien. Setzt teilweise in Sätzen mehrere Absätze:

… Nur …

… ob ihre Katze „träumt“ …

… was sie „denkt“ und ob sie überhaupt „denkt“ …

… das wissen sie immer noch nicht …

… Warum eigentlich nicht???

Das bläht den Text künstlich auf, sodass auch die optimistische Aussage „knapp 30 Seiten“ eine schamlose Übertreibung wäre, würde sich ein professioneller Mediengestalter den Text noch einmal vornehmen. Eine andere Formalität, die mich beim Lesen massiv gestört hat und die man auch im Zitat oben schon sieht, ist Blews exzessiver und vor allem vollkommen unsystematischer Einsatz von Anführungszeichen. Ich weiß beileibe nicht, was uns er Autor damit sagen will. Will er seine eigenen Aussagen dadurch relativieren oder weiß er schlicht nicht, wie man Anführungszeichen verwendet? Beispielsweise verwendet Blew das Wort „Wissenschaftler“ nicht ein einziges Mal ohne Anführungszeichen, obwohl er sich ganz fraglos mit echten, ernstzunehmenden Wissenschaftlern auseinandersetzt…

Bedeutung als Vorstellung

Jetzt aber zum Inhalt! Blew macht auf seinen knapp 30 Seiten ein weites Feld auf. Ein allzu weites: Er beginnt mit einer Bedeutungstheorie, geht über Wissenschaftstheorie zu einer allgemeinen Erkenntnistheorie über und würzt das ganze jederzeit kräftig mit Aphorismen. Manchmal kratzt er ansatzweise an relevanten Theorien: hier schimmert ein bisschen radikaler Konstruktivismus durch, dort lässt sich Quines Übersetzungsproblem erahnen und könnte er mit jenem Absatz nicht Grice‘ Kommunikationstheorie andeuten? Aber insgesamt macht das mehr den Eindruck als schösse Blew mit mehr oder weniger feinem Schrott in den Wald um erst im Nachhinein zu gucken, welches Tier dann tot am Boden liegt. Leider muss ich das Fazit ziehen, dass Blew sich in dem Sujet, über das er schreibt, nicht sonderlich gut auskennt.

Doch das will ich nicht einfach haltlos in den digitalen Raum stellen, sondern argumentativ untermauern. Das zentrale Problem Blews ist, dass die Prämisse all seiner Ausführungen ein absolut unadequater Bedeutungsbegriff ist. Blew versteht den Begriff der Bedeutung als ein zum Wort gehörendes Vorstellungsbild:

Ob aber die Menschen, die „ähnliche“ Geräusche erzeugen, mit diesen Geräuschen auch „gleiche“ oder zumindest „ähnliche“ „Bedeutungen“ verbinden, lässt sich „durch Beobachtung“, also „empirisch“, nicht feststellen.

Wir „sehen“ ja die „Bedeutung“ der Worte nicht!

Wie bitte???

Wenn ich „Tomate“ sage – dann …

… dann kann man doch …

… richtig …

… Tomaten kann man …

… aber …

… Ihre „Vorstellung“ von einer „Tomate“ …

… kann man eben nicht …

… sehen.

Das ist so antiquiert wie es falsch ist und zeigt, dass wenigstens 100 Jahre Bedeutungstheorie an Blew vorbeigegangen sind. Und geradezu ironisch ist, dass Blew sein Werk einer Person zur Rezension vorlegt, die als „Privatsprache“ durch das Netz surft. Denn das zeigt, dass er sich entweder nicht angeguckt habe, was ich so schreibe, oder es nicht verstanden hat. Es ist mir ja schon fast unangenehm, schon wieder mit Wittgenstein daherzukommen, wo es doch viel elaboriertere Bedeutungstheorien gibt. Aber wo so Grundlegendes schief läuft, wie bei Blew, da muss man es mit den Grundlagen wieder geraderücken. Denn Blews Vorstellungsbild der Bedeutung ist natürlich der „Käfer in der Schachtel“:

293. Wenn ich von mir selbst sage, ich wisse nur vom eigenen Fall, was “Schmerz” bedeutet, – muß ich das nicht auch von den Anderen sagen? Und wie kann ich denn den einen Fall in so unverantwortlicher Weise verallgemeinern?Nun, ein Jeder sagt es mir von sich, er wisse nur von sich selbst, was Schmerzen seien! – Angenommen, es hätte Jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, was wir “Käfer” nennen. Niemand kann je in die Schachtel des Andern schaun; und Jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Käfers, was ein Käfer ist. – Da könnte es ja sein, daß Jeder ein anderes Ding in seiner Schachtel hätte. Ja, man könnte sich vorstellen, daß sich ein solches Ding fortwährend veränderte. – Aber wenn nun das Wort “Käfer” dieser Leute doch einen Gebrauch hätte? – So wäre er nicht der der Bezeichnung eines Dings. Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum Sprachspiel; auch nicht einmal als ein Etwas; denn die Schachtel könnte auch leer sein. – Nein, durch dieses Ding in der Schachtel kann >gekürzt werden<; es hebt sich weg, was immer es ist.Das heißt: Wenn man die Grammatik des Ausdrucks der Empfindung nach dem Muster von >Gegenstand und Bezeichnung< konstruiert, dann fällt der Gegenstand als irrelevant aus der Betrachtung heraus.

Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen I; § 293.

Um bei Blews Beispiel zu bleiben: Es ist für das Sprachspiel vollkommen irrelevant, ob ich mir die gleiche Vorstellung vor mein inneres Auge rufe wie Sie. Die Tomate kürzt sich weg. Wir sind nicht isolierte egos auf der Suche nach einem cogito. Wir handeln. Ich sage: „Reichen Sie mir bitte eine Tomate?“ und aus Ihrer nun folgenden Handlung, sehe ich ganz praktisch, ob wir dem Wort „Tomate“ die gleiche Bedeutung zuschreiben. „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache„. Doch vor allem endet das Sprachspiel nicht beim Missverständnis, falls wir wirklich einen verschiedenen Tomatenbegriff haben sollten. Denn wir können mit einander reden, kommunizieren und so unsere Irrtümer ausräumen. Und wissen Sie was? DAS MACHEN WIR JEDEN TAG!

Blews Problem ist nun, dass er an diesem augustinischen Bedeutungsbegriff sämtliche seiner folgenden Theorien messen muss. So muss zwangsläufig ein positivistischer Wissenschaftsbegriff folgen, der sogleich in Probleme gerät, seine Theorien mit der Welt zu vergleichen. Dieser Abschnitt des Textes zeigt, dass Blew den Positivismusstreit nicht kennt, so wie seine Gleichsetzung von „wahrnehmen“ und „sehen“ zeigt, dass er Ryles „Der Begriff des Geistes“ nicht kennt und promt in die Falle tappt, die Metapher vom Vorstellungsbild wörtlich zu nehmen:

Und …

… wann haben sie das letztemal ein „Elektron“ gesehen? Welche „Farbe“ und welche „Form“ hatte es? War es grün oder blau? War es eher rund oder eckig?

Ich hoffe, wir sind uns einig – die „Dinger“ kann man nicht sehen!

Beim „Elektron“ handelt es sich um etwas „Vorgestelltes“ – nicht um etwas „Beobachtetes“!

Es „gibt“ keine „Elektronen“ – so wie es etwa „Radieschen“ „gibt“!

Die falsche Prämisse, dass die Bedeutung ein Vorstellungsbild ist, das wir in unserem Inneren sehen, treibt dabei geradezu absurde Blüten in Blews Text:

… wir können es nicht sehen …

… und damit auch nicht „empirisch“, mittels „Beobachtung“ erforschen!

Die Konsequenz seiner Theorie der Bedeutung als Vorstellung zu der hinzukommt, dass er sich Vorstellung als inneres Bild vorstellt, ist, dass er „empirisch“ mit „sehen“ gleichsetzt. Wäre Blew nur für einen Moment aus dem Elfenbeinturm herabgestiegen, wäre ihm bewusst geworden, dass in seiner Theorie, blinde Menschen keine Erfahrungen machen können.

Natürlich kann ich Sachverhalte empirisch erforschen, die ich nicht sehen kann! Fragen Sie einfach mal einen Chemiker oder Mikrobiologen…

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von Blews Text, aber der gesamte folgende Text krankt an diesen flaschen Prämissen. Daher möchte ich meinen Lesern ganz klar abraten, Blews Text zu kaufen, der nie über das Niveau einer mittelprächtigen Proseminararbeit hinauskommt. Und dem Autor möchte ich raten, seinerseits noch etwas mehr zu lesen, und dann seine Theorien im Diskurs zu erproben, bevor er das, was er schreib,t für Geld anbietet. So leid mir dieses Urteil tut.

Ich hoffe, ich habe Sie nicht verschreckt, denn wenn Sie einen Text über Sprache oder Philosophie haben, den Sie gerne rezensiert haben würden, dann würde ich mich über eine Mail an info@privatsprache.de freuen.