Heise berichtet über einen Besuch des Philosophen Michael Sandel beim „Telefónica-Basecamp in Berlin“. Sandel ist nicht irgendwer, sondern ein durchaus renommierter kommunitaristischer Philosoph, der sich nicht zuletzt mit seiner Kritik an John Rawls‘ Theorie der Gerechtigkeit einen Namen machte. Ich weiß nicht, wie getreu Heise Sandels Position wiedergibt, da ich mir gut vorstellen kann, dass der Autor nicht alles verstanden hat. Dass Sandel den digitalen Wandel kritisch sieht, überrascht mich nicht sonderlich, denn der Kommunitarismus ist eine ziemlich konservative Strömung der Philosophie. So frage ich mich, ob dieser Abschnitt bei Heise:
„So findet er es etwa unheimlich, wenn sich sein Sohn in Boston per App Essen aus einem Restaurant ins Haus liefern lässt und ein Freund von ihm in Kalifornien weiß, was er bestellt hat. Sein Sprössling sehe dies aber schon ganz anders.“
… wirklich Sandels stärkstes Argument war, denn etwas „unheimlich“ zu finden, ist keine valide Form der Begründung, wie ich zum Beispiel hier schon einmal darlegte. Trotzdem ist der Artikel ganz lesenswert, da er einige philosophische Fragen anreißt, die demnächst auf uns zukommen …
Für alle, denen das zu lang ist, habe ich diesen Tweet gefunden:
Urlaub ist, wenn man seine Lieblinge mit ins Bett nimmt. pic.twitter.com/M88K8mOnxL
— Ole Bixmann (@__ole__) June 15, 2016