12 von 12 im Juli 2016

Wieder ein Monat um. Hier kommen meine 12 von 12, diesmal mit der tollen App Prisma bearbeitet. Happy Birthday, du! Du weißt schon, wen ich meine. 😉

Kontraintuitive Morgenlektüre

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Eine unserer Morgenroutinen ist das Vorlesen. Während die Dame sich für den Tag vorbereitet, lesen meine Tochter (1) und ich „Buch“. Bei ihrer Wahl ist sie ganz offensichtlich noch nicht von so Nebensächlichkeiten wie gesellschaftlichen Konventionen oder gar Semantik beeinflusst.

Kellergewölbe

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Ich möchte diesen Monat ein wenig übers Fahrradfahren schreiben. Ich wohne nun seit 15 Jahren in mehr oder weniger großen Städten und betrachte das Fahrrad als das beste Fortbewegungsmittel für die Stadt. Zunächst ist es gesund – solange du nicht überfahren wirst. Du sparst dir die schwitzige Enge der Öffis und kannst deine Lieblingspodcasts dabei hören. Aber vor allem ist das Fahrrad schneller als die Alternativen. In der Rushhour fahre ich an jedem Stau vorbei, ich muss keine Parkplätze suchen, nicht Umsteigen oder auf verspätete Bahnen warten.

Eines der Probleme, die das Radfahren allerdings mit sich bringen, ist der leidige Fahrraddiebstahl. In meinem Leben wurden mir bereits drei Räder gestohlen. Das erste – noch in dem mittelhessischen Kaff, in dem ich aufwuchs – hatte sich ein Freund ausgeliehen. Es wurde ihm aus dem Garten hinterm Haus gestohlen. Zur gleichen Zeit fuhr ein Besoffener nachts in mein erstes Auto – das ich wiederum vorm Haus geparkt hatte – und beging Fahrerflucht. Es war ein goldener Toyota Starlet, Baujahr 1987. von dem Geld, das mir mein Freund für das gestohlene Fahrrad gab (es war ein sehr teures Rad), kaufte ich mir das gleiche Auto noch einmal (es war ein sehr billiges Auto).

Mein zweites geklautes Rad war wieder recht teuer. Während meines Studiums in Aachen hatte ich bei einem Studentenjob genug verdient, dass ich mir ein Rad in einem schnieken Radladen „maßschneidern“ ließ. Ich hatte 10 Tage Spaß daran, dann knockte mich ein Autofahrer aus und beging Fahrerflucht. Ich brach mir den Daumen und meinem Rad verzog es den Rahmen. Ein paar Tage später wurde dann das kaputte Rad aus dem Hof meiner Altbauwohnung gestohlen. Hoftor und Fahrradschloss waren kein Hindernis gewesen.

Das dritte Rad war ein vollkommen banales Stadtrad mit mehreren kleinen Defekten. Trotzdem schnitt jemand mein Schloss durch, befreite es vom Fahrradständer und mich vom Drahtesel. Als ich mir dann auch noch während des Studiums ein Rennrad kaufte, wanderte es in meine Wohnung. Dort bewahrte ich es sicher auf. Mit zwei Kindern und drei Stockwerken habe ich mich mittlerweile für den Keller entschieden. Drei Türen und ein Fahrradschloss sind hoffentlich Sicherheit genug.

Der Tunnel unterm Hauptbahnhof

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Das größte Problem am Fahrradfahren sind die Auotfahrer. Besonders im stressigen Morgenverkehr checken die meisten nicht, dass ein „Ach, da passe ich noch durch!“ für uns Radfahrer ohne die tonnenschwere Rüstung eines Autos gleichbedeutend mit einem fahrlässigen Angriff auf unsere Gesundheit ist. Und wofür? Für die 300 Meter bis zu nächsten roten Ampel? Daher versuche ich meine Routen so zu optimieren, dass ich möglichst wenig gemeinsame Fahrbahn mit Autos habe. Dieser wenig attraktive Tunnel unterm Frankfurter Hauptbahnhof schaffte es so auf meinen Arbeitsweg.

Das Gerippte

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Attraktiver wird es kurz darauf am Westhafen. Die Frankfurter nennen den Westhafentower das Gerippte, weil die rautenförmigen Fenster das Muster des traditionellen Apfelweinglases aufgreifen. Bei der Brücke da vorne rechts hatte ich dafür gleich wieder eine unangenehme Begegnung mit einem Auto. Die Brücke ist so schmal, dass zwei Autos nur mit Mühe aneinander vorbeikommen. Dennoch hielt eine Fahrerin es für eine gute Idee, sich zwischen mir und einem entgegenkommenden Rad durchzuquetschen. Na, herzlichen Dank!

Der Main

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Aber dann bin ich die Autos los und kann den Rest des Weges an der Mainpromenade entlang zur Arbeit fahren. Bei gutem Wetter ist die allerdings schon morgens recht voll. Besonders weil die Flusskreuzfahrtschiffe (wie das da vorne links) morgens Touristenladungen ausspucken, die dann auf dem Weg in fetten Trauben rumstehen, um den richtigen Regenschirm zum Hinterherdackeln zu suchen. Wenn ich mich da durchquetschen muss, schwanke ich immer zwischen dem misanthropen Wunsch, die alle umzufahren und der Erkenntnis, dass ich dann nicht besser bin als die Autos, die mich so nerven.

Fahrradtouristen

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Nur zwei Plätze waren gestern an den Radständern unserer Agentur noch frei! Sonst steht hier nur eine Handvoll Räder. Einerseits ist es ja erfreulich, dass die Menschen bei gutem Wetter radfahren, andererseits sind Fahrradtouristen die Pest! Dadurch, dass wir alle Radfahren schon als Kind gelernt haben, vergessen die meisten, dass im Straßenverkehr mehr Kompetenz dazu gehört, als in die Pedale zu treten. Menschen, die nur ein- oder zweimal im Jahr fahren, machen dann so Blödsinn wie im Schritttempo nebeneinanderfahren oder auf dem Radweg mit Gegenverkehr links fahren. Sie wissen offenbar nicht dass sie auf den Gegenverkehr achten müssen, wenn auf ihrer Bahn ein Hindernis ist und nicht einfach rüberziehen können. Sie biegen ohne jeden Hinweis plötzlich ab oder bleiben mitten auf dem Weg stehen, am besten noch, um mit einem Entgegenkommenden einen Plausch zu halten, sodass dann der gesamte Radweg blockiert ist. Nein, nein, nein, Fahrradtouristen sind wirklich nervig.

Arbeitsplatz

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Jetzt aber schnell zur Arbeit! Ich habe mich so verquatscht, dass ich schon ein bisschen spät dran bin. Schickes Treppenhaus, oder?

Kranke Kinder sind krank

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Die Dame schickte mir das Foto von diesem Gipsarm. 🙁 Das Problem ist, dass meine Tochter (8) gerade im „der Junge und der Wolf“-Alter ist. Sie hat entdeckt, dass Krankheiten helfen, um bestimmten Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen. Ich kenne das Phänomen noch aus meiner Kindheit und glaube nicht, dass meine Tochter bewusst oder gar intrigant Krankheiten vorspielt. Aber Psychosomatik is a bitch! Und wenn du dich nur lange genug auf deinen Bauch konzentrierst, wirst du den Schmerz entdecken. Jedenfalls habe ich das Kind schon mehr als einmal wegen Bauch- oder Kopfweh aus der Schule abgeholt, um dann festzustellen, dass die Schmerzen kurz darauf verflogen waren. Auch dieser Gips ist bereits der zweite, bei der die Ärztin sagte, dass sie nichts auf den Röntgenaufnahmen finden kann, aber das meine Tochter Schmerzen hat, bekommt sie halt einen Gips. Dass gerade aufgrund der letzten Schulwoche die Motivation morgens das Haus zu verlassen nicht die höchste ist und dass die Dame derzeit zu Hause ist, um unsere fiebrige Tochter (1) zu hüten, passt eben ins Bild … Andererseits sagte die Ärztin auch, dass Kinder vorsichtshalber mit geringerer Intensität geröntgt werden. Entsprechend kann da ein feiner Bruch sein, der unentdeckt bleibt …

Mittagspause

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Mittagspause im Sommer sind schön. 🙂 Am Main sitzend, gute Musik auf den Ohren und ein gutes Buch auf dem Kindle. Was willst du mehr? Besonders wenn du, so wie ich, einen „Irgendwas mit Social Media“-Job hast, liest du tagtäglich Texte von Menschen, die nur latent literalisiert wurden. Dann in der Pause ein paar wirklich geschliffene Sätze zu lesen, ist wie ein Urlaub fürs Gehirn.

Skyline

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Auf dem Heimweg ist das Mainufer noch voller, aber jetzt habe ich ja Zeit. Der gecrosste Ailan Kurdi wurde mittlerweile übrigens durch ein neues Bild ersetzt: Ein kleiner Junge im Himmel mit lauter Teddybären um sich herum. Die schwarzen Haare und das rote T-Shirt sind für alle Wissenden Hinweis genug, wer dort dargestellt ist. Ich finde allerdings: Es ist leider nur gut gemeint, nicht gut gemacht und lege euch noch einmal meinen Text über das alte Graffito ans Herz.

Abendessen

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Supergesundes Abendessen! Mit Salat, Tomaten, Gurken … Nun gut, auch mit Frikadellen, Burgerbrötchen, Pommes und Ketchup. 😉

Hermine Granger

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Ich habe mir offensichtlich (und völlig zurecht!^^) den Ruf als Harry-Potter-Experte erarbeitet. Denn Christian von der Second Unit hat mich eingeladen, ihm die Reihe zu erklären. Demnächst dann auf dem sehr hörenswerten „Kanal“ der Unit. Dafür musste ich natürlich Hausaufgaben machen … Hier findet ihr zur Zeit mindestens fünf gute Gründe für meinen guten Ruf in Bezug auf Potter.