Ich weiß, der 12. ist schon ein paar Tage her. Aber eigentlich liest das hier ja eh nur meine Mutter. 😉 Hallo Omi!
Aufstehen, Kaffee, Kinderwecken
Der Winter kann sich noch nicht ganz entscheiden, ob er bereits klimagewandelt ist, daher noch einmal Wollsocken am Morgen.
Dieses geschickt als Zwieback-Dose getarntes Behältnis, enthält den Kaffee. Ich war zu müde, um selbst zu mahlen, daher nahm ich heute mal Pulver.
Als nächstes zog ich die Kleine an.
Nach dem Frühstück spielten wir Uno und Mau Mau, bis ich zur Arbeit musste.
Arbeit
… die war unspektatkulär. Es gab viel zu tun, viel Kaffee und ein bisschen Musik.
Ruhe vor dem Essen
Vor dem Abendessen hatte ich Zeit, ein paar Zeilen zu lesen. Ich lese gerade „We learn nothing“ von Tim Kreider und kann das sehr empfehlen.
… kurz darauf gesellte sich meine Tochter zu mir. Ich habe beruflich ein neues Handy bekommen, wir spielten etwas mit den Kamerafunktionen herum und fanden diese gruselige Möglichkeit, den eigenen Kopf durch einen Emoji ersetzen zu lassen …
Zum Abdendessen gab es eine leckere vegetarische Spinat-Lasagne.
Schlafenszeit
Ich brachte die Kleine ins Bett. Kennt ihr noch die Zahnpastamarke „Blendi“? Die gibt es noch immer …
Die Dame und ich stießen auf eine berufliche Veränderung in meinem Leben an.
Doch dann erwachte die Kleine. Während die Dame sie wieder ins Bett brachte, schrieb ich ein bisschen.
In der Nacht mussten wir abwechselnd noch öfter ins Kinderzimmer. Meine Tochter ist jetzt 4 und steckt mitten in den „Night Terrors“. Wir haben das Kinderzimmer neulich umgebaut, sodass beide Mädchen ihren eigenen Bereich haben. Und so wie ich las, kann das diese wiederkehrenden Albträume auslösen. Mich gruselte auch, als die Kleine erzählte, dass sie Nachts ein Gesicht in ihrem Zimmer sieht. Mittlerweile haben wir herausgefunden, dass es die LED des Babyphones war, die bei kompletter Dunkelheit einen grünen Schimmer an die Wand warf. Das Problem haben wir behoben, aber bislang hat sich der Schlaf noch nicht verbessert. Na ja. Das wird schon …
Puh, habe das hier lange nicht mehr gemacht. Wird mal wieder Zeit …
Frühstück
Sieben Uhr war es, als meine Tochter (4) mich weckte, weil sie Hunger hatte. Wir ließen die Dame schlafen. Für sie gab es Müsli, für mich Kaffee …
… Ich habe zu Weihnachten eine Kaffeemühle geschenkt bekommen. Ein tolles Geschenk, denn es gibt so viel mehr leckere Kaffeesorten in Form ganzer Bohnen als es welche in vorgemahlener Variante gibt. Ich finde es irgendwie erstaunlich, dass es für die Generation unserer Eltern bzw. Großeltern großer Luxus war, dank der Vakuumverpackungen Kaffee nicht mehr selbst mahlen zu müssen, während unsere Generation teilweise wieder zu den ganzen Bohnen zurückkehrt. Da steckt bestimmt irgendeine Lektion über unsere Gesellschaft und Wohlstand drin. Denkt mal darüber nach! ?
Aufwachen
Anschließend durfte die Kleine Bibi Blocksberg gucken. Dabei ist mir erstmals aufgefallen, dass der berühmte Zauberspruch gar nicht „Ene, mene, 1, 2, 3 – flieg‘ los, Kartoffelbrei. Hex, hex!“ lautet, sondern „Ene, mene, mei – flieg‘ los, Kartoffelbrei. Hex, hex“. Egal in beiden Fällen passt das Versmaß nicht.
Währenddessen bereitete ich die nächste Folge Spätfilm vor. Es ist #Japanuary. Eine Filmtwitter-Aktion, bei der sich Menschen zusammenfinden, um japanische Filme zu gucken und darüber zu sprechen und zu schreiben. Wir sprechen demnächst mit Anne vom Klassikerfaible über ‚Godzilla‚.
Besorgungen
Während die Dame und ich letzte Woche schon wieder arbeiten mussten (okay ich war die halbe Woche krank), hatte unsere Tochter (11) noch eine Woche Ferien. Da wir mittlerweile keinen festen Betreuungsplatz für sie in den Schulferien haben, denken wir uns dann immer etwas aus, das sie machen muss, damit sie nicht den ganzen Tag alleine in ihrem Zimmer rumhängt und Hörspiele hört oder liest. Am Montag musste sie meine Krankmeldung zum Briefkasten bringen und vom Europapark aus ein Foto von der Frankfurter Skyline machen. Dienstag besuchte sie ihren Freund in der Nachbarschaft und fuhr mit ihm und seiner Familie ins Schwimmbad. Mittwoch kamen der Freund und sein kleiner Bruder zu uns. Donnerstag ging die Große in die Stadtviertels-Bibliothek. Und Freitag fuhr sie mit ihrem Roller zwei Kilometer ins Einkaufszentrum, um einen neuen Seifenspender zu besorgen. Nachmittags fuhr sie obendrein noch mit Tram und U-Bahn allein ins Capoeira-Training. Ich bin ziemlich stolz auf mein Stadtkind, das sich mittlerweile so sicher im Häuserdschungel bewegen kann.
Wir machten anschließend unseren Wocheneinkauf. Als Großstädter unternehmen wir dies ohne Auto aber mit Bollerwagen.
Podcasts
Kehren wir zum #Japanuary zurück. Im Rahmen dessen haben wir ‚Mein Nachbar Totoro‚ besprochen – ein wunderbarer Kinderfilm, den wir neulich mit der ganzen Familie geguckt haben. Ich nutzte den Samstag, um die Folge online zu stellen. Wenn euch interessiert, was die Dame und ich darüber denken, dann hört doch mal hier rein.
Nachmittags fuhren wir mit dem Carsharing-Auto in ein Möbelhaus, um für die Kinder Stockbett zu besorgen. Im ersten Möbelhaus wollte uns niemand beraten, im zweiten mochte man das Bett nicht liefern (wofür wir natürlich extra zahlen wollten), da es weniger als 500 Euro gekostet hätte. Und da wundert sich der Einzelhandel wirklich, warum wir lieber online bestellen? Na ja, neben den Möbelhäusern gab es auch ein Schuhgeschäft. So kamen die Dame und unsere Tochter (4) zumindest in den Genuss neuer Schuhe.
Abendessen
Wir waren zwischen den Jahren in Spanien. Da uns die Sehnsucht drückte, gab es Tapas.
Godzilla
Um einen Filmpodcast vorzubereiten, muss man nicht nur Lesen und Schreiben, sondern vor allem auch Filme gucken. Das war hart gestern – nicht unbedingt weil der Film sooo schlecht war. Auch wenn er seine Probleme hatte (mehr dazu bald im Spätfilm). Nein, ich war vor allem so unglaublich müde nach dem langen Tag, dass ich mit mir kämpfen musste, nicht beim Gucken einzuschlafen.
Und die 12?
Schlafen ging ich dann aber unmittelbar nach dem Film, weswegen Bild 12 fehlt. Sorry!
Da wir wegfahren wollten, hatte ich mir den Freitag freigenommen. Es gab Kaffee im Bett.
Außerdem hatte ich Zeit, die neuste Podcastfolge für den Spätfilm zu schneiden. Im Augenblick läuft der #Japanuary, in dem es darum geht, japanische Filme zu gucken. Mit Kamil von den Archivtönen habe ich ‚Die Frau in den Dünen‚ und ‚Tokyo Story‚ besprochen.
Ein Armbruch ist kein Beinbruch
Am Donnerstag hatte ich die Arbeit vorzeitig verlassen müssen. Meine Tochter (10) war beim Schlittschuhlaufen mit dem Hort gestürzt. Der Nachmittag bestand dann aus Wartezimmern, Behandlungszimmern, Wartezimmern, Röntgenzimmern, Wartezimmern, Behandlungszimmern, Wartezimmern, Behandlungszimmern und schließlich stand fest: Der Arm ist gebrochen. Der Gips wird grün.
Auf Reisen
Während die Dame mit der Tochter zur Gipskontrolle fuhr (es wurde überprüft, dass der Arm nicht über Nacht so sehr angeschwollen ist, dass der Gips ihn abschnürt), legte ich letzte Hand ans Gepäck. Dann ging es los.
Mit Tram, …
… Euro City …
… und Inter City ging es in ein …
Beschauliches schwäbisches Städtle
Wir nutzten nach unserer Ankunft das schwindende Tageslicht, um noch einmal einen Bummel durch die Kleinstadt-Idylle zu machen.
Albernheiten inklusive.
Als das Himmelslicht aus und die beschauliches Stadtbeleuchtung anging, machten wir uns auf den Heimweg.
Bier und Bett
Ein alkoholfreies Weizen trank ich noch. Ihr wisst schon: Das Jahr hat gerade begonnen, die guten Vorsätze noch frisch im Hirn verankert. Ich habe mir vorgenommen, erst einmal eine Weile auf Alkohol zu verzichten.
Ein paar Seiten las ich anschließend noch in ‚Ein Buch Namens Zimbo‚*. Ein Buch von Max Goldt stand schon lange auf meiner Wunschliste. Als Jugendlicher hatte ich eine Zeitlang Titanic gelesen und Goldts Kolumne immer sehr geliebt (Goldt würde heftig abstreiten, dass es sich um eine Kolumne handelte). In meiner WG zu Studienzeiten lag eine Weile lang eines von Max Goldts Büchern auf der Toilette und es war einer der lustigsten Texte, die ich je gelesen habe. Vor etwa einem Jahr las ich dann ein Interview mit dem Autor (er würde heftig abstreiten, dass er Interviews gibt) und wollte meine Beziehung mit Goldt gerne wieder auffrischen.
So kam ich an ‚Ein Buch Namens Zimbo‚. Heute habe ich es zu Ende gelesen. Und, was soll ich sagen? Max Goldt ist alt geworden. Er ist noch immer äußerst gewandt im Umgang mit Worten und ein brillanter Beobachter (Goldt würde das heftig abstreiten). Aber er schreibt auch vieles, was einfach nur nach Grumpy Old Man, an dem die Gegenwart zu schnell vorbeirast, klingt.
Ich habe es endlich mal wieder geschafft, bei 12 von 12 mitzumachen. So war mein 12. Dezember:
Vorweihnachtszeit
Wie haltet ihr es mit Weihnachten? Ich bin ein großer Fan! Daher habe ich für meinen Morgenkaffee die Nikolaustasse herausgekramt. Und das ist nur der Anfang …
Der Weg zur Arbeit
Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit. Und eigentlich mache ich das sehr gern. Denn mehrere Kilometer am Main entlang zu radeln, ist ein guter Weg, den Tag zu beginnen …
Allerdings fällt mir das im Dezember schon manchmal schwer, wenn es nass, kalt und vor allem dunkel ist. Der Winter ist wirklich nicht meine liebste Jahreszeit. Zumindest nicht im hessischen Tiefland, wo Schnee höchstens mal einen Sonntagnachmittag liegt, bevor er wieder weg ist.
Jetzt muss ich aber an den Schreibtisch. Hier ein Blick ins Treppenhaus unserer Agentur. Zumindest noch. Im Herbst nächstes Jahres werden wir umziehen. Ihr seht das dann vielleicht in den 12 von 12.
Mittagspause
Ich habe mir schnell eine Mate, eine Cola und einen Salat gekauft und habe die fünf trockenen Minuten des Tages genutzt, um zu meinem Lieblingsplatz am Main zu laufen.
Dort habe ich einen schnellen Handstand gemacht. Ich bin total außer Form, im Winter ist Capoeira hart. Das Training findet im Süden Frankfurts, in Sachsenhausen statt. Ich wohne im Westen, im Gallus. Abends eine halbe Stunde durch Kälte, Nässe und Dunkelheit zu fahren, kostet mich viel Überwindung und oft ziehe ich das Sofa vor. Da kann ich wenigstens in der Mittagspause einen Handstand machen.
Den Rest der Pause verbrachte ich dann auf dem Sofa vor unserem Social-Media-Büro. Meine Kollegin Johanna ist leidenschaftliche Instagrammerin und kritisierte, dass ich selbst in meinen 12 von 12 fast nie vorkomme. Daher machte sie als Beitrag dieses Foto von mir.
Feierabend
Wer hätte es gedacht: Als ich nach Hause fuhr, war es natürlich schon wieder nass, kalt und dunkel.
Abendessen
Die Dame war mit unseren Töchtern auf der Weihnachtsfeier im Kindergarten. Daher machte ich das Abendessen: Pizza. Die beiden kleinen Connaisseurinnen essen ihre Pizza derzeit nur mit Oliven! Kann man machen …
Nach dem Abendessen, Kinder ins Bett bringen und ein paar Weihnachtsvorbereitungen sahen die Dame und ich noch eine Folge Star Trek: Deep Space 9. Wir haben die Serie vor 10 Jahren schon einmal zusammen gesehen und machen dies nun ein zweites Mal. Bald sind wir durch, denn am 12. gab es schon das Staffelfinale der vorletzten Staffel.
Schlafenszeit
Vor der Nachtruhe gab es noch ein paar Seiten aus 50 Shades of Merkel. Einer Essay-Sammlung über die Kanzlerin von Julia Schramm. Manchmal spekuliert mir die Autorin zu viel über die inneren Zustände, Motivationen und Sehnsüchte von Frau Merkel. Aber insgesamt ist das eine sehr interessante Lektüre, die viel über die mächtigste Frau Deutschlands zu berichten weiß.
Seit 2003 notiere ich mir alle Bücher, die ich gelesen habe. Der Trend bei mir lange nach unten. Handy, Glotze, Internet gewannen das Rennen. Doch dieses Jahr habe ich schon 21 Bücher gelesen, so viel wie seit 9 Jahren nicht. Das macht mich ein bisschen stolz.
Um 6:30 ging es los. Während die Dame im Bad ist, gibt es für meine Tochter (3) Milch und für mich Kaffee. Das hat den schönen Vorteil, dasss das Erwachen ganz friedlich ist. Während „aufstehen!“ zu apokalyptischen Wutausbrüchen führen kann, führt „Millch!“ nur dazu, dass sich die Körperposition der Kleinen um 90° ändert. Am Ende der Flasche sind ihre Augen dann auch weit genug geöffnet, sodass sie den Tag beginnen und ich ihre große Schwester wecken kann.
Frühmorgens am Main
Ja, wie solll ich euch das schonend beibringen? Der Sommer ist vorbei.
Am 12. September war es aber zumindest morgens noch trocken und da die kühlen Temperaturen die Fahrradtouristen verscheuchen, war es am Main nicht nur schön sondern auch schön leer.
Frühschicht
Ich mache beruflich „was mit Social Media“. Und einer aus unserem Team fängt immer schon um 8 Uhr an, zu arbeiten, um die Lage vor allem auf Facebook zu checken und den Hof zu fegen. Damit der Rest des Teams um 9 Uhr ohne böse Überraschungen mit seiner Arbeit anfangen kann. Wir nennen das etwas staatstragend „Frühschicht“. Gestern hatte ich die Frühschicht inne.
Mittagspause
Auf dem Weg zu dem Platz am Osthafen, auf dem ich meine Pausen verbringe, solange es das Wetter noch zulässt, kam ich an den Überresten dieser ehemaligen Industriearchitektur vorbei.
Noch 24 Tage
… Dann findet das diesjährige Capoeira-Event von meiner Gruppe Aruanda Frankfurt statt. Um in Form zu kommen und die Vorfreude zu steigern, haben wir die Challenge #tododia gegründet. Es gilt, jeden Tag Capoeira zu trainieren, immmer drei Bewegungen. Diese Woche waren es Ginga, Role und Au. Diesen Handstand (Bananeira) habe ich nur für die Show noch dazugepackt. 😉
Feierabend
Früh mit der Arbeit anfangen, heißt auch: Früh Feierabend.
Einkaufen
Die Kleinste und ich gingen dann noch zum Supermarkt, um den Wocheneinkauf zu erledigen.
Als wir wieder auskamen wurden wir von einem Regenschauer überrascht, der seinesgleichen sucht …
Tja, der Sommer ist vorbei. Ich sag es ja. Es wird Herbst.
Podcasten
Als die Kinder im Bett lagen, haben die Dame und ich die neueste Folge des Spätfilms aufgenommen. Es ging um Notorious von Alfred Hitchcock. Merlin hat uns dazu einen Einspieler vorbereitet, auf den ihr euch freuen könnt, sobald ich die Folge fertig geschnitten habe.
Schlafenszeit
Kurz hatte ich noch überlegt, eine Folge Last Week Tonight zu sehen. Für die fünf unter euch, die die Show noch nicht kennen: Es ist eine tolle Kombination aus Comedy und politischem Magazin. Absolute Sehempfehlung. Aber gestern nicht mehr für mich: Der Schlaf übermannte mich.
Mein 12. August war recht unspektakulär und geprägt von einem Kater, Haushalt, Capoeira und einem Podcast. Seht selbst …
Ein später erster Kaffee
Ich war am Freitagabend aus. Es wurde spät und es gab zu viel Alkohol. Als ich nachts mit dem Rad nach Hause fuhr, war aus dem Nieselregen, der den ganzen Tag niedergegangen war, zu allem Überfluss auch noch ein Wolkenbruch geworden. Sodass ich betrunken und klatschnass mitten in der Nacht nach Hause kam. Die Dame war so freundlich, mich halbwegs ausschlafen zu lassen und sich um die Kinder zu kümmern. So kam es, dass ich erst um 9:30 Uhr aufwachte und erst einmal Kaffee trank. Für Eltern ist das spät …
Viel Wasser und Scorsese
Wenn du als Single einen Kater hast, dann kannst du ihn ausgiebig zelebrieren. Als Elternteil ist dir das nicht vergönnt. Du musst trotz Kopfschmerzen und Übelkeit funktionieren. Bist schließlich selbst schuld … Nun kam es aber, dass meine Tochter (2) krank war. Keine Ahnung, was sie hatte, denn einen Tag später ging es wieder. Aber gestern hatte sie leichtes Fieber, Kopfschmerzen und hat den halben Tag verschlafen. Da konnte ich mich zu ihr auf das Sofa gesellen, viel Wasser trinken und Martin Scorseses Casino gucken.
Genug gefaulenzt
Tja, aber irgendwann musste ich dann doch die samstäglichen Pflichten wahrnehmen. Da die Dame und ich beide Arbeiten, ist der Samstag der Hausarbeit vorbehalten. Wäsche waschen und Wohnung putzen waren mein Job …
Zurück auf der Couch
Während die Dame ihren Teil erledigte, übernahm ich wieder die Wache am Krankenbett. Robert De Niro leistete uns Gesellschaft.
Einkaufen
Meine Tochter (10) war wegen der sommerlichen Schließzeit des Horts und einem eklatanten Mangel an Urlaubstagen auf Seiten der Dame und mir drei Wochen bei Omi und Opi. Doch statt ihrer Eltern hatte sie wohl am meisten ihr Zimmer vermisst, denn in dem saß sie den ganzen Tag bei geschlossener Tür und widmete sich ihrem Spielzeug. Als ich Einkaufen ging, kam sie dann aber doch mal mit …
Und ein letztes Mal auf der Couch
Danach gab es die nächste Schicht am Krankenlager.
Kochen und Essen
Zusammen mit der Großen machte ich dann erst einmal einen gesunden Salat. 😉
Capoeira
Meine Capoeira-Gruppe macht gerade eine „Challenge“ #tododia. Jeden Tag müssen wir drei Bewegungen machen, aufnehmen und in unserer WhatsApp-Gruppe posten. Jeden Tag. Auch gestern. Mein Ergebnis war katastrophal, aber ich habe es gemacht …
Podcasten
Vor zwei Jahren haben die Dame und ich „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ im Spätfilm besprochen, indem wir Buch und Film verglichen. Nun haben wir mit „Die zwei Türme“ nachgelegt. Wir haben lange gebraucht, das Buch zu lesen. Aber wir hatten dann auch viel zu sagen. Wie ihr seht, ist die Folge vor dem Schnitt 4 1/2 Stunden lang. Da wird zwar noch einiges rausfliegen, dennoch wird es wohl die längste, die wir je gemacht haben. Ich muss jetzt auch weg. Podcast schneiden …
Ich echauffierte mich, wie sie denn Han Solo und Indiana Jones unattraktiv finden könne!
Daraufhin schaltete sich meine Tochter (9) ein: „Wer ist Indiana Jones?“
Ich: „Der Coolste überhaupt! Er ist Uniprofessor für Archäologie und geht auf die Suche nach Schätzen. Er hat einen Hut und eine Peitsche – damit besiegt er die Nazis!“
„Wie kann er denn mit einem Hut die Nazis besiegen?“
Der Mai ist gekommen und hier kommen 12 Bilder vom 12. meines Monats.
Die Ruhe vor der Sturm
Der Tag begann mit Malen. „Aber, Tochter (2), möchtest du nicht lieber ein großes Blatt Papier?“ „Nein, auf kleines ‚pier malen!“ Danach ging es ins Bad …
Bitte bewundern Sie, dass ich meine Tochter (2) komplett in olivgrün gekleidet habe. Es war zwar nicht ganz einfach, das als „Elsa-Kleid“ bei ihr durchzukriegen, aber beim Zähneputzen willst du schließlich gut getarnt sein.
Wetter und so …
Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Fünf Mal in der Woche, sechs Kilometer hin und wieder zurück. Da aber vier Kilometer dieser Strecke am Main entlangführen, ist das normalerweise eine sehr schöne Sache. Auch das Wetter war in diesem Jahr sehr gnädig mit mir. Dann kam der Mai. Ich glaube, schon jetzt, beendete ich im Mai diesen Weg häufiger durchnässt als in den vier Monaten zuvor zusammen.
Allerdings kam zur Mittagspause die Sonne raus. Wann immer es irgend möglich ist, verbringe ich meine Arbeitsunterbrechung auf diesem kleinen Platz am Frankfurter Osthafen. Im Frühling war ich meist alleine, doch jetzt kommen langsam die Temperaturen, in denen es hier sehr voll werden kann. Denn die Lagerhäuser und Umschlagplätze sind im Frankfurter Osten weitgehend schicken Werbeagenturen gewichen, deren Mitarbeiter/innen hier gerne ihre kalorienreduzierten Mittagssnacks zu sich nehmen.
Nach ein bisschen Sonne tanken, ging es wieder zur Arbeit.
Doch nicht mehr lange, dann fuhr ich hinaus ins Wochenende!
Kinder- und Elternessen
Der Opa hatte uns am Sonntag zuvor selbstgemachtes rotes Pesto mitgebracht! Besonders die Zwergin der Familie genoss das sehr. Hier sehen Sie, wie sie einen Nachschlag nimmt. Meine Tochter (9) ist hingegen noch immer in einer Entwicklungsphase, die eine strenge „Pfannkuchen und Butterbrot“-Diät verlangt und weigerte sich daher das Pesto zu probieren. Die Dame und ich gönnten uns eine kleine Portion, denn wir hatten noch Pläne.
Die Babysitterin kam und wir gingen. Beziehungsweise fuhren mit der Tram ins Bahnhofsviertel.
Denn eine Kollegin hatte der Dame ein Sushi-Restaurant empfohlen. Der Laden hatte zwar eine merkwürdige 80er-Mosaik-Kachel-Wandbekleidung. Aber dafür auch ein stilechtes Sushi-Karussel. Die Reisröllchen waren gut, aber nicht außergewöhnlich und die Bedienung war freundlich. Es war ein teurer Spaß, aber das muss auch mal sein, nicht wahr?
Anschließend gingen wir direkt nach Hause, um unseren Geldbeutel nicht auch noch mit zu hohen Kosten für die Babysitterin zu belasten. Die Dame fühlt sich überhaupt nicht wohl im Bahnhofsviertel. Ich kann das nachvollziehen, schließlich gibt es hier eine eigentümliche Mischung aus Rotlichtmilieu, Drogenszene, Bars, Clubs, Hipstern, Bankern und Touristen. Aber irgendwie mag ich das. Es ist einer der am authentischsten Großstadt-Orte in Frankfurt. Ich fühle mich auch nicht unsicher. Klar, ich habe da den entscheidenden Vorteil, ein Typ zu sein. Aber auf mich wirkt das hier immer so, als würden die verschiedenen Milieus sich um ihren eigenen Kram kümmern und gegenseitig gepflegt ignorieren. Verglichen damit sind mir die Jungesellen-Abschiede und aggressiven Komasäufer im Partyviertel Alt-Sachsenhausen wesentlich unangenehmer …
Der Abend geht zur Neige
Der Abend war mild, daher gönnten wir uns noch ein Bier und Gespräch auf dem Balkon – das erste des Jahres. Der Mai ist eben auch nicht ganz schlecht.
Doch mein Sushi-Bauch wollte hochgestreckt werden. Daher trollte ich mich bald darauf ins Bett und sah als Schlummertrunk für meine Augen noch eine Folge „Master of None“. Es war die erste der dritten Staffel und sie war eine ganz großartige Hommage an den italienischen Neorealismus – allem voran an Fahrraddiebe. Unbedingte Sehempfehlung. Gute Nacht.
Wenn du Kinder hast, dann bekommt Ostern selbst in einem postreligiösen Lebensentwurf wieder eine Bedeutung. Das Feierwochenende wird durch den Nachwuchs dem Großelternbesuch geweiht.
Entsprechend zog es auch uns mit Kind und Kegel raus aus den versmogten Hochhausschluchten. Wir fuhren zur Osterfrische dorthin, wo statt Straßenbahnen getunte Mercedes mit Freiwildaufklebern rumtuckern: Aufs Land. Wir fuhren nach Schwabenland – wo die Menschen Schrebergärten haben, deren Lauben Solarzellen tragen. In eine Kleinstadt mit vielen Fachwerkhäusern und noch mehr Ordnung. Ins Ländle – dieser eigenartige Kombination aus geradezu italienisch anmutender Landschaft mit nicht mehr ganz sanften Hügeln und Weinreben auf der einen Seite und Menschen, die deutscher nicht sein könnten auf der anderen.
Viel ist schon gesagt worden über Ostern: Vom Tanzverbot bis zur Wiederauferstehung, von der Doppelidentität von Hasen bis zum Fernsehprogramm mit Charlton Heston und Mel Gibson. Doch ich möchte diesen Text dem vernachlässigten, wohlstandsverwarlosten Samstag widmen. Er ist weder ganz Kar- noch vollends Oster-. Eingequetscht zwischen dem ruhiggestellten Freitag und dem schokoladenkomatösen Sonntag steht er da, hibbelig in seiner Ecke wie der vom Lehrer gemaßregelte Klassenclown kurz vor der großen Pause.
Weil unsere Menschen-Beine am Freitag böswillig vom Tanzen abgehalten wurden, strebten sie am Samstag zwangsläufig gen Freiheit! Doch wohin sollten sie sich wenden? Sollten sie dem Ruf von Ginger Rogers und Fred Astaire folgen? Sollten sie sich mit Stollen bewehren und gegen das runde Leder treten? Nein, für unsere Lauffortsätze konnte es nur ein Ziel am Zwischensamstag geben: Den Einkauf. Ein Urinstinkt trieb unsere Beine und mit ihnen den Rest von uns an: Da auf den Unsamstag zwei Tage folgen, an denen wir dazu verdammt sind, nicht zu konsumieren, haben wir Menschen zwangsläufig den Drang, am Nachkarvorostersamstag Vorräte für zwei Wochen anzulegen. Ja, der Einkauf an jenem Tag ähnelt in deutschen Innenstädten daher der Belagerung Wiens durch das osmanische Reich nur mit weniger Kaffee – schon ausverkauft.
Wie die Langobarden nach Italien zog es uns mit vielen anderen in jenen autobefreiten Teil der Stadt, den Victor Gruen einst versehentlich dem Konsum gewidmet hatte. Die in den kommenden Tagen vor uns liegenden Gelage fest im Blick, wanderten wir auf den Wochenmarkt. Der Opa vorneweg, zielstrebig einen Stand nach dem anderen ansteuernd. Meine Töchter motiviert hintendrein, bereit zum Aufbruch in neue Welten. Die Dame tastete sich zögerlich voran, auf der Hut vor Geistern der Vergangenheit. Ganz hinten trottete mein Körper. Doch mein Geist war währenddessen auf einem Roadtrip mit David Foster Wallace – Although Of Course You End Up Becoming Yourself. Seit Wochen befand ich mich schon im Kaninchenbau der Gedanken dieses Autors. Hatte eine geistige Affäre mit Wallace. Rauchte Zigaretten, kaute Tabak: „I mean, most of the word surrealism is realism, you know?“. Und so schob ich auch an jenem Samstag den meist leeren Buggy über den schwäbischen Markt. Suchte Gelegenheiten das zu große Buch aus der Tasche meines abgetragenen Parkas zu ziehen, zu entknicken und Worte Welten werden zu lassen.
An einem Brunnen standen zwei Männer, die rhythmisch mit Kleingelddosen schüttelnd für den Erhalt ebenjenes Wasserspiels sammelten. Ihr Gruß war aggressiv fordernd, ihr Blick vorwurfsvoll, als ich vorbeiging, den meinen gesenkt. Die Scham über meinen eigenen Geiz schwelte ein wenig in meiner Brust. Doch ich wollte nichts geben, es ist nicht mein Brunnen. Schließlich kenne ihn nicht, weiß gar nicht ob er sympathisch ist. Vielleicht ist es ein extremistischer Brunnen. Weiß ich, ob er AfD wählt? Ob er „nichtschwäbische Brunnen raus!“ fordert? Wie kann ich so unverantwortlich für einen Brunnen spenden, der ein Arschloch sein könnte?
Doch das schlechte Gewissen quälte mich wie der Geist der zukünftigen Weihnacht. Während ich halb lesend halb schiebend voranschritt, hatte ich ständig das Gefühl etwas falsch zu machen. Von links und rechts schrie es mir unentwegt „Halloo!“ entgegen. Ich stand unentwegt im Weg. Ausweglos wegversperrend auf diesem verwegenen Wochenmarkt. „Tschuldigung“ murmelnd schob ich ein ums andere Mal weiter, nur um den nächsten „Halloo!“-Ruf zu vernehmen. Viel zu spät für das Käppsele, für das ich mich halte, wurde mir bewusst, dass ich mitnichten auf Fehler aufmerksam gemacht wurde, sondern ein Opfer des lokalen Dialekts geworden war. Vielleicht sogar ein Täter meiner eigenen Ignoranz. Was ich als Vorwurf vernommen hatte, waren nicht die Ermahnungen des aggressiven Bruders vom Meister Eder an seinen Kobold gewesen, sondern schlichtweg landesübliche Begrüßungen. Schwäbisch klingt wie Schimpfen.
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick wurden meine Tochter (2) und ich schließlich auf ein pathetisch-kleines Hubschrauberimitat vor einem abgekürzten Wortspiel-Drogeriemarkt aufmerksam, dessen Daseinsberechtigung darin bestand, sich zu heben und wieder zu senken, sobald einer oder eine einen Euro zu entbehren wagte. Meine Tochter stand mit ehrfürchtig staunenden Augen vor dem Maschinchen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie Kinder die Orte und Dinge auf Anhieb erkennen, die für sie geschaffen wurden. Beziehungsweise deren Zweck es ist, den Eltern einen Euro zu entlocken. Nachdem frühaufgestandenere Kinder den Minihubschrauber freigegeben hatten, erklomm mein Minimensch den faszinierenden Apparat mit so viel Mühe, als handele es sich um einen Mil Mi-26. Nachdem sie standesgemäß im Cockpit platzgenommen hatte – Amelia Earhart hätte es nicht besser machen können – warf ich das Kupfernickel-Scheibchen mit dem Nickelmessing-Ring in den Automaten.
Mit mechanischem Brausen und Brummen, mit unheilvollem Knacken und einer blechernen Melodie, die nicht minder gespenstig klang als jene vom Eiswagen, der an Sommertagen durchs Frankfurter Ostend irrlichtert, begann das mitleiderregende Helikopterimitat sich zu heben und zu senken. Jeder Durchgang ein blechernes Ächzen ob der Sinnlosigkeit seiner Existenz. Geradezu tragisch war, dass die einzige Daseinsberechtigung des Lumpenhubschrauberle sich in dieser, unserer Geschichte in ihr Gegenteil verkehrte.
Was war denn seine Daseinsberechtigung?
Na, Spaß machen!
Wem den?
Na, meiner Tochter (2).
Denn das kleine Wunder, an dessen Erschaffung ich nicht ganz unbeteiligt war, begann zu weinen. Das ganze Auf und Ab, das Ächzen und Brausen und Brummen, das Knacken und die Geistermelodie waren schließlich doch zu viel für die kleinen, frischen Sinne, die es noch verstehen, sich schon an einer Ameise zu erfreuen. Das Mädchen streckte die kleinen Ärmchen aus in jener unmissverständlichen universalen Geste, auf die alle Menschen mit elterlichen Neuronen nicht anders können, als dem stummen Wunsch zu folgen und dem Minimensch einen Safespace auf dem Arm zu gewähren.
In den blinkenden Scheinwerferaugen des Blechbrummers stand indes ohne Frage der stumme suizidale Vorwurf: „Seht mich an. Ein Hirn von der Größe einer SD-Karte und man lässt mich einsam auf und ab steigen. Nennt man das vielleicht berufliche Erfüllung? Also ich nicht.“ Erneut ergriff mich die Scham, sprach der traurige Blick des verhinderten Freudespenders doch meine tiefste Unsicherheit an. Hatte ich – nun vielleicht keinen Menschen – aber doch ein Ding unglücklich gemacht? Panisch blickte ich mich um auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Dilemma.
Keine Sorge: Dies ist keine Tragödie. Als mein Blick wirrend suchte, bemerkte ich, dass mittlerweile Scharen von Kindern uns umgaben, als wäre ich ein Rattenfänger und die Helikopterdepression meine Flöte. Einer Mutter, die mit zwei Kindern am nächsten stand, bot ich also den freigewordenen Platz an und die beiden Wachstumsphasen auf vier Beinen konnten ihr Glück nicht fassen. Sie eilten, sprangen, flogen in den Hubschrauber. Der alte Blechgesell dankte mir stumm mit einem fraternisierenden Blinken seiner Lampenaugen.
Aber als ich schon bereit war, dem Sonnenuntergang entgegenzureiten, fiel mein Blick auf zwei andere Kinder: ein Mädel und ein Bub. Auf ihren trauervollen Mienen stand der stumme Wunsch geschrieben, auch einmal mechanisch gen Himmel gehoben zu werden. Was oder genauer wer es ihnen versagte, war ein alter Mann, von dem ich einmal hoffen will, dass es ihr Opa war. Dieser hielt die Kleinen mit seinem Krückstock zurück während er in einer Zunge auf sie einsprach, die sich verdächtig nach Parsel anhörte. Wahrscheinlich handelte es sich aber eher um die Vorgenerationenvariante der natürlichen Sprache von Einwohnern des lokalen Habitats.
Mein Herz rutschte mir erneut in meine abgewetzten Jeans. Doch nicht lange da nahm das Schicksal die nächste Wendung, da kamen die Schiffe den Anduin hinaufgefahren. Der Vater der Balgen nahte! Meine Hoffnung teilend wand sich sogleich auch das Mädchen an ihren Erzeuger und wie sich bald herausstellen sollte Ernährer: „Babah, Babah, dr Fluhg koschtet nur oin Euro!“ Glücklich lächelnd konnte ich das stumm nickend abseits stehend bestätigen. Doch mein Lächeln gefror, als ich die Entgegnung des Vaters hörte: „Woisch, wie lang ma für oin Euro arbeide muss?“. Der Junge, älter und schon auf die richtige Antwort konditioniert, als wäre er der treue Gesell Pawlows, kannte die erwünschte Antwort: „Sehr lang“. Als ich diese Worte vernahm, schüttete meine Nebenschilddrüse Apfelweinfässer von Parathyrin aus. Ich wollte den Kleinen einen Euro in die Hand drücken. So wie es eigentlich die Pflicht von Omas und Opas ist: Vermeintlich unauffällig in einem nicht gekonnten Kleindealerhandschlag: „Hier. Ich muss nicht so lange dafür arbeiten. Und manchmal muss man auch einfach mal einen Euro ausgeben, damit sich der Hubschrauber hebt.“ Aber ich traute mich nicht. Denn hinter Mädchen und Junge stand der Opa, leise Parsel murmelnd, den Stock bereithaltend. Dies ließ nur die Konklusion zu, dass er seinen Zauberstab genauso aufbewahrte wie Lucius Malfoy.
Daher nahm ich meinen Wonneproppen bei der Hand und ging, ein wenig traurig, doch um eine Erfahrung reicher davon. Dem sonntäglichen Festgelage entgegen und bald darauf auch wieder zurück in meine Heimat, wo die Häuser höher sind als die Bäume und die Menschen zwar ein bisschen schlechtgelaunt und schnodderig wirken, aber zumindest einen Euro für ihr Herzblatt übrighaben.
Es war der Mittwoch vor Ostern im Jahre 2017 des Herrn, als es sich begab, dass ich meinen Tag in 12 Bildern zu dokumentieren suchte. Ich hoffe, ihr findet diesen biblischen Einstieg genauso angemessen, wie ich.
Der Tag begann unbiblisch-profan mit Routine: Aufstehen, …
Kinder wecken, …
Kaffee kochen und Milch trinken, …
Anziehen, …
Frühstücken.
Das erste wirklich spannende Foto ist dieses: Meine Tochter (9) verlässt das Haus, um zu den Ferienspielen in den Hort zu gehen. Heute ist Skating-Tag.
Ich muss euch warnen, es folgt nun ein „Sie werden so schnell groß“-Erinnerungsklischee. Aber sie werden so schnell groß! Komischerweise denke ich immer an Kinderkrankheiten, wenn ich mich zurückerinnere, wie sehr meine Tochter (9) schon gewachsen. Vielleicht, weil sie in jenen Phasen am verletzlichsten war. Wenn ich dieses toughe Mädchen mit seinem Skateboard sehe, dann sehe ich in Gedanken den Wurm, dessen Krankheitsverlauf ich mit einer Fieberkurve dokumentierte – immer zweifelnd, ob hier noch ein Fiebersenker angemessen ist oder ob wir nicht doch lieber gleich ins Krankenhaus fahren sollten. Ach, irgendwie lesen sich diese Zeilen unangenehm. Schließlich habe ich auch schöne Erinnerungen. Daher lieber gleich weiter zum nächsten Foto.
Das entstand in unserem Keller, wo mein Fahrrad steht. Ich glaube, ich habe in dieser Reihe schon darüber geschrieben, dass mir in meinem Leben bereits drei Fahrräder gestohlen wurden. Daher übernachtet der Drahtesel hinter drei verschlossenen Türen und ist zusätzlich an ein Regal gekettet.
Nun begann mein Arbeitstag. Mein Teamleiter hat darum gebeten, dass wir nicht mehr während der Arbeit instagrammen. Ich arbeite in einer Agentur, die Social Media für einen sehr großen Kunden macht und der „soll nicht denken, dass wir nicht ausgelastet sind“ – so mein Chef. Na, diesen Gefallen kann ich ihm tun. Schließlich habe ich wahrlich genug Arbeit. Daher unterbreche ich meine 12 von 12 an dieser Tür.
Allerdings endete mein Arbeitstag an jenem Mittwoch schon nach vier Stunden. Ich hatte noch einen Termin. Dieser ging schon wieder mit dem Thema „sie werden ja so schnell groß“ einher. Denn meine Tochter (2) kommt im Sommer in den Kindergarten. Dafür unterschrieben wir am Mittwoch den Betreuungsvertrag. Wir waren schon sehr nervös.
In Frankfurt erfolgt die Kindergartenplatzvergabe seit einem Jahr online über ein zentrales Portal. Die Idee dahinter ist gut: So sollen Doppeltanmeldungen vermieden werden und jedes Kind soll schneller und sicherer einen Platz bekommen. Aus Elternsicht war der Prozess aber nervenaufreibend, da das System eine Blackbox ist. Wenn du einmal die Daten in die Maske eingetippt hast, fehlt dir jeder Einblick darüber, an welchem Punkt im Vergabeprozess du dich befindest. Wie viele Mitbewerber gibt es? An welchem Platz der Warteliste stehen wir? Wurde schon entschieden?
Wir meldeten uns bei den Kitas im Viertel an, die wir gut fanden und von diesem Moment an hieß es warten. Ohne eine Info. Im Februar bekamen wir eine Zusage. Leider war sie von dem Kindergarten, den wir von den sechs oder sieben ausgewählten am wenigsten mochten. Am liebsten wäre uns gewesen, dass unsere Tochter in den Garten gekommen wäre, in dessen Krippe sie schon geht. Daher lehnten wir das Angebot im Februar ab. Mit Magengrummeln. Dann kam der März und mit ihm die offizielle Deadline für die Vergabe. Das bekamen wir vor allem dadurch zu spüren, dass unsere Krippe uns absagte – wir hatten keinen der begehrten Plätze bekommen.
Der März ging und keine weitere Zusage kam. Wir schliefen immer schlechter. Was sollten wir tun, wenn wir auch im April nichts bekommen? Unsere Krippe bot uns an, dass die kleine noch ein halbes Jahr über den dritten Geburtstag hinaus bleiben darf. Sollten wir auch Kindergärten außerhalb unseres Viertels mit in die Auswahl nehmen? Abgesehen davon, dass die Kleine dann aus ihrem sozialen Umfeld gerissen würde, sind wir schon einmal mit der Großen ein halbes Jahr zum Kindergarten mit der S-Bahn gependelt, weil wir innerhalb Frankfurts umgezogen waren. Das war eine sehr stressige Zeit für die ganze Familie. Daher fiel sowohl der Dame als auch mir ein riesiger Stein vom Herzen, als vor einer Woche die E-Mail ankam: „Es liegt ein Betreuungsangebot vor“. Ich habe so laut aufgeatmet, dass sich gleich mehrere Kollegen in meinem Büro umdrehten und sich erkundigten, was los war.
Die Dame hatte in der Nacht noch Albträume gehabt, dass auf den letzten Drücker uns etwas im Betreuungskonzept der Kita in die Augen springt, weswegen wir doch wieder absagen müssen. Aber letzten Endes war alles im grünen Bereich und unsere Tochter (2) ließ sich nur mit Mühe und Not von der Rutsche ablösen und aus ihrem zukünftigen Kindergarten fortlocken. Da hatten wir uns wirklich ein Eis verdient! Für mich das erste des Jahres. Es war kalt, aber lecker.
Dann ging es nach Hause …
… und erschöpft, wie wir waren, gingen wir auch bald ins Bett. Bis nächsten Monat!