Judith Butler – Das Unbehagen der Geschlechter (Lesekreis mit Christiane 21)

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Daniel
ist keine Substanz
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Christiane
ist Performance

Abschluss von 1.5 – Identität, anatomisches Geschlecht und die Metaphysik der Substanz

Heute schließen wir Kapitel 1.5 aus das Unbehagen der Geschlechter ab. Wir sprechen über trans Identität und Geschlecht als Spektrum, das Aufbrechen von Geschlechter-Klischees, und die Gegenreaktion von Maskulisten wie Andrew Tate sowie dem Wunsch nach Eindeutigkeit in Fragen des Genders. Schließlich kommen wir zu Butlers Fazit, dass die Ontologie der Substanzen überflüssig ist und Gender Performance ist.

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Judith Butler – Das Unbehagen der Geschlechter (Lesekreis mit Christiane 20)

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Daniel
schließt naturalistisch fehl
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Christiane
kann Gefühle erklären

Fortsetzung Kapitel 1.5 – Identität, anatomisches Geschlecht und die Metaphysik der Substanz

Wir setzen Kapitel 1.5 fort. Heute geht es das, was Butlerm den „naiven Diskurs“ nennt. Wir fragen uns wo Trans herkommt und diskutieren, dass Butler mit their Theorie der Performanz das Gefühl nicht erklären kann, das trans Menschen empfinden. Es geht weiter um die heterosexuelle Matrix und damit verbunden, um den naturalistischen Fehlschluss. Wir besprechen Foucaults These vom Sexus als Machtinstrument der Fortpfanzung und streiten am Ende heftig über die Akzidens der Identität.

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Judith Butler – Das Unbehagen der Geschlechter (Lesekreis mit Christiane 19)

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interpretiert alles in Nietzsche hinein
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Christiane
versteht Monique Wittig nicht

Fortsetzung Kapitel 1.5 – Identität, anatomisches Geschlecht und die Metaphysik der Substanz

Wir setzen Kapitel 1.5 fort. Heute geht es zentral um Monique Wittigs These, dass Lesben als drittes Geschlecht keine Frauen sind. Wir erarbeiten uns, was Wittig damit gemeint haben könnte und ob ihre Vision, sich als Lesbe der heterosexuellen Matrix zu entziehen, realisiert wurde. Es geht um Essentialismus und Materialismus und Butlers Kritik an dem Standpunkt, dass es eine Substanz der Person vor dem Geschlecht gibt. Das diskutiert Butler anhand einer These von Friedrich Nietzsche. Wir sprechen darüber, welche Kategorien tief in unserer Sprache eingeschrieben sind. Außerdem diskutieren wir das Selbstgefühl als Identitäts-Geber vs. Der Performanz.

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Monsterliebe

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Daniel
monsterhaft verliebt

Tagebuch der schönen Gedanken: Warum ist das Erzähl-Motiv der Frau, die sich in ein Monster verliebt, so populär?

Heute spreche ich über das Motiv der Monsterliebe, das seit der Antike die Menschen in seinen Bann zieht. In vielen Geschichten verlieben sich Frauen in monströse Wesen. Ein verbreitetes Erzählmuster dahinter ist „I can fix him“, ein weiteres das des Outcasts. Ich stelle die Frage, warum so viele enttäuscht sind, wenn das Monster am Ende in einen Prinzen verwandelt wird. Widme mich weiter der erotischen Kombination von Sex und Gefahr und der Gemütlichkeit durch Fiktion.

Das Zitat von Josh Gressel stammt aus diesem Artikel.

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Judith Butler – Das Unbehagen der Geschlechter (Lesekreis mit Christiane 6)

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Daniel
strukturiert
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Christiane
poststrukturiert

Ende von Abschnitt 1.1 – Einschränkung des Geltungsanspruch und Ausblick auf die Probleme

Zusammen mit Christiane Attig lese ich „Das Unbehagen der Geschlechter von Judith Butler. Wir wollen uns zusammen den Text erarbeiten. Heute beenden wir den ersten Abschnitt. Butler schränkt hier den eigenen Geltungsanspruch ein, fragt, ob der Feminismus ein Subjekt heben muss, legt noch einmal dar, das Geschlechtsidentität eine veränderliche Konstruktion ist und die Repräsentation zu erweitern nicht ausreicht.

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Judith Butler – Das Unbehagen der Geschlechter (Lesekreis mit Christiane 2)

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Daniel
kein autonomes Subjekt
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Christiane
kein Objekt

Leseerfahrung, Vorwort, Gebrauchsanalyse, Frau als Mysterium, Sartre und die Frau als Objekt des Begehrens

Zusammen mit Christiane Attig lese ich „Das Unbehagen der Geschlechter von Judith Butler. Wir wollen uns zusammen den Text erarbeiten. Heute erzählen wir, wie der Text auf uns gewirkt hat und beginnen dann das Vorwort zu lesen. Dort sehen wir Judith Butler eine Gebrauchsanalyse des Wortes „Trouble“ machen, denn das Buch heißt im Englischen „Gender Trouble“. Es geht um  die Vorstellung der Frau als Mysterium und um die Vorstellung von Sartre, dass die Frau das Objekt männlichen Begehrens ist.

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Ich auf Social Media

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Judith Butler – Das Unbehagen der Geschlechter *
Lars Distelhorst – Judith Butler *
Riki Wilchins – Gender Theory. Eine Einführung *

 

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Ein dialektisches Meisterwerk

50 Gedanken – Gedanke 4

In den Replies dieses Tweets von Margarete Stokowski …

… fand sich ein dialektisches Meisterwerk:

 

Dieser Tweet ist ein kleines Kunstwerk. Warum? Das möchte ich kurz erläutern:

Reiner Wein beginnt mit einer klassischen These: „der Kampf gg vermeintliche Frauenfeindlichkeit“. Es gibt gar keine Misogynie. Das ist alles eine Unterstellung.

Doch dann bringt Reiner eine überraschende Antithese: „untervögelte irre Feministinnen“. Potzblitz! Wer hätte das erwartet? Er exemplifiziert gnadenlos, dass es Misogynie gibt, indem er sie hinschreibt. Geschickter Schachtzug, hatte ich ihn doch zuerst für einen Sexisten gehalten!

Doch, dass er das nicht ist, beweist schließlich seine dialektische Synthese: „vollends diskreditiert“. Ja, was wird hier denn vollends diskreditiert? Genau! Der Kampf gegen vermeintliche Frauenfeindlichkeit. Herr Wein macht damit klar, wie ungemein wichtig der Kampf gegen echte Frauenfeindlichkeit ist!!! Etwa gegen Typen, die auf Twitter hinter jedem Argument, das eine Frau vorbringt, eine vermeintliche sexuelle Unbefriedigtheit vermuten …

Well played, Mr. Wein, well played …

Ich bin nicht das Volk

Die Woche fing eigentlich ganz gut an, eine Reihe WTF-Meldungen rund um den Wahlkampf, mal wieder ein Toter, der zufällig auch Zeuge im NSU-Prozess war, alles wie immer… Aber am gestrigen Freitag, tja, lest selbst, mein Wochenrückblick …

Samstag

Endlich mal ein vernünftiger Vorschlag …

https://twitter.com/TantePolly/status/698551799016517632

Wir haben ja Wahlkampf und schön daran ist, dass immer mehr Menschen das Wahlprogramm der AfD lesen und herausfinden, wofür diese Partei wirklich steht. @kattascha hat sich hier mit unschätzbarer Arbeit besonders herausgetan und wird entsprechend dafür belohnt.

Montag

Die FDP, die älteren werden sich erinnern, war mal eine Liberale Partei in Deutschland, die solange nichts anderes mehr als niedrigere Steuern forderte, bis sie sich selbst wegrationalisiert hatte. Der FDP-Parteivorsitzende Christian Lindner forderte dann am Montag, Frau Merkel auf, die Vertrauensfrage zu stellen …

Derweil im  Wahlkampf …

In der Zwischenzeit nahmen sich die Mobilegeeks mal einen der größten Hetzer in diesem Land vor, der Artikel ist sehr lesenswert, da er mit Fakten beweist, wie der Focus mit Lügen hetzt:

Dann wurde es gruselig.

Oder wie Julia Schramm es ausdrückt:

https://twitter.com/_juliaschramm/status/699889701981962240

Dienstag

https://twitter.com/mykke_/status/699557216395743232

Am Dienstag sagte Günther Oettinger, wenn Frauke Petry seine Frau wäre, würde er sich erschießen. Hmmm …

extra3 nahm sich  mal die Grenzschließungen vor …

Während auf Facebook die ganz großen Verschwörungen aufgedeckt wurden …

Mittwoch

Nicht meine Musik, dennoch sympathisch.

Donnerstag

Wenn die AfD an die Macht kommt, wird sie endlich etwas gegen die Lügenpresse tun!

Aber, wir sollten der AfD nicht unsere ganze Verachtung schenken, sondern noch etwas für die CDU aufheben:

https://twitter.com/GlockDominic/status/700329982833356800

Erinnert ihr euch noch an #koelnhbf? Und wie da plötzlich völkische Feministen aus allen Löchern gekrochen kamen? Am Donnerstag kam raus, dass auch Flüchtlinge unter sexueller Belästigung zu leiden haben, da müsste man doch eigentlich …

Der Söder hat da noch eine – nun sagen wir mal – „originelle“ Idee …

Freitag

Eigentlich hätten wir die Woche doch mit solch lustigen Meldungen ausklingen lassen können, oder?

https://twitter.com/ennolenze/status/700638915883962369

Aber dann kam #Clausnitz und das war der Moment, in dem mein Humor endete. Daher lasse ich das Folgende einfach mal so für sich selbst sprechen.

https://twitter.com/franziska_tsch/status/700619941742043136

https://twitter.com/janboehm/status/700665866417876996

Abschließend möchte ich noch sagen, wenn diese Leute aus Clausnitz das Volk sind, dann möchte ich in Zukunft lieber zu dieser Gruppe gehören:

https://twitter.com/SimonNRicketts/status/699198327338987520

 

Grundlegung zur Metaphysik der Social-Media-Sitten

Mir geht Tilo Jung am Allerwertesten vorbei. Ich bin nicht naiv genug für seinen YouTube-Kanal, folge ihm in keinem sozialen Netzwerk, weiß aber, dass er die Pressekonferenz der Bundesregierung regelmäßig durch penetrantes Nachfragen trollt, was ich immerhin ganz nett finde. Dieser Tilo Jung hat jetzt wohl zum Weltfrauentag einen frauenfeindlichen Witz gemacht, indem er ein Foto gepostet hat, auf dem er eine Frau tritt. Haha, häusliche Gewalt! Total lustig, Dude! Tief in den Windungen meines Gehirns meine ich mich zu erinnern, dass Herr Jung wohl auch schon zwei bis drei Mal zuvor durch Misogynie aufgefallen ist. Allerdings macht es auch nicht den Eindruck auf mich, dass der Tilo der reaktionärste Typ im Land ist. Ich glaube einfach, dass er und sein Humor mir nicht sonderlich sympathisch sind, daher geht er mir eben am Allerwertesten vorbei.

Warum schreibe ich das dann? Na ja, anscheinend hat Herr Jung nun also ein geschmackloses Foto gepostet und dafür Gegenwind bekommen. Das ist allerdings weitgehend an mir vorbeigegangen. Dafür fallen jetzt – da die Welle wie bei jeder Empörung wieder zurückrollt – mir immer mehr Artikel in den Feedreader, die aussagen: „kommt mal klar, der Tilo ist nicht böse, ihr und eure Mütter seid böse!“ Woraufhin wieder jede Menge Artikel geschrieben werden, in denen es dann heißt: „Menno, stimmt gar nicht!“ Auch das kann ich alles sehr gut wegignorieren. Aber dann schlug ein Artikel aus dem Rivva-Feed in meinem Reader auf, der sich folgendermaßen nannte:

Der Fall Tilo Jung oder die Metaphysik der Social Media Sitten

Cheering Mignons

Nice … Das referenziert Kants Metaphysik der Sitten und damit wäre dann ja doch mein Interessensgebiet berührt. Klingt ganz so, als wolle da jemand „metaphysische Anfangsgründe“ für Moral in den sozialen Medien liefern. Inhaltlich würde ich beides skeptisch sehen: Einerseits bin ich Sprachrelativist und halte entsprechend nicht viel von Letztbegründungen, andererseits sehe ich nicht recht, warum die Anfangsgründe für eine Moral in den sozialen Medien sich von jener im Leben ohne Bildschirm unterscheiden sollten. Aber das Unterfangen ist worth trying.

Doch leider musste ich nach dem Lesen der ersten paar Absätze feststellen, dass der Artikel von Marie von den Benken nicht das einhielt, was er versprach, sondern … ja was eigentlich? Ich glaube, wenn ich aus allem Geschwurbel eine Essenz destilieren wollte, wäre die Kernaussage:

„Regt euch mal nicht so auf, es gibt wichtigere Ziele des Feminismus, für die es sich zu kämpfen lohnt. Außerdem sind alle, die sich Feministinnen nennen doof und gendergerechte Sprache riecht nach Pipi!“

– Der ersten Hälfte dieser Aussage würde ich sogar zustimmen, die zweite hingegen ist:

*Hier tiefen, existentiellen Seufzer einfügen*

Die zweite Hälfte der These ist sogar ein bisschen peinlich, wenn man zugleich solche Sätze schreibt:

„Der Feminismus, dem es nicht darum geht, dass man die Deutsche Sprache im Wortbild so zerstören will, dass überall jede theoretisch denkbare Variante_In genannt werden muss, ist elementar.“

What?

Hä? Was willst du mir damit sagen? Aus dem ersten Teil des Satzes geht eine massive Kritk am – hier übrigens komplett falsch aber bestimmt lustig verwendeten – Gendergap hervor, doch am Ende löst sich der Satz so auf, dass diese Form von Feminismus „elemantar“ ist? Also grundlegend oder wesentlich? Ist das nicht etwas gutes? Und so geht es mir mit dem kompletten Text – Ich weiß oft einfach nicht, was er mir sagen will. Wenigstens in ihrem komplizierten Satzbau ähnelt von den Benken Kant. Doch wo Kant Schachtelsätze verwendet, um hochkomplexe Gedankengebäude zu errichten, baut diese Autorin meines Erachtens nur Luftschlösser.

Ich wollte eigentlich diesen Text Schritt für Schritt durchgehen und einer Sprachanalyse unterziehen, aber das war einfach zu zeitaufwendig, da fast jeder Satz einer Analyse wert gewesen wär. Daher begnüge ich mich mit ein paar Sprachperlen und versuche mal herauszufinden, was die Autorin uns außer „klingt gut“ damit sagen will. Anfangen will ich dennoch am Anfang:

„Ein Anagramm von „Empörung“ ist „Moegen Pur“. Und diese Kolumne hat auch tatsächlich etwas mit langhaarigen Unruhestiftern zu tun, jedoch nicht mit Hartmut Engler, wie das Anagramm vielleicht vermuten ließe.“

Dafuq?

Warum schreibt sie „Mögen“ mit „oe“ und macht damit das Anagramm kaputt? Und was will Frau von den Benken uns damit sagen, außer dass sie einen bemühten Witz mit dem Pur-Sänger Hartmut Engler machen möchte, DER NOCH NICHT EINMAL LANGE HAARE HAT … ? Ich verstehe diesen Einstieg in ihren Text wirklich nicht, bitte erkläre mir ihn jemand. Das macht weder Sinn, noch hat es irgendetwas mit dem folgenden Text zu tun. Es ist noch nicht einmal lustig, oder verstehe ich den tiefsinnigen Witz dahinter nur nicht?

„Das, was mir wichtig erscheint, ist kurz darauf hinzuweisen, dass eine Interpretation des Feminismus, der ausschließlich darauf abzielt, einige verwirrte Claqueure_Innen auf bestimmte Themen (oder leider auch oftmals Menschen) zu hetzen, ohne dabei auch nur einen schemenhaften Ansatz von Ehrlichkeit oder Verhältnismäßigkeit erkennen zu lassen, nicht mein Feminismus ist.“

Haha!

Haha, voll lustig das Gendergap falsch zu benutzen, oder? Ferner macht die Kombination „verwirrte Claqueure“ überhaupt keinen Sinn. Entweder ist jemand ein Claqueur, klatscht also (oder retweetet in diesem Kontext), weil er oder sie dafür bezahlt wurde. Oder jemand lässt sich – etwa durch die Polemik des Feminismus’ – verwirren, aber beides? Ich weiß zwar nicht wofür, aber ich lass mich dafür bezahlen? Oder was?

„Ich möchte keinen wissenschaftlichen Aufsatz verfassen, vor allem, weil ich über keinerlei Qualifikation für eine wissenschaftliche Arbeit verfüge. Ich erlaube mir keine dogmatische Sicht auf Dinge, von denen ich nicht genug verstehe.“

Hä?

Hä? Ich finde es zwar ehrenhaft, wenn jemand die eigenen Schwächen erkennt, aber WORIN ZUM HENKER besteht der Zusammenhang zwischen Wissenschaft und einer dogmatischen Sicht? Wissenschaft ist quasi das genaue Gegenteil einer Dogmatik. Während ich mich in einem Dogma hinstelle und etwas behaupte, ohne zu begründen, macht die Wissenschaft genau das Gegenteil! Eine Arbeitshypothese wird erst dann zur Theorie, wenn ich sie begründen kann.

„Es werden vermeidliche Gegner einer Idee von Feminismus ausgerufen und die Meute setzt sich – blind vor anerzogenem Hass jubilierend – in Bewegung“

Ah, sehr schön, nachdem wir den Widerspruch abgehakt haben, kommen wir zur Tautologie: Denn natürlich ist jeder Hass anerzogen. Es gibt keinen angeborenen Hass, erst die Sozialisation lässt uns etwas hassen, während kleine Kinder erst einmal alles unvoreingenommen betrachten. Aber nur „Hass“? Damit lässt sich eben nicht genug jubeln, äh, jubilieren …

„Die selbsternannten Leuchttürme_Innen des neuen Feminismus geben die in Agent Provocateur Manier vorher noch schnell eigenhändig kreierten Opfernamen bekannt und der Mob fällt über sie her.“

Bill Murray findet's lustig

Haha, wieder voll lustig das Gendergap falsch zu benutzen, oder? Und, verzeiht mir bitte das Nitpicking, aber wenn man schon versucht, sich so gewählt auszudrücken, dann bitte entweder nicht den Bindestrich vergessen beim Kompositum „Agent-Provocateur-Manier“ oder besser gleich den Genetiv in der Manier eines Agent Provocateurs verwenden, denn alles andere ist doch bloß eine „Zerstörung“ der deutschen Sprache, Frau von den Benken!

„Behauptungen sollten mit Fakten unterfüttert werden. Im besten Fall sogar solche, die nicht völlig surreal einer gespenstisch absurden Scheinwelt entspringen, in der jeder Mann ein potenzieller Sexist ist und in der „Studentenwerke“ in „Studierendenwerke“ umbenannt werden sollen. Was zwar einen siebenstelligen Betrag in Euro kosten würde, aber irgendwie gerechter – weil weniger männlich – klingt.“

Das ist ein Witz, oder? Innerhalb von drei Sätzen einerseits zu fordern, dass Behauptungen mit Fakten unterfüttert werden müssen und dann eine Behauptung aufzustellen, ohne sie mit Fakten zu untermauern muss einfach ein Witz sein. Oder? ODER?!

„Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an das Fappygate-Desaster. Einen Epilog von tragischem Ausmaß.“

Epi-was?

Warum Epilog? Dieses Fappygate (das ich übrigens genauso dämlich fand wie Marie von den Benken, auch wenn ich nicht finde, dass  Kollege oder Chef, Sascha Pallenberg, den sie hier als „Leutchttum_In“ des Rationalismus darstellt, sich damals mit viel mehr Ruhm bekleckert hat als Frau Banaszczuk) lag doch VOR der Causa Tilo Jung, warum also Epilog? Egal, der Rhyme ist fett, der Rhyme ist fett.

„Auch ihr ging es in keiner Sekunde um den Sachverhalt, sondern lediglich darum, auch noch den letzten schmalen Strohhalm zu einem Empörungs-Tsunami für ihre eigene Selbstdarstellung hoch zu pushen.“

Verzweiflung

Na wenn da mal jemandem nicht die Metaphern durcheinandergeraten sind, denn wenn ich den Satz mal von seinem Geschwurbel befreie, steht da: Jemand pusht einen Strohhalm zum Tsunami. Ich könnte ein Wasserglas zum Tsunami pushen oder einen Strohhalm zum Baumstamm, aber einen Strohhalm zum Tsunami zu pushen, dürfte außer Hermine Granger wohl keiner Feministin gelingen … Besonders unglücklich wird die verunglückte Metapher durch den darauf folgenden Satz:

„Oder hoch zu sterilisieren, wie Bruno Labbadia es ausdrücken würde.“

Headbanging

Tja, nee … Sich über die falschen Wortspiele anderer lustig zu machen, nachdem man gerade selbst eines verkackt hat, ist eher dann eher ein Griff ins Klo …

„Dort, wo der echte Feminismus anfängt, kratzt der Netzfeminismus dieser Horde hysteriebesoffener Brunnenvergifter_Innen nicht mal an der Oberfläche.“

Hey, hier hat die Autorin das Gender-Gap tatsächlich mal richtig verwendet! Bestimmt ein Versehen, ist so ja gar nicht lustig …

„Aber ist es der Feminismus, der Weltfrauentag, die Menschlichkeit – oder einfach gesagt: Ist es die Welt, die nur mit Nächstenliebe und Fürsorge überleben kann wert, darum ein Opfer auszuwählen und eine arrangierte Hetzjagd auf den „Journalisten“ Tilo Jung zu starten, der auf Instagram ein angeblich frauenfeindliches Foto gepostet hat? Ein Bild, das einen Mann dabei zeigt, wie er offensichtlich eine junge Frau, mit der er eben noch Hand in Hand am Strand flanierte, mit einem gezielten Tritt in den Rücken zum Fallen bringt.“

Auch bei diesem Satz bin ich mir nicht zu 100% sicher, was Frau von den Benken uns sagen will. Vor allem irritiert mich, dass sie Journalist in Anführungszeichen setzt. Oben hatte sie das gemacht, weil sie – so meine Interpretation – Juliane Leopold eben diese Qualifikation absprechen wollte. Will sie das jetzt auch bei Tilo Jung? Man weiß es nicht … Den konkreten Zusammenhang von Menschlichkeit, Nächstenliebe, Fürsorge, Hetzjagden und Tilo Jung versuche ich gar nicht erst zu verstehen. Aber will sie tatsächlich sagen, nur weil das Pärchen auf dem dämlichen Foto erst Händchen hält, bevor er sie tritt, sei es nicht sexistisch? Weil so etwas wie häusliche Gewalt nicht existiert? Und Frauen nie Männer lieben, die mal nett zu ihnen sind und dann wieder brutal?

*Hier einen weiteren tiefen, existentiellen Seufzer einfügen*

Allerdings – das möchte ich nicht verschweigen – folgt darauf der beste, da wirklich mal sinnvoll zusammenhängende Absatz des Textes:

„Natürlich muss man so ein Bild nicht posten. Natürlich ist das Bild nur für grenzdebile, volltrunkene, übergewichtige Typen lustig, die schon lange keine Frau mehr aus der Nähe gesehen haben, aber muss man bei jeder kleinsten Gelegenheit in eine panische AdHoc-Empörung verfallen und sich dabei auch noch selber ad absurdum führen?“

Data-Faust

Dass die Autorin uns keinen Beweis für diese Empörung liefert außer eines Tweets von Juliane Leopold, der jetzt nicht sooo unglaublich reißerisch war, lasse ich mal dahingestellt. Aber insgesamt kann ich diese Meinung teilen. Hätte sich Marie von den Benken doch bloß auf diese Aussage beschränkt und den ganzen anderen Schmonzens weggelassen. Aber, ach, sie kann es nicht:

„In seinem kurzen Gedankenspiel zum Fall „Tilo Jung vs. Fußtrittfoto“ und dem daraufhin herniederprasselnden Guerilla-Krieg der Empörungs-Touristinnen zeigt er übrigens ein fast identisches Phänomen wie bei „Fappygate“ auf: Die „feministische“ Version von „Dallas“.“

Versus?

Wieso „versus“? Herr Jung hat doch das Foto gepostet, warum macht die Kolumnistin jetzt daraus eine Opposition? „Feminismus vs. Tilo Jung“ oder „Empörungs-Touristinnen vs. Fußtrittfoto“, ja, das würde Sinn machen, aber doch nicht Tilo gegen sein eigenes Foto. Ferner habe ich schon mal 2,35 Folgen Dallas gesehen, und wenn die Serie von etwas nicht handelte, dann vom  „Guerilla-Krieg der Empörungs-Touristinnen“. Den DAS hätte mir wirklich gefallen!

Was mir auch gefallen hätte, wäre eine wirkliche Metaphysik der Social-Media-Sitten gewesen oder irgendeinen Zusammenhang mit Kant, der diese Überschrift gerechtfertigt hätte und der über diesen einen Satz von Marie von den Benken hinaus geht:

„Sobald sie allerdings auf Gegenwind stößt, zum Beispiel in Form von kritischen Replies, die ihr die argumentationsarme Sinnlosigkeit ihrer Vorwürfe aufzeigen, argumentiert sie sich noch eine Weile in Rage, teilt kräftig aus, verstrickt sich in völlig haltlose Aussagen, Wiedersprüche und Argumente, bei denen selbst Interviews mit Lothar Matthäus wie Werke von Immanuel Kant wirken und löscht dann alles wieder.“

Tja, das hätte mir wirklich gefallen …

Was beweist Don Alphonsos Post?

Don Alphonso hat einen Blogpost geschrieben, darüber, dass Feministinnen schlechte Menschen sind. Dieser Post geht gerade viral und viele lassen sich von seinen Argumenten überzeugen. Amüsant fand ich zum Beispiel, dass sich Fefe schockieren ließ:

„Aber alleine die Liste an menschenverachtenden Tweets, die er da verlinkt, die hat mich gerade ein bisschen sprachlos gemacht.“

Fefe ist ja selbst kein Kind von Traurigkeit und zurückhaltender Sprache, aber das ist eine andere Geschichte. Mir geht es mal wieder nicht um den Inhalt einer Debatte, sondern um die Form, in der diese geführt wird. Die Frage, die für mich spannend ist, lautet: Was beweist Don Alphonsos Post?

Die Antwort:

Nichts. Er bestätigt nur die vorgefertigte Meinung von Menschen, die gerne in dieser Meinung bestätigt werden möchte. Warum ist das so? Weil D.A. anekdotisch argumentiert. Eine Anekdote eignet sich zwar, um die Stimmung zu heben, aber sie ist kein Beweis. Würde hier nicht über Feminismus diskutiert, sondern über Homöopathie, dann würde Herr Alphonso immer wieder Variationen von „Also mir hat’s geholfen“ schreiben. Er reißt Tweets mit markiger Ausdrucksweise aus dem Kontext einer langen Debatte unf reiht sie aneinander. Das würzt er mit Blogposts, bei denen er durch anteasern darauf setzt, dass nur die Überschrift gelesen und dann kopfnickend in der Lektüre des Don fortgefahren wird.

Aber so zu verfahren ist höchst manipulativ, oder wie ich es gerne nenne: sophistisch. Denn man kann fast alles damit beweisen. Ich kann euch diese These beweisen, denn ihr werdet in den folgenden Zeilen selbst lesen können, was für ein schlechter Mensch dieser Don Alphonso ist. Aber nie vergessen: Das ist eigentlich einfach nur ein tendenziöser Artikel, der nichts beweist…

Don Alphonso ist ein schlechter Mensch

Don Alphonso ist ein schlechter Mensch, denn ganz offensichtlich bezahlt DA Menschen für Kommentare, …

… um den Verkauf von Anne Wizoreks Buch zu sabotieren.

Und nicht nur das, Don Alphonso ist auch ein schlechter Mensch, weil er irgendwelche ekeligen Sachen in anderer Leute Briefkästen schmeißt, während sie im Urlaub sind:

Und zwar ist es Torte!

Das ist doch widerlich! Das verklebt doch die komplette Post, die sich im Urlaub ansammelt!

Da seht ihr, was Don Alphonso für ein schlechter Mensch ist! Gott sei Dank, gibt es offenbar Zustellungsprobleme:

Dass Don Alphonso ein schlechter Mensch ist, sieht man zudem daran, dass er Drogen nimmt! So hatte er bei seinem letzten Berlinbesuch Probleme, sich seine Drogen zu besorgen:

Don Alphonso ist ein schlechter Mensch! Aber immerhin erkennt er seine eigenen Defizite:

Anscheinend besteht noch Hofnung für ihn, denn er sieht ein, dass solche Tweets …

… doch sehr infantil sind:

Positiv ist auch, dass er einsieht, dass sein Hass auf Jaron Lanier bei seinem eigenen Körper und Geist nicht angemessen ist:

Ich denke das reicht. Nicht vergessen: Ich weiß nicht, ob Don Alphonso wirklich ein schlechter Mensch ist, aber ich weiß, dass so zu argumentieren, manipulativ ist…

Ich bin zwar auch kein Fan von überhitzten Debatten, bei denen die verschiedenen Seiten versuchen, sich durch lauteres Schreien zu übertönen. Aber noch schlimmer finde ich manipulative Artikel, die versuchen durch Rosinenpickerei ihre Widersacher zu diskreditieren. Besonders, wenn sie von einem von uns weißen, heterosexuellen Männern stammen, der sich darüber beschwert, wie schlecht wir ™ behandelt werden. Wie sagte Louis C. K. einst so schön:

https://www.youtube.com/watch?v=qg48ZZ2wYfM